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Irondead: Der zehnte Kreis (German Edition)

Irondead: Der zehnte Kreis (German Edition)

Titel: Irondead: Der zehnte Kreis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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zu finden.«
    »Und menschenfressende Riesenspinnen aus Eisen.«
    Adler funkelte mich nur noch böser an, aber Watson sagte: »Dann sollten wir es zweigleisig versuchen, Captain. Sie mit Ihren Männern, und Mister Devlin und ich …«
    »Sie werden gar nichts, Doktor«, unterbrach ihn Adler zum dritten Mal scharf. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er damit bei Watson punktete. Vor allem nicht, als er weitersprach. »Ich weiß Ihren Enthusiasmus zu schätzen, Doktor, und wir sind lange genug Ihren Weg gegangen. Wohin er uns geführt hat, haben wir gesehen. Ab jetzt ist handfeste Polizeiarbeit gefragt.«
    »Aber wir können doch wenigstens …«
    »Und weil ich Sie zwar für einen sehr klugen Mann halte, Doktor«, fuhr Adler vollkommen unbeeindruckt fort, »aber Ihnen und Mister Devlin auch eine Menge Dummheiten zutraue, muss ich leider gewisse Sicherheitsmaßnahmen ergreifen.«
    »Sicherheitsmaßnahmen?«, fragte Watson alarmiert.
    »Ich muss Mister Devlin und Sie bitten, hier im Institut zu warten, bis alles vorbei ist«, sagte Adler.
    Es war das allererste Mal, dass Watson in meiner Gegenwart seine unerschütterliche Ruhe einbüßte. Er nahm die Pfeife aus dem Mund und sah den Captain mit hochgezogenen Brauen an, was bei ihm vermutlich einem Temperamentsausbruch gleichkam. »Sie … verhaften uns?«, fragte er stockend.
    »Mir wäre das Wort Hausarrest lieber«, antwortete Adler. »Aber wenn Sie es so nennen möchten …«
    »Dazu haben Sie kein Recht!«, protestierte Watson.
    Adler deutete schon wieder auf das Telefon. »Sie können gerne Ihren ominösen Freund anrufen und sich über mich beschweren, Doktor. Aber erst wenn alles vorbei ist.« Damit gab er O’Brien einen Wink, und der vermeintlich schwer angeschlagene Mann beugte sich blitzartig vor, griff mit dem gesunden Arm über den Tisch und riss den Telefonapparat nicht nur herunter, sondern das Kabel auch gleich aus der Wand.
    »Selbstverständlich komme ich für den Schaden auf«, sagte Adler.
    »Sie müssen den Verstand verloren haben«, knurrte ich. »Ich wusste schon immer, dass Sie kriminell sind, Adler. Aber ich habe Sie eigentlich nie für dumm gehalten.«
    »Ja, ich kann Sie auch nicht leiden«, antwortete Adler fröhlich und wandte sich wieder an Watson. »Sergeant O’Brien wird bei Devlin und Ihnen bleiben, und meine Männer bewachen die Ausgänge. Bitte machen Sie keine Dummheit, Doktor.«
    Watson senkte traurig den Blick. »Sie wissen ja nicht, was Sie da tun, Captain.«
    »Ich glaube doch«, antwortete Adler, schon halb in der Bewegung, um sich zur Tür zu wenden. »Und wenn ich mich irre, dann bin ich der Allererste, der sich bei Devlin und Ihnen entschuldigt, sobald ich zurück bin.«
    »Wenn Sie sich irren«, erwiderte Watson eher traurig als aufgebracht, »dann kommen Sie nicht zurück.«
    Adler antwortete nicht mehr darauf, sondern nickte O’Brien nur noch zu und ging. In dem Augenblick, in dem er die Tür hinter sich öffnete und wieder schloss, meinte ich eine Bewegung draußen auf dem Flur wahrzunehmen, war aber nicht sicher. Bevor ich Watson etwas sagen konnte, wandte er sich mit schon fast beschwörender Stimme an O’Brien. »Sergeant, bitte! Sie können das doch unmöglich ernst meinen! Captain Adler hat keine Ahnung, womit er es zu tun hat!«
    O’Brien balancierte den zerstörten Telefonapparat mit nur einer Hand auf dem Schoß und sah mit jedem Augenblick unglücklicher aus. »Ich glaube doch. Wir haben es gesehen.«
    »Aber Sie haben keine Ahnung, wozu sie fähig sind«, fiel ich ein. »Diese Geschöpfe sind nahezu allmächtig. Sie müssen uns helfen! Adler rennt in sein Unglück.«
    Draußen vor der Tür polterte etwas, und O’Brien sah stirnrunzelnd hoch. »Captain Adler weiß, was er tut. Er ist ein guter Polizist.«
    »Aber er weiß nicht, womit er es zu tun hat«, beharrte Watson. »Sie müssen uns gehen lassen, Sergeant.«
    »Das kann ich nicht tun, Doktor.«
    »Und wenn ich jetzt einfach den Raum verlasse?«, fragte ich.
    »Dann muss ich Sie daran hindern.«
    Ich sah bezeichnend auf seinen bandagierten Arm hinab, aber ich war mir nicht annähernd so sicher, wie ich mich gab. O’Brien war angeschlagen, aber er war auch ein ausnehmend kräftiger Mann.
    Wie sich zeigte, wurde ich nicht auf die Probe gestellt, denn in diesem Moment ging die Tür auf, und Mulligan kam herein. »Sergeant?«
    O’Brien verdrehte den Hals. »Ja?«
    »Captain Adler will Sie sehen.«
    »Captain Adler? Mich?« O’Brien griff mit der gesunden

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