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Irische Küsse

Irische Küsse

Titel: Irische Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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Ardennes.“
    Er wollte fort? Aber er durfte nicht gehen. Honoras Herz klopfte dumpf gegen ihre Brust.
    „Ich habe deinen Vater bereits wissen lassen“, fuhr Ewan gepresst fort, diesmal an sie gerichtet, „dass ich Katherine nicht heiraten werde. Wir haben die Verlobung auf ihren Wunsch hin gelöst.“ In seinen grünen Augen entdeckte sie viel Unausgesprochenes. „Für mich gibt es keinen Grund mehr, länger zu bleiben.“
    Honora öffnete den Mund, blieb aber stumm. Was hatte sie erwartet? Dass er sie statt Katherine heiraten würde? Dass er seinen Wunsch nach Landgewinn ihretwegen aufgeben würde?
    Nein. Er würde zu seinem Leben zurückkehren und sie zu ihrem. Das war die einzige Lösung.
    Warum aber zerriss ihr der Gedanke, ihn zu verlieren, das Herz?
    Ewan bedachte John mit kaltem Blick. „Mein Pferd gehört Euch, so wie es Lord Ardennes will. Als Entschädigung für Eure Verletzungen.“ Mit einem Blick zu dem Baron fügte er hinzu: „Damit ist die Angelegenheit dann wohl beigelegt.“
    Nachdem Ewan von den Fesseln befreit war und er das Gemach verließ, folgte Honora ihm. Sie spürte, dass man ihr etwas verschwiegen hatte. Er entfernte sich mit langen und energischen Schritten. Sie eilte ihm im Laufschritt nach, um ihn einzuholen, spürte aber, dass er nichts mit ihr zu tun haben wollte. Was war geschehen?
    „Ewan, was wirst du nun tun?“ Sie legte ihm eine Hand an die Schulter.
    Die Berührung verfehlte ihre Wirkung nicht. Er blieb jäh stehen. Als er sie dann wortlos in den Garten führte, begriff sie, dass er ungestört mit ihr sprechen wollte.
    Bei den Kräuterbeeten lehnte er sich gegen die Mauer. „Ich kehre nach Éireann zurück.“ Er hob ihr verletztes Handgelenk und strich sanft mit dem Daumen über die Schwellung. Ihr Herzschlag beschleunigte sich.
    „Hast du Katherine Bescheid gesagt?“ Ihre Schwester konnte angesichts einer solchen Entwicklung nur tiefe Verwirrung empfinden.
    „Ja. Sie weiß es.“ Ein Muskelstrang in Ewans Gesicht zuckte. „Ich breche im Morgengrauen auf.“
    Honora wollte ihn bitten, bei ihr zu bleiben, wusste aber, dass ihr Flehen sinnlos war. „Es ist meine Schuld“, flüsterte sie tonlos. „Ich wünschte, ich könnte alles ungeschehen machen.“
    „Es ist meine Entscheidung.“ Ewan musterte sie forschend und neigte sich ihr zu. „Ich darf Katherine nicht heiraten. Ich würde damit Verrat an ihr üben, da ich dich begehre.“
    Er küsste sie zart und innig. Der Kuss des Mannes, der ihr alles auf der Welt bedeutete.
    Aber es war ein Abschiedskuss.

13. KAPITEL
    „Du wünschst, mich zu sprechen.“ Honora betrat das Gemach ihres Vaters. Die schrägen Strahlen der Nachmittagssonne, die den Raum in gleißende Helligkeit tauchten, vermochten ihre düstere Stimmung nicht zu heben. Sie hatte versucht, mit Katherine zu sprechen, die ihr jedoch beharrlich aus dem Weg gegangen war.
    Nicholas verschränkte die Hände auf der sichtlich abgenutzten Tischplatte und blickte ihr mit strenger Miene entgegen. „Ich schicke dich nach Ceredys zurück. John wird dich begleiten.“
    Nein. Er durfte sie nicht zwingen dorthin zurückzukehren, nicht mit dem Mann, der sie misshandelt hatte.
    „Ich gehe nicht mit ihm“, widersprach sie eigensinnig. Würde ihrem Vater etwas an ihrem Wohlergehen liegen, hätte er John fortgeschickt und nicht Ewan. Aber jetzt begriff sie, dass sein Zorn gegen sie gerichtet war. „John attackierte mich letzte Nacht in der Kapelle. Ist dir das völlig einerlei?“ Honora zeigte ihm den Arm mit den bläulich verfärbten Hautschwellungen.
    Aber ihr Vater warf nicht einmal einen Blick darauf. „Ich bin tief enttäuscht von dir, Honora“, knurrte er. „Du hättest Ceredys nicht herausfordern dürfen.“
    „Wie kannst du Johns Partei ergreifen? Er hat mir beinahe das Handgelenk gebrochen!“ Sie konnte nicht fassen, was sie hörte. Ihr Vater tat gerade so, als habe sie selbst Schuld an ihrer Verletzung.
    „Hast du den Rubin, von dem ich sprach, an dich genommen?“, fragte er.
    Eine Erwiderung lag ihr auf der Zunge, mit der sie ihre Entrüstung zum Ausdruck gebracht hätte. Aber was hätte sie ihr genützt? Ihr Vater glaubte den Lügen eines Mannes, der ihr Gewalt angetan hatte.
    „Ich habe nichts an mich genommen.“ Die Worte blieben ihr beinahe im Hals stecken, so sehr empörte sie sich über diese infame Unterstellung. „Ich schwöre es.“
    Nicholas schüttelte bedächtig den Kopf. „Ich weiß nicht, ob du die Wahrheit sprichst.“ Er blickte

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