Irische Küsse
verlangsamte den Rhythmus, ließ den Daumen um ihre zuckende Perle kreisen, während er seine Finger in sie tauchte und wieder zurückzog.
„Ewan“, flehte sie schluchzend und klammerte sich an ihn, jeder Muskel in ihr verkrampfte sich. Sie wusste nicht, wie ihr geschah, glaubte in der Flut ihrer überwältigenden Empfindungen zu ertrinken.
Und dann nahmen seine Lippen sie wieder in Besitz, seine Zunge senkte sich tief in ihren Mund, seine zärtlichen Finger tanzten einen entfesselten Tanz, bis sie plötzlich in wilden Zuckungen unter ihm zerbarst und tausend sprühende Funken in ihr zerstoben.
Nachdem der Sturm der Erregung nachließ, lag sie einfach da, zu keiner Bewegung fähig.
Nach einer Weile schlang sie die Arme um seinen Nacken. Seine Augen verdunkelten sich, er führte ihre Hand zwischen seine Schenkel.
Sein pulsierender Schaft ließ ihr bewusst werden, was nun folgen würde. Wenn sie ihm nicht Einhalt gebot, würde er sie nehmen. Wie damals würde sie den Schmerz ertragen müssen, bis er mit ihr fertig war. Er würde sich in sie treiben, wieder und wieder, während sie still unter ihm lag. Wenn es für ihn vorbei war, würde er sich von ihr wälzen.
Bei diesen Gedanken zog sich alles in ihr zusammen, ihr Verlangen war wie fortgeweht. Zurück blieb nur ein schaler Nachgeschmack.
Ihr Herzschlag raste, sie war unfähig zu sprechen, lag wie gelähmt im Gras. Das alles hätte nie geschehen dürfen. Sie hatte ihm zu viele Freiheiten gestattet, hatte sich in seinen Armen vergessen. Die Erinnerung an die Brutalität ihres verstorbenen Gemahls stürmte mit solcher Gewalt auf sie ein, dass sie ihren Tränen nicht Einhalt gebieten konnte. „Du musst aufhören. Bitte!“
Erschrocken ließ Ewan von ihr ab, richtete sich auf und zog sie in seine Arme. „Still, a stór. Es tut mir leid. Das hätte ich nicht tun dürfen.“
Sie suchte hilflos Halt bei ihm, unfähig, die Erfahrungen aus der Vergangenheit zu verdrängen. „Ich kann es nicht. Ich hätte nicht mit dir hierher kommen dürfen.“
Er verschränkte seine Finger mit den ihren. „Ich würde lieber sterben, als dir wehzutun, a ghrá .“
„Ich muss gehen.“ Mit fliegenden Fingern ordnete sie ihr Gewand, warf sich den Umhang über die Schultern und stand auf. Ohne sich noch einmal umzudrehen, floh sie aus dem Garten.
Ewan folgte Honora heimlich. Diesmal wollte er sich vergewissern, dass niemand sie behelligte.
Er hielt ausreichend Abstand, um nicht von ihr gesehen zu werden, blieb aber nahe genug hinter ihr, um notfalls eingreifen zu können. Er bereute nicht, was er John of Ceredys angetan hatte. Nicht im Geringsten. Er wünschte lediglich, früher zur Stelle gewesen zu sein.
Er hätte den Mann ohne jeden Skrupel töten können, nicht nur, weil er ihr beinahe das Handgelenk gebrochen hatte, auch wegen der anderen Gewalttaten, die der Kerl ihr früher zugefügt hatte. Sein übermächtiger Drang, Honora zu beschützen, ließ ihn alle Vernunft vergessen.
Nur auf ihr inständiges Bitten hin hatte er von dem Unhold abgelassen. Aber zweifellos musste er mit Konsequenzen rechnen. Honoras Vater wäre gewiss ungehalten, wenn er von dem Kampf erfuhr, würde aber seiner Tochter gegenüber vermutlich keine Drohungen aussprechen.
Am liebsten hätte er trotz der späten Zeit Lord Ardennes aufgesucht, um ihm begreiflich zu machen, dass Honora große Gefahr drohte und es seine väterliche Pflicht war, zu verhindern, dass sie nach Ceredys zurückkehrte. Das bedeutete zwar, auf ihren Anspruch auf ein Drittel der Ländereien zu verzichten, aber diesen Verlust musste sie hinnehmen.
Er beobachtete, wie sie die gewundene Wendeltreppe hinaufstieg und in ihrer Kammer verschwand. Dann wartete er noch eine Weile, um ganz sicher zu sein, dass niemand sie bedrohte.
Er brauchte Ablenkung von der Ruhelosigkeit, die in ihm tobte, Ablenkung von seinen Gedanken an Honora.
Er begab sich in die Küche und überredete eine schläfrige Magd, ihm einen nächtlichen Imbiss vorzusetzen. Mit Brot, Käse und Bratenresten vom Nachtmahl auf einem Holzbrett und einem Krug Bier betrat er die große Halle, wo die Soldaten und Bewerber nächtigten. Er setzte sich in eine Ecke und ließ es sich schmecken. Er konnte zwar seinen Hunger stillen, nicht aber seine innere Unzufriedenheit und Rastlosigkeit.
Er war entschieden zu weit gegangen. Er hatte zwar nicht mit Absicht gehandelt, aber sein Begehren nach ihr hatte ihn überwältigt, ihn jede Vernunft vergessen lassen, und er litt noch
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