Irgendwo ganz anders
abgießt, bevor er zu dunkel wird, und mit ein wenig Milch und einer bloßen Andeutung von Zucker serviert. Tröstlich und beruhigend, kennt er kaum seinesgleichen. Das zweite ist natürlich ein ausgedehntes Bad. Das dritte ist Puccini. Mit einer heißen Tasse Tee in der Badewanne zu liegen und Puccini zu hören – himmlisch.
Er hieß »The Paragon«, war der vollkommene Tearoom der 1920er und hatte sich in der sicheren und unbeobachteten Vorgeschichte von P.G. Wodehouses Schwein oder Nichtschwein eingenistet. Wenn man durch die geschnitzten Holztüren trat, befanden sich rechts und links Glasvitrinen mit den denkbar köstlichsten hausgemachten Torten und Kuchen. Dahinter lag der Gastraum mit Tischen und Sitzecken aus einem dunklen Holz, das genau zu den Wandpaneelen passte. An den Wänden hingen Gipsreliefs mit Gestalten aus dem antiken Griechenland, die sich dem Pferdesport oder anderen athletischen Künsten hingaben. Zwei zusätzliche separate Tearooms schlossen sich an, einer in hellem Holz und der andere mit kunstvollen Schnitzereien angenehmster Art ausgestattet. Es erübrigt sich zu sagen, dass die Räume von den beliebtesten Charakteren aus Wodehouses Romanen frequentiert wurden. Das soll heißen, sie waren voller redseliger und rechthaberischer Tanten.
Zwei JurisfiktionAgenten saßen an dem Tisch, den wir normalerweise für unseren Tee um 15.30 Uhr reservierten. Der erste war groß und trug ein pechschwarzes Gewand mit hohem Kragen, das bis zum Hals zugeknöpft war. Er hatte einen blassen Teint, hohe Wangenknochen und einen kleinen, sehr markanten Kinnbart. Er saß mit ineinandergeschlagenen Armen da und starrte all die anderen Gäste im Tearoom mit einer hochmütigen Überlegenheit und herrisch in die Höhe gezogenen Augenbrauen an. Er war ein wahrer Tyrann unter den Tyrannen, ein unbarmherziger Führer, der auf seiner unendlichen und unzureichend erklärten Suche nach dem vollkommenen Gehorsam aller Lebewesen in der bekannten Galaxie Milliarden ermordet hatte. Die zweite Person war eine große Igelfrau von einem Meter achtzig, gekleidet in zahlreiche Petticoats, eine Schürze und eine Haube. Sie trug einen Weidenkorb mit Wäsche in der Hand. Weder damals noch heute gab es eine berühmtere Partnerschaft bei Jurisfiktion, handelte es sich doch um Mrs Tiggy-winkle und Emperor Zhark, die Igelfrau von Beatrix Potter und den Star der grottenschlechten Science-Fiction-Serie Zharkian Empire.
»Guten Tag, Thursday«, intonierte der Kaiser, als er mich sah, und ein Anflug von Lächeln durchbrach sein imperiales Gehabe.
»Hi, Emperor. Was macht die galaktische Vorherrschaft?«
»Das ist harte Arbeit«, antwortete er und ließ seine Augen gen Himmel rollen. »Ganz ehrlich: Ich falle nach Lust und Laune in friedliche Zivilisationen ein, zerstöre die Städte und verursache jede Menge Unglück und Chaos – und dann wenden sie sich völlig grundlos gegen mich.«
»Das ist wirklich der Abgrund der Unvernunft«, sagte ich und zwinkerte Mrs Tiggy-winkle zu.
»Genau«, fuhr Zhark gekränkt fort, denn die Ironie war an ihm vorbeigegangen. »Dabei habe ich sie nicht mal alle mit einem Schwerthieb töten lassen. Ich habe nämlich großmütig beschlossen, mehrere Hunderttausend zu schonen und zu Sklaven zu machen. Sie dürfen eine dreißig Meter hohe Statue bauen, die mich darstellt, wie ich triumphierend über die geschundenen Leiber der Besiegten schreite.«
»Das ist vermutlich der Grund, warum man Sie nicht leiden kann«, murmelte ich.
»Ach?«, fragte er in ehrlicher Besorgnis. »Meinen Sie, die Statue ist zu klein?«
»Nein, es ist eher das Schreiten-über-die-geschundenen-Leiber-der-Besiegten. Die Leute mögen es normalerweise nicht, wenn der Verursacher ihnen ihr Unglück unter die Nase reibt.«
Emperor Zhark schnaubte verächtlich. »Das ist das Problem mit Unterlegenen«, sagte er. »Kein Sinn für Humor.«
Er verfiel in missmutiges Schweigen, zog ein altes Schulheft aus seinem Gewand, leckte einen Bleistiftstummel an und begann zu schreiben. Ich setzte mich neben ihn.
»Was ist das?«
»Meine Rede. Die Thargoiden haben mich als Gott-Kaiser ihrer Galaxie akzeptiert, und ich dachte, es wäre nett, ein paar Worte zu ihnen zu sagen – ihnen für ihre Freundlichkeit zu danken, um genau zu sein. Gleichzeitig muss die Demut aber mit verhüllten Androhungen der Massenvernichtung für den Fall ihres Ungehorsams unterlegt sein.«
»Wie fängt die Rede denn an?«
Zhark las aus seinen Notizen vor: »›Liebe
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