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Irische Küsse

Irische Küsse

Titel: Irische Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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Longford?“
    Bevan schnitt eine Grimasse. „Der Earl ist ein umgänglicher Mann. Er hat sich sehr über den irischen Poteen gefreut, den ich ihm mitgebracht habe. Dieses Getränk aus unseren besten Destillerien ist aber auch exzellent. Doch Genevieves Mutter …“ Er schüttelte den Kopf.
    „Sie hätte dir wohl am liebsten den Kopf abgerissen, weil du deine Frau allein gelassen hast, wie?“
    „Ich hätte ihr in ihrem Zustand doch keine Seereise zumuten können.“ Bevan rieb sich das Ohrläppchen, als habe seine Schwiegermutter ihm die Ohren lang gezogen. „Aber Helen fand, ich hätte wenigstens eins der Kinder mitbringen müssen. Sie hat Sehnsucht nach den Kleinen.“
    „Das hättest du wirklich tun können. Duncan wäre über dieses Abenteuer begeistert gewesen.“ Ewan hatte Bevans ältesten Sohn besonders ins Herz geschlossen. Der Junge war vor Kurzem sieben geworden und erinnerte ihn sehr an seine eigene Kindheit.
    „Hätte ich ihn mitgenommen, würde Lady Longford ihn von früh bis spät mit Honigkuchen füttern.“
    „Was ist daran so verwerflich?“ Ewan streckte sich, und sein Bruder bedachte ihn mit einem finsteren Blick.
    „Warte nur, bis du eigene Nachkommen hast, dann wirst du anders darüber denken.“ Bevan schüttelte verständnislos den Kopf. „Übrigens, wie steht es mit Lady Katherine? Seid ihr euch über die Verlobung einig geworden?“
    „Ich denke, ich stehe ziemlich hoch in ihrer Gunst. Was ich allerdings nicht ihrer Schwester zu verdanken habe.“ Und dann berichtete er von Honoras abwegigem Verhalten beim Reitausflug. Sie hatte behauptet, es sei ihr nur darum gegangen, ihre Schwester zu beschützen. Aber Ewan fühlte sich schmerzlich daran erinnert, wie sie vor Jahren ständig hinter ihm her gewesen war. Immer war sie aufgetaucht, ständig hatte sie an ihm gehangen wie eine Klette, wenn er sie nicht bei sich haben wollte.
    Seltsamerweise war ihm diesmal ihre Aufdringlichkeit weniger lästig als damals vorgekommen. Sie war wütend geworden, weil er Katherine geküsst hatte. War das nicht interessant? Wie eine eifersüchtige Frau hatte sie erzürnt an den Zweigen gerüttelt, um ihn abzulenken.
    Eigentlich sollte er ihr dieses Verhalten verübeln, stattdessen reizte es ihn, den Grund dafür in Erfahrung zu bringen.
    „Hast du während deines Besuchs bei Lord Longford etwas herausfinden können?“, fragte Ewan schließlich.
    „Nichts. Ich kann nur froh sein, dass uns das Meer trennt.“ Bevan schüttelte sich. „Sonst würden Lord und Lady Longford bereits Heiratspläne für meine Kinder machen.“
    „Ich hatte mit meiner Frage eigentlich etwas anderes gemeint. Hast du zufällig etwas über Honoras verstorbenen Gemahl Ranulf St. Leger gehört?“
    Bevan rieb sich die stoppelbärtigen Wangen. „Wieso interessiert du dich für diesen Mann?“
    Ewan zuckte mit den Achseln und gab sich den Anschein, als wäre ihm das letztlich gleichgültig. „Ich wüsste gern, wieso Honora sich so sehr dagegen sträubt, wieder zu heiraten.“
    „Wieso fragst du sie nicht selbst?“
    „Das habe ich getan. Aber sie will mir nichts sagen.“
    Bevan schaute ihn nachdenklich an. „Etwas beunruhigt dich wegen ihrer Ehe mit St. Leger.“ Bevor Ewan widersprechen konnte, fuhr sein Bruder fort. „Hast du dir überlegt, wieso du solche Fragen stellst? Würdest du lieber ihr den Hof machen als Katherine?“
    „Nein. Honora ist zu …“ Er suchte nach den richtigen Worten. Zu ungestüm, zu lebhaft. „Zu schwierig“, sagte er schließlich. „Und Katherine hat Landbesitz in Éireann, südlich von Dubh Linn. Honoras Ländereien sind an John St. Leger gebunden. Er ist Ranulfs Sohn. Damit will ich nichts zu tun haben.“
    „Dann hör auf, Erkundigungen über Honora anzustellen und beschäftige dich lieber mit Katherine.“
    Das war ein kluger Ratschlag, den er unbedingt befolgen wollte. Aber er fragte sich immer öfter, wieso er Honora nicht aus seinen Gedanken verbannen konnte.
    „Du solltest in die Heimat zurückkehren“, schlug Ewan vor, um das Thema zu wechseln. „Es besteht kein Grund für dich, länger zu bleiben.“
    „Ich habe dich begleitet, um dein Trauzeuge zu sein“, entgegnete Bevan mürrisch, doch Ewan spürte, dass es ihn nach Hause zu seiner schwangeren Gemahlin zog.
    „Das ist nicht nötig. Der Earl of Longford wird mein Trauzeuge sein.“ Und mit einem vielsagenden Blick fügte er hinzu: „Genevieve wäre nicht sehr erfreut darüber, wenn du bei der Niederkunft nicht an ihrer

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