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Irrwege

Titel: Irrwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Unterarmen; Runen, die kein blaurotes Leuchten verströmten, die nichts taten,
um ihn zu befreien.
    »Was soll das?« verlangte Haplo zu wissen. Nicht
furchtsam, nur verwundert. »Wie hast du das geschafft?«
    Hugh Mordhand schüttelte den Kopf, dann nahm er
die Pfeife aus dem Mund. »Wenn ich es dir sage, findest du am Ende einen Weg,
etwas dagegen zu unternehmen. Eigentlich schade, dich unwissend sterben zu lassen,
aber…« Er zuckte mit den Schultern. »… das Risiko ist mir zu groß.«
    »Sterben…«
    Haplos Kopf tat höllisch weh. Das alles war doch
absurd. Er schloß wieder die Augen, diesmal nicht in der Absicht, seinen
Gegner zu täuschen. Er versuchte nur, den Schmerz in seinem Kopf möglichst
erträglich zu machen, damit er herausfinden konnte, was hinter all dem steckte.
    »Ich habe geschworen, dir eins zu sagen, bevor
ich dich töte«, meinte Hugh Mordhand und stand auf. »Das ist der Name der
Person, die dich tot sehen will. Xar. Hat das eine Bedeutung für dich? Xar will
dich tot sehen.«
    »Xar!« Haplo riß die Augen auf. »Woher kennst du
Xar?
    Er würde dich nicht dingen – einen Nichtigen.
Nein, verflucht, das ergibt keinen Sinn!«
    »Er hat mich nicht gedungen. Gram war es. Bevor
er starb. Er verlangte, ich solle dir sagen, daß Xar dich tot sehen will.«
    Haplos Gedanken überschlugen sich. Xar will
dich tot sehen. Unmöglich. Xar mochte von ihm enttäuscht sein, ihn zur
Rechenschaft ziehen wollen. Aber ihn tot sehen?
    Nein, sagte Haplo zu sich, das würde bedeuten,
Xar fürchtet mich. Und Xar fürchtet niemanden.
    Gram. Das war sein Werk. Die einzig
logische Erklärung.
    So weit, so gut, aber was tun?
    Hugh Mordhand stand vor ihm. Er griff unter
seinen Umhang, vermutlich nach der Waffe, die er benutzen wollte, um die Tat
auszuführen.
    »Hör mir zu.« Der Patryn hoffte, den Assassinen
mit Reden abzulenken, während er heimlich seine Fesseln zu lockern versuchte.
»Du bist hereingelegt worden. Gram hat dich belogen. Er war derjenige, der mich
tot sehen wollte.«
    »Spielt keine Rolle.« Hugh Mordhand zog einen
Dolch aus einem Futteral auf seinem Rücken. »Ein Kontrakt ist ein Kontrakt,
einerlei von wem er stammt. Ich habe akzeptiert. Meine Ehre verlangt, daß ich
ihn ausführe.«
    Haplo hörte nicht. Er starrte auf den Dolch!
Sartanrunen! Aber wie? Wo? Nein, keinen Gedanken daran verschwenden! Jetzt
wußte er, was seine Magie außer Kraft setzte. Wenn er nur herausfinden konnte,
wie die Runen wirkten…
    »Hugh, du bist ein guter Mann, ein guter
Kämpfer.« Haplos Blick hing an dem Dolch. »Ich möchte dich nicht töten müssen…«
    »Das trifft sich«, bemerkte Hugh mit einem
grimmigen Lächeln. »Weil du nicht in die Verlegenheit kommen wirst.«
    Verborgen in Haplos Stiefelschaft stak sein
eigener Runendolch. Er wählte die Möglichkeit, daß die Waffe sich nicht in
seinem Stiefel befand, sondern in seiner Hand.
    Voila! Haplo hielt das Messer in den Händen.
Doch gleichzeitig verwandelte der Dolch des Assassinen sich in eine Doppelaxt.
    Hugh schrak zusammen und hätte die schwere Waffe
beinahe fallengelassen, faßte sich aber rasch und umklammerte sie mit beiden
Händen.
    Ah, so geht das, dachte Haplo. Genial. Der Dolch
kann meine Magie nicht unwirksam machen, aber die Wahlmöglichkeiten
einschränken, die mir zur Verfügung stehen. Er gestattet mir Gegenwehr, weil
er jede meiner Waffen übertrumpfen kann. Und er hat seinen eigenen Willen, nach
dem Ausdruck auf Hughs Gesicht zu urteilen. Er war überraschter als ich.
    Nun weiß ich Bescheid. Das hilft zwar nicht
viel, weil das Sartanmesser Hugh einen Vorteil verschafft. Aber reagiert es auf
Magie in jeder Form? Oder nur auf eine Bedrohung…
    »Ich werd’s schnell und schmerzlos machen«,
sagte Hugh Mordhand. Er wog die Axt in den Händen, dann hob er sie über Haplos
Nacken. »Falls ihr Leute irgendwelche Gebete zu sagen habt, dann ist jetzt die
letzte Gelegenheit.«
    Haplo stieß einen leisen Pfiff aus.
    Der Hund – mit fettglänzender Nase – schob sich
zur Tür herein. Er blieb stehen, um seinen Herrn und Hugh neugierig zu beäugen.
Fein, ein Spiel!
    Faß! sandte Haplo ihm einen
Gedankenbefehl.
    Der Hund sah erstaunt zu ihm hin. Ihn, Herr? Er
ist unser Freund! Ich habe ihm das Leben gerettet. Er war so freundlich, mir
ein, zwei Würste zu spendieren. Ihr müßt Euch irren, Herr.
    Faß! wiederholte Haplo.
    Zum ersten und einzigen Mal im Leben hätte der
Hund vielleicht den

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