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Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell

Titel: Iron Man - Von Black Sabbath bis Heaven & Hell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Iommi
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Doppelpack
    Da stand ich nun – der letzte Überlebende von Black Sabbath. Weil ich keine Band mehr hatte, kam ich auf die Idee zu einem Soloalbum, auf dem verschiedene Sänger gastieren sollten. Ich stellte eine Liste meiner Wunschkandidaten auf: Robert Plant , Rob Halford , David Coverdale und Glenn Hughes . Doch das ganze Unterfangen stellte sich in kürzester Zeit als sinnlos heraus, da ich mich ständig mit vertraglichen Klauseln herumschlagen musste. Die Plattenfirmen ließen ihre Vokal-Heroen nicht ziehen, und ich bekam immer die gleiche Antwort zu hören: „Wir nehmen gerade ein Album auf. Ich darf nicht auf deiner Platte singen.“
    Schließlich verwarf ich die Idee und probierte es mit Jeff Fenholt . Er hatte die Hauptrolle in der Broadway-Fassung des Musicals Jesus Christ Superstar gespielt. Wir hatten also Ian in der Band gehabt, den ersten Jesus Christ Superstar, und nun wollte der Broadway-Jesus bei Black Sabbath einsteigen. Wegen seiner guten Stimme nahm ich mit ihm einige Demos in Los Angeles auf. Einer der Tracks hieß „Star Of India“, aus dem sich später „Seventh Star“ entwickelte. Neben „Eye Of The Storm“, der sich in „Turn To Stone“ verwandelte, nahmen wir ein Demo von „Danger Zone“ auf. Natürlich wurden die Aufnahmen geklaut und fanden wieder einmal ihren Weg auf ein Bootleg, das Eight Star hieß. Jeff schien ein klasse Typ zu sein. Vielleicht hätte es mit ihm geklappt, doch ich war mir nicht hundertprozentig sicher, ob er die alten Stücke singen konnte. Jeff Glixman , der das Album produzieren sollte, entschied sich schließlich gegen seinen Namensvetter. Und das war’s dann.
    Einige Zeit später sah man ihn auf der Mattscheibe als TV-Prediger. Ich konnte das kaum glauben, weil er bei uns derbe Sprüche vom Stapel gelassen hatte: „Natürlich habe ich die Mieze gebumst.“
    Die New York Times veröffentlichte einen reißerischen Artikel über ihn und seine Erlebnisse mit Black Sabbath. Angeblich hatte er durch diese Erfahrung das Licht erblickt und sich daraufhin dem Kampf gegen das Böse gewidmet. Plötzlich steckten wir erneut in der Satanismuskiste, nur weil Fenholt nicht sein loses Mundwerk halten konnte. Ich erhielt Anrufe von Larry King Live , einer Show, in der ich zu Fenholts Aussagen Stellung beziehen sollte. Damit wollte ich um alles in der Welt nichts zu tun haben. Wenn man in den USA versucht, über Religion zu diskutieren, gibt man dir keine Chance und prügelt auf dich ein. Vor allem, wenn man einem populären Prediger gegenübersteht, um den sich alle scharen. Ich wäre niemals dagegen angekommen.
    Zur Zeit der Demo-Aufnahmen hoffte ich, dass Geezer zurückkehren würde. Seine Frau und Managerin Gloria hatte mir verraten, dass er sich das wünschte. Doch dann erfuhr ich von seinem Einstieg bei Ozzy.
    „Verdammt noch mal – was ist denn hier passiert?“
    Glenn Hughes stand, wie schon erwähnt, auf meiner Sänger-Wunschliste. Er kam ins Studio, sang seinen Part und verblüffte mich, so gut war er. Er beeindruckte mich so sehr, dass ich mit dem Gedanken spielte, ihn alle Tracks auf den Bändern singen zu lassen, aus denen Seventh Star entstehen sollte. Allerdings war die Zusammenarbeit mit ihm schwierig. Verdammter Mist, er zog sich das Zehnfache an Koks rein wie ich.
    Das Projekt verwandelte sich in einen Alptraum. Voller Begeisterung kam er zu mir: „Ich habe da eine super Idee. Einfach klasse!“
    Er zog sich eine fette Line rein und drehte noch weiter auf: „Hör dir das an. Hör dir das an!“
    „Ja, okay. Mache ich.“
    „Aber ich habe noch eine andere Idee. Die musst du sofort hören.“
    Er brachte mich mit seinem aufgekratzten Verhalten dazu, die Wände hochzugehen. Heute sagt er selbst, dass er es sich kaum vorstellen kann, wie ich das alles ausgehalten habe.
    Die an sich schon komplizierte Situation wurde zusätzlich durch die ganzen Abhänger verschärft, die ins Studio kamen. Ich erkannte sofort, dass es widerliche Blutsauger waren, und versuchte, sie abzuwimmeln. Damals konnte sich Glenn so eine große Gefolgschaft von „Freunden“ leisten, weil er noch genügend Kohle aus Deep-Purple-Zeiten besaß. Doch das währte nicht ewig. Er verlor eine Menge Geld und war sogar gezwungen, seine Instrumente verkaufen.
    Bei den Aufnahmen von Seventh Star halfen mir Glenn Hughes , Eric Singer und Dave Spitz am Bass, ein guter Mann, den ich über Jeff Glixman kennen lernte. Zum ersten Mal spielte ich mit wesentlich jüngeren Musikern, weil Dave und

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