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Irische Küsse

Irische Küsse

Titel: Irische Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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verfärben begann. Sanft ließ er die Finger darüber gleiten.
    „Erzähl mir, was geschehen ist.“
    Honora mied seinen Blick. „John trieb mich in die Enge, und ich versetzte ihm mit meinem Dolch einen Schnitt an der Wange. Danach packte er mich am Handgelenk und drückte so fest zu, dass er mir beinahe die Knochen brach.“
    Mehr wollte Ewan gar nicht hören. Bei der nächsten Begegnung würde er den Schuft in Stücke reißen. „Ich will dich nicht mehr in seiner Nähe sehen. Bleib auf der Burg deines Vaters.“
    „Ich habe doch keine andere Wahl, Ewan.“ Ihr Blick richtete sich in die Ferne. „Irgendwann muss ich nach Ceredys zurück, und dort kann ich ihm nicht aus dem Weg gehen.“
    „Du darfst nicht einmal daran denken, mit einem Unhold wie ihm unter einem Dach zu leben.“ Ewan ballte erbittert die Fäuste. „Er ist unberechenbar.“
    „Wenn deine Untertanen bedroht wären, würdest du sie auch verteidigen, ungeachtet der Gefahren für dein Leben.“ Sie zog das Schwert mit der Linken aus der Scheide. „Es gibt keinen Menschen, der die Bauern vor Johns Willkür beschützt. Es ist meine Pflicht.“
    „Dir fehlen die Mittel dazu.“
    „Ich muss eine Lösung finden. Dazu brauche ich Soldaten.“
    Sie attackierte einen unsichtbaren Feind mit der Klinge. Ihre Angriffe und Schwünge waren voller Zorn, als sei sie wütend auf ihre eigene Schwäche.
    Ewan zog seine Waffe und beobachtete sie. Mit der linken Hand war ihr Kampfgeschick deutlich unbeholfener und langsamer.
    Nach einer Weile ließ sie das Schwert sinken, ihr Busen hob und senkte sich vor Anstrengung. „Mein Vater wünscht, dass ich einen Mann mit einer Armee heirate. Vielleicht sollte ich seinen Rat befolgen.“
    Eifersucht stieg in ihm auf, obgleich er kein Anrecht auf sie hatte. Mit einem Ehemann an ihrer Seite könnte Honora einen Appell an den König richten und ihn bitten, ihren Untertanen beizustehen und für ihre Sicherheit zu sorgen.
    Aber der Gedanke, dass ein anderer Mann ihr Bett teilte, sie zärtlich berührte, war Ewan unerträglich. Er ballte die Faust um den Schwertgriff. „Ich dachte, dir steht der Sinn nicht nach einer zweiten Heirat.“
    „Das ist richtig.“ Sie schlug ihre Klinge spielerisch gegen die seine. „Aber mein Vater lässt Katherine erst heiraten, wenn ich vor ihr eine Ehe eingehe.“
    Von dieser Bedingung hatte Ewan nichts gewusst. „Sei unbesorgt“, fuhr Honora achselzuckend fort. „Ich finde einen Weg, um seine Meinung zu ändern.“ Und mit einem dünnen Lächeln setzte sie hinzu: „Ich würde ohnehin keinem Mann eine gute Gefährtin sein. In dieser Hinsicht hatte Ranulf vollkommen recht.“
    „Honora …“
    „Nein, es stimmt. Sei ehrlich, wenn ich Katherines Mitgift hätte, würdest du eine Frau wie mich heiraten? Eine Frau, die mit dem Schwert besser umgeht als mit einer Spindel?“
    Ewan betrachtete ihre lebhaften grünen Augen, ihr kurzes, dunkles Haar. Er las in ihrem Blick ihre Selbstzweifel, ihre Überzeugung, dass sie nicht begehrenswert war. „Mit der Mitgift deiner Schwester würde ich dich auf der Stelle heiraten.“
    Zweifel und Argwohn huschten über ihr Gesicht. „Du lügst.“
    Mit seinem Geständnis hatte er sie unbeabsichtigt in Verlegenheit gebracht. Um ihr Misstrauen zu vertreiben, fügte er hinzu: „Und am nächsten Tag würde ich dich vermutlich erwürgen.“
    Sie entspannte sich sichtlich. „Wenn ich dir nicht zuvorkäme.“ Sie umrundete ihn und tippte ihre Klinge gegen die seine. „Willst du mit mir kämpfen? Oder hast du Angst, dass ich gewinne?“
    Angst hatte er keineswegs, aber er wollte sie nicht noch mehr verletzen. „Kannst du mit der Linken kämpfen?“
    „Leidlich.“ Mit einem herausfordernden Lächeln führte sie den ersten Hieb aus, den Ewan mühelos auffing. Sie verzog das Gesicht. „Ich habe zu wenig geübt.“
    Er wartete auf ihren nächsten Schlag.
    „Wage bloß nicht, mich gewinnen zu lassen“, warnte Honora.
    „Habe ich das je getan?“ Er wehrte ihren nächsten Hieb ab, bewegte sich leichtfüßig, während sie auf eine Schwäche von ihm lauerte.
    „Nein“, gab sie zu. „Deshalb habe ich immer gern gegen dich gekämpft.“
    Ewan schwieg, das spielerische Geplänkel bereitete ihm Vergnügen. Während er sein Schwert schwang, bemerkte er den rosigen Hauch auf ihren Wangen, ihre vollen Lippen. Er musste sich sämtliche Gründe in Erinnerung rufen, warum er dieses Gefecht rasch beenden und sie nach Ardennes zurückbringen sollte.
    Augenblicklich

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