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Irische Küsse

Irische Küsse

Titel: Irische Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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den Frauen verging, wie er sich eine nach der anderen nahm. Nur weil ich ihn abgewiesen habe.“
    Aufgebracht riss sie sich von ihm los und sprang auf die Füße. „Mit jedem Tag, den ich hier tatenlos verbringe, geschieht den Leuten grausames Unrecht. Ich darf nicht zulassen, dass dieses Monster sein Unwesen noch länger treibt.“
    Ewan musste einsehen, dass sie sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen ließ. Aber er würde sie nicht alleine in den Krieg ziehen lassen. Er wollte ihr folgen und dafür sorgen, dass ihr nichts zustieß, mochte sie sich noch so sehr dagegen sträuben.
    Honora stieß einen tiefen Seufzer aus. „Es war meine Schuld, dass er den Frauen Gewalt angetan hat. Allein meine Schuld, weil ich mich gegen seine Zudringlichkeiten gewehrt habe. Ich drohte damit, ihn zu töten, wenn er mich noch einmal anfasst.“
    „Aber dich trifft keine Schuld“, widersprach Ewan hitzig. „Du bist doch nicht für seine Untaten verantwortlich.“
    „Trotzdem, es ist mein Versagen.“
    Nichts, was er sagte, konnte ihr Gewissen beruhigen oder sie umstimmen. Hilflos zog er sie wieder in seine Arme und streichelte ihre Wangen. Sein Mund berührte den ihren in einem sanften, tröstlichen Kuss.
    Ein Fehler.
    Ihr Mund begegnete dem seinen in fieberndem Hunger. Ewan hielt sie an sich gepresst, zeigte ihr mit seinem Körper und seinem Kuss, wie leidenschaftlich er sie begehrte. Sein Besitzanspruch, sein unbändiger Drang, sie zu beschützen, löschten jeden klaren Gedanken in ihm aus.
    Sie riss sich los und trat einen Schritt zurück, als brauche sie körperlichen Abstand. Ihr Atem ging fliegend, sie schlang die Arme fest um sich. „Ich kann heute Nacht nicht bei dir liegen, Ewan. Es tut mir leid.“
    Sie trat noch einen weiteren Schritt zurück, vergrößerte den Abstand, trennte sich von ihm, als wolle sie sich damit auf ihren unvermeidlichen Kampf vorbereiten. Mit eisiger Klarheit durchschaute er sie. Honora erwartete nicht, lebend aus dem Kampf hervorzugehen. Sie erwartete, in diesem Kampf zu sterben. Sie war bereit, ihr Leben für ihre Untertanen zu opfern.
    „Du wirst nicht alleine gegen John kämpfen, Honora.“ Er nahm sie bei der Hand und ging neben ihr zur Burg zurück.
    „Natürlich nicht“, widersprach sie. „Ich werbe Männer aus deinem Clan an mit dem Silber, das ich im Schwertkampf gewonnen habe.“
    „Ich werde einer von ihnen sein“, erklärte er mit ruhiger Stimme. Er scherte sich nicht mehr darum, ob er sie mit seinem Entschluss wütend machte. Es ging um ihre Sicherheit, um ihr Leben. Er würde sich um keinen Preis der Welt davon abhalten lassen, sie zu begleiten.
    „Ich brauche deine Einmischung nicht, das wäre, als könne ich mich nicht selbst schützen.“ Sie entriss ihm wütend ihre Hand.
    „Oh, ich habe keinen Zweifel an deinem Kampfgeschick.“ Mit sanftem Druck seiner Finger umfasste er ihr Kinn und zwang sie, ihm in die Augen zu schauen. „Aber ich würde lieber sterben, bevor ich zulasse, dass John dir ein Leid zufügt.“
    Honora schwieg verbissen, in ihren Augen las er trotziges Aufbegehren. Sie war immer noch der Überzeugung, dass er kein Vertrauen in ihre Fähigkeiten hatte.
    „Wir sind noch nicht miteinander fertig, Honora“, murmelte er. „Glaube das bloß nicht.“

20. KAPITEL
    Die Silbermünzen reichten nicht, genau wie Honora befürchtet hatte. Aber immerhin war es ihr gelungen, zwei Männer anzuwerben. Zuerst hatte sie sich einen jungen Kämpfer namens Bres ausgewählt, der ihr bei den Wettkämpfen am Nachmittag aufgefallen war. Ein junger Krieger, der danach hungerte, sein Geschick unter Beweis zu stellen. Danach hatte sie Conand ausgesucht, der mütterlicherseits von den Wikingern abstammte und bereits große kriegerische Erfahrung besaß. King Patrick sicherte ihr außerdem den Ausbilder seiner Männer zu, Sir Anselm. Der Ritter würde sie also auch nach England begleiten.
    Dennoch, eine armselige Armee, bestehend aus nur drei Soldaten. Alle Heiligen im Himmel, es müsste ein Wunder geschehen.
    „Lebt wohl“, sagte Genevieve und küsste sie auf beide Wangen. „Und wenn Ihr meinen Vater seht, grüßt ihn ganz herzlich von mir.“
    Ohne zu ahnen, wie die Dinge auf Ceredys sich entwickeln würden, lächelte Honora tapfer. „Wenn das alles vorüber ist, besuche ich ihn.“
    Queen Isabel näherte sich und überreichte Honora ein Bündel. „Ich ließ Euer Gewand flicken. Aber bitte behaltet das Léine und den Bliaut von mir.“
    Honora bedankte sich, und die

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