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Irische Küsse

Irische Küsse

Titel: Irische Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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Lippen. „Mir war nicht klar, dass er von meinem Geheimnis wusste.“
    „Es hat ihn nie gestört. Und er wäre glücklich, wenn Ihr Ewan heiratet, falls das Euer Wunsch ist.“
    Honora ging nicht auf ihre Bemerkung ein, setzte sich neben den Knaben auf den Boden und schubste den Karren über die Dielen. Der Junge strahlte und lief begeistert hinterher.
    „Connors Sohn Finn“, erklärte Genevieve. „Er kommt später mit seinem Zwillingsbruder Dylan ebenfalls zu Pflegeeltern, genau wie Bevan und ich.“ Sie legte die Spindel beiseite und wölbte die Hände über ihren schwellenden Leib. „Ich hoffe, unser Baby wird wieder ein Sohn. Ich liebe Knaben.“
    „Ich wünsche Euch Gottes Segen für die Niederkunft.“ Honora lächelte, obwohl ihr der Gedanke, selbst ein Kind zur Welt zu bringen, Angst und Schrecken einjagte.
    Sie bewunderte zudem Genevieves heitere Gelassenheit. „Es wird alles gut gehen, daran glaube ich von ganzem Herzen.“
    Finn gab dem Karren einen kräftigen Schubs, stieß ihn gegen Honoras Knie, rannte hinterher und ließ sich anschließend auf ihren Schoß plumpsen. Die Vertrautheit des Kindes verblüffte sie, und sie schlang lachend die Arme um ihn.
    „Wollt Ihr auch einmal Kinder haben?“, fragte Genevieve.
    Honora, die sich nichts Beängstigenderes vorstellen konnte, schüttelte heftig den Kopf. „Ich wäre keine gute Mutter. Ich habe nie gelernt, mit Kindern umzugehen.“
    Genevieve lachte hell. „Muttersein kann man nicht lernen. Euer Gefühl wird Euch leiten. Und Euer Baby wird nicht aufhören zu weinen, bevor Ihr nicht herausgefunden habt, was es braucht.“ Und um das Thema zu wechseln, fügte sie hinzu: „Wie ich höre, habt Ihr Euch heute auf dem Turnierplatz tapfer geschlagen.“
    „Ich habe einen vom Ó Phelan-Clan besiegt“, erklärte Honora. „Aber Ewan war davon nicht begeistert.“
    „Vermutlich wäre es ihm lieber gewesen, er hätte an Eurer Stelle gekämpft“, sagte Genevieve schmunzelnd. „Wie ich ihn kenne, neigt er zur Eifersucht.“
    „Es ist mehr als das“, gestand Honora. „Ihm würde es gefallen, wenn ich nie wieder eine Waffe zur Hand nehmen würde. Seiner Meinung nach sollte ich mich im Haus nützlich machen.“
    Genevieve neigte den Kopf zur Seite. „Da wäre ich mir nicht so sicher. Ihr seid nicht die erste Frau, die er ausgebildet hat.“
    Honora sah sie scharf an. Das Schwert, das sie sich von ihr ausgeliehen hatte, war dünner und leichter als andere. „Gehört Euch das Schwert?“
    „Kurz nach meiner Ankunft in Laochre begann ich, mich mit Ewan im Schwertkampf zu üben“, erklärte Genevieve. „Mein Vater war anfangs nicht davon angetan, aber nach meiner Verlobung mit Bevan willigte er ein. Und dann erzählte er natürlich meiner Mutter, es sei einzig und allein seine Idee gewesen.“ Sie nahm die Spindel wieder zur Hand, und ihre Finger drehten geschickt den Faden. „Seit vielen Jahren habe ich das Schwert nicht mehr in der Hand gehalten. Und ich war nie so geschickt wie Ihr, nach allem, was Ewan mir berichtete.“
    Sie griff nach dem Schwert und hielt es Honora hin. „Nehmt es, es war ein Geschenk von Ewan vor vielen Jahren. Ich möchte es gern an Euch weitergeben. Es ist gewiss in seinem Sinn.“
    Das leichte Schwert lag ideal in der Hand, die Klinge war perfekt ausbalanciert, der polierte Metallgriff mit feinen Verzierungen versehen. Aber Honora lehnte das Angebot ab. „Vielen Dank“, entgegnete sie kopfschüttelnd. „Aber ich kann es nicht annehmen.“
    „Ich bestehe darauf“, beharrte Genevieve. „Und bitte vergebt mir meine Einmischung, aber ich finde, Ihr sollt zu Ewan zurückkehren.“ Mit einem verschmitzten Lächeln fügte sie hinzu: „Empfangt ihn nackt in seiner Hütte und lasst ihn um Verzeihung bitten.“

19. KAPITEL
    Bei Einbruch der Dunkelheit wurden die Sonnwendfeuer entzündet. Vater Brían, der Priester von Laochre, sprach vor der versammelten Dorfgemeinschaft ein Gebet und erbat Gottes Segen für eine reiche Ernte, um Schutz vor Naturgewalten und feindlichen Übergriffen. Anschließend fassten Männer, Frauen und Kinder einander bei den Händen, tanzten dreimal um den brennenden Scheiterhaufen und warfen Kieselsteine und Kräutersträuße in die Flammen.
    Als das Feuer ein wenig heruntergebrannt war, wagten die jungen Männer den Sprung über die Flammen. Ein frisch vermähltes Paar sprang Hand in Hand darüber, fiel sich hinterher lachend in die Arme und tauschte einen leidenschaftlichen Kuss.
    Ewan betrachtete

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