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Iron Witch

Iron Witch

Titel: Iron Witch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Mahoney
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dem Boden waren unzählige weiße Blumen verstreut.
    Auf dem Thron selbst saß eine menschenähnliche Gestalt, die aussah, als wäre sie aus Holz geschnitzt. Einen Augenblick lang fragte sich Donna, ob sie – die Gestalt war eindeutig weiblich – eine Elfenhaut trug und ihre Gestalt geändert hatte, aber tief im Innersten wusste sie, dass dieses Wesen seine eigene Haut trug. Sie schien eher eine Fee zu sein, denn sie war weniger knorrig und erdig als die Waldelfen. Donnas Knie schlotterten. Sie zählte sechs Elfen, anscheinend Wächter, die leicht gebückt und murrend in einem Halbkreis um den Thron standen. Sie beobachteten Donna und Xan aus schwarzen Schlitzaugen.
    »Willkommen«, sagte das weibliche Wesen auf dem Thron mit einer Stimme, die an raschelnde Blätter erinnerte. »Willkommen Donna Underwood aus der Eisenwelt.«
    Dann lachte die Gestalt. Ihr nussbraunes Gesicht nahm einen gemeinen Ausdruck an, und ihr lippenloser Mund öffnete sich weit. Ihr moosartiges Haar war lang und dicht, und darauf trug sie einen Kranz aus Zweigen und weißen Blumen. Um ihre schlanke Taille lag ein Gürtel aus langen Gräsern, und Donna riss die Augen auf, als sie erkannte, dass Haarsträhnen daran hingen. Elfenlocken. Sie schluckte. Wenn man den Legenden glauben konnte, gehörten sie gefangenen, menschlichen Seelen.
    Donna blieb die Luft weg. Mom , dachte sie, und versuchte einen besseren Blick auf den Gürtel zu erhaschen.
    Aber dieses Wesen fing wieder an zu reden. »Komm her, Kind. Dein Halbblut-Begleiter kann bleiben, wo er ist.« Ihre Stimme triefte vor Verachtung.
    Der Ton fuhr Donna durch Mark und Bein, und der Schmerz in ihren Armen und Händen pochte stärker als je zuvor. Sie sammelte all ihren Mut, um die Kreatur anzusprechen und trat einen Schritt nach vorne. Xan drückte warnend ihre Hand, aber sie schenkte ihm keine Beachtung. »Woher kennst du meinen Namen?«
    »Wir erinnern uns an dich, Donna Underwood. Erkennst du uns denn nicht mehr?« Die Stimme der Kreatur klang sanft und tödlich zugleich, seltsam surrende, ausdrucksstarke und beeindruckend menschliche Töne waren das.
    Donna hob ihren Kopf. »Doch, ich erinnere mich noch an einige von euch. Aber an Euch speziell erinnere ich mich nicht …«
    »Ah, du warst ja auch noch ein zartes Pflänzchen. Ich möchte mich vorstellen, wie es sich gehört. Ich bin die Waldkönigin – Herrscherin des Elfenlands über alles, was davon noch übrig ist –, und das ist meine Sippe, die Waldelfen. Ich habe viele Namen, wenngleich mich einige Aliette nennen.«
    » Aliette? Ist das nicht französisch?« Donna versuchte den Namen mit der seltsamen Frau vor sich in Einklang zu bringen.
    Die Waldkönigin – Aliette – beobachtete sie mit ausdruckslosen Augen. »Näher werdet ihr dem Klang meines Namens in eurer beschränkten Sprache niemals kommen, und das muss reichen.«
    »Ich wünschte, ich könnte sagen, dass es mich freut, Euch kennenzulernen«, murmelte Donna. Sie hatte furchtbare Angst, aber die ganze Situation war so unwirklich, dass es ihr vorkam, als ob das alles gar nicht passierte. Vielleicht war es nur ein weiterer Traum.
    Xan schaute Donna an, und eine Frage lag ihm auf der Zunge, die er aussprechen wollte. Dann aber richtete die Waldkönigin das Wort an ihn, und er musste ihr seine Aufmerksamkeit widmen.
    »Deinen Namen kennen wir nicht, Halbblut-Kreatur, aber du gehörst nicht hierher.«
    »Ein paar aus Eurer Sippe waren da anderer Meinung, als sie versucht haben, mich in den Elfenländern zu töten.« Xans Stimme zitterte, aber nicht aus Angst. Seine schlecht zu unterdrückende Wut ließ ihn stärker und älter wirken.
    »Tatsächlich?«, fragte die Königin gleichgültig. »Das mag sein, aber Vergangenes ist vergangen.«
    Mit hocherhobenem Kopf trat Xan vor sie. »Wie könnt Ihr es wagen, mich einfach so abzutun? So leicht lasse ich mich nicht abspeisen, Eure Majestät . Ich verlange Wiedergutmachung für das, was mir genommen wurde.«
    Aliettes Schlitzaugen verengten sich noch mehr. Hätte die Königin Lippen gehabt, vermutete Donna, hätte sie diese spätestens jetzt verächtlich verzogen. » Halbblut , du bist hier nicht in der Position, irgendwelche Forderungen zu stellen.«
    Obwohl Donna versuchte, dem Gespräch zu folgen, hatte sie spätestens bei »Wiedergutmachung« den Faden verloren. Eigentlich hatte sie gedacht, dass Xan hier war, um ihr bei der Suche nach Navin und Maker zu helfen. Sie zog ihn zu sich und zwang ihn, sie anzusehen. Es war ihr

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