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Irische Küsse

Irische Küsse

Titel: Irische Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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Longford hinüber, der neben ihrem Vater saß. Ein untersetzter beleibter Mann mit grauem Haar und aschigem Rauschebart, dessen flinken und wachsamen Augen nichts entging. Sie hatte den Earl schon immer gemocht, bei dessen Familie sie ein Jahr verbracht hatte, nachdem ihr Vater sie zur Strafe für ihren Ungehorsam fortgeschickt hatte.
    Wie sich herausstellte, hätte er ihr mit dieser Verbannung kein größeres Geschenk machen können, da sie auf seiner Burg den Umgang mit dem Schwert gelernt hatte.
    Sie begegnete dem Blick von Bevan MacEgan, der selbst im Gespräch mit dem Earl seinen Bruder nicht aus den Augen ließ. Honora spürte seinen Beschützerinstinkt. Die Narben auf beiden Wangen verliehen seinen markanten Gesichtszügen ein kriegerisches Aussehen. Es wäre nicht weise, sich die MacEgans zu Feinden zu machen.
    Ewan trat im Ringkampf gegen Gerald Elshire of Beaulais an, ein stämmiger rothaariger Mann, einen halben Kopf kleiner als Ewan. Honora beugte sich vor, um den Kampf zu verfolgen.
    Ewan hatte Kettenhemd und Wams abgelegt und trug nur enge Hosen. Katherines weißes Band flatterte an seinem muskulösen Oberarm. Die schrägen Strahlen der Morgensonne ließen sein dunkelblondes Haar aufleuchten. Sein breiter, muskelbepackter Brustkorb verjüngte sich zur flachen, geriffelten Bauchdecke und zu schmalen Hüften. Die engen Hosen umspannten sehnige, kraftvolle Schenkel. Honoras Wangen erhitzten sich bei seinem prachtvollen Anblick in Erinnerung daran, wie sie ihn in jener Nacht berührt und seine vom Schlaf warme Haut gestreichelt hatte.
    Sie schlug unruhig die Beine übereinander. Erst gestern hatte sie ihn unwillentlich erregt und keineswegs vergessen, wie sein Glied sich an sie gepresst hatte.
    Hör auf, an ihn zu denken. Er will nichts von dir wissen.
    Honora bemühte sich, seinen heißen Mund auf ihren Lippen zu vergessen. Aber in ihr regten sich befremdliche Empfindungen, während sie Ewan im Ringkampf mit Beaulais beobachtete. Woher hatte er nur diese Kraft? Sie entsann sich, wie er als Jüngling Gesteinsbrocken zu einer Mauer aufgeschichtet hatte, um seine Muskelkraft zu stählen.
    Nun zeigte er eine Körperkraft, die sie nie vermutet hatte. Kein Wunder, dass er sie so mühelos hochgehoben hatte. Und als er sie zu Boden geworfen und sich auf sie gelegt hatte, war er sorgsam darauf bedacht gewesen, sie nicht unter seinem Gewicht zu erdrücken.
    Sie holte tief Atem und versuchte die Erinnerung zu verdrängen, wie ein anderer Mann nackt auf ihr gelegen hatte. Ihre Hochzeitsnacht war schmerzhaft und erniedrigend gewesen und hatte ein Gefühl unendlicher Leere in ihr zurückgelassen. Mit Ranulf das Bett zu teilen, hatte sie stets mit Ekel erfüllt. Kein einziges Mal hatte sie Verlangen nach ihm gespürt, nur die inständige Hoffnung, er wäre möglichst schnell fertig mit ihr.
    Wie würde es sich anfühlen, bei einem Mann zu liegen, der sie zärtlich berührte und Leidenschaft in ihr weckte? Ihr Blick flog wieder zu Ewan, und ein prickelnder Schauer rieselte ihr über den Rücken.
    Nein, sie wollte sich keinen Liebhaber nehmen, schon gar nicht zu diesem Zeitpunkt.
    Beaulais versetzte ihm einen Faustschlag ans Kinn, und MacEgans Kopf wurde nach hinten gerissen. Blut tropfte von seinen Lippen, doch er lächelte seinen Gegner nur unverfroren an und versetzte ihm mit dem Knie einen Treffer in die Magengegend, schlang den rechten Arm um seinen Hals und würgte ihn.
    Beaulais’ Gesicht lief rot an. Er wollte sich aus der Umklammerung befreien, doch Ewan zog ihm mit dem Fuß ein Bein weg und schickte ihn zu Boden. Kurze Zeit später war der Kampf beendet.
    Katherine klatschte begeistert in die Hände. „War er nicht herrlich?“
    Honora konnte nur nicken. Wo hatte er so zu kämpfen gelernt? Sie begann zu hoffen, Ewan würde auch die anderen Gegner besiegen, und sie fixierte ihre Aufmerksamkeit auf ihn. Und tatsächlich, er schickte jeden nachfolgenden Gegner zu Boden und wurde schließlich zum Gesamtsieger im Ringkampf gekürt.
    Im Bogenschießen überbot Beaulais ihn, da Ewans Pfeil das Zentrum der Zielscheibe um eine Winzigkeit verfehlte.
    Im Wettlauf kam Ewan knapp vor Sir Ademar of Dolwyth ins Ziel und errang seinen zweiten Sieg. Vor der letzten Disziplin, dem Schwertkampf, war den Teilnehmern eine kurze Pause gegönnt.
    Honora verließ ihren Platz, wollte einen Spaziergang machen, um das aufgeregte Flattern in ihrem Magen zu beruhigen. Unterwegs begegnete sie dem Earl of Longford und Bevan MacEgan in

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