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Irsud

Irsud

Titel: Irsud Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Zeit, philosophische Probleme durchzukauen, und steckte die Besorgnis zu all den anderen Dingen weg, über die nachzudenken sie keine Zeit oder Neigung hatte. „Kätzchen.”
    Die Hiiri eilte aus dem Tunnel, unbeholfen durch das Gewicht der Juwelenkiste.
    „Das ging schnell.”
    „Sie haben geträumt.”
    „Nakivas hätte gern ihre Häute gehabt.” Sie sah zu den Gleitern hinüber, die neben den vorspringenden Landerampen abgestellt waren. „Was jetzt?”
    Aleytys zuckte mit den Schultern. „Ich nehme an, es spielt keine Rolle.” Sie eilte zu dem am nächsten stehenden Gleiter und lief die Rampe hinauf; die Hiiri folgte ihr dichtauf.
    Während Aamunkoitta unbehaglich neben ihr saß, machte es sich Aleytys im Pilotensitz bequem. Sie ließ die Finger über die wechselnden Metall- und Glasstrukturen huschen, alles kühl und geheimnisvoll unter ihrer Berührung. Dann kehrte das purpurne Leuchten wieder, und einen Herzschlag später knurrte sie; Hände tanzten über die Kontrollen: Der Gleiter stieg gleichmäßig auf und schoß davon, bis die Stadt ein dunkler Klecks war, der sich gegen den helleren Stein des Hügels schmiegte. Sie schwang den Gleiter herum und ließ ihn schweben. „Jede Minute jetzt, Kätzchen.”
    Die Sekunden tickten dahin, bauten Spannung in ihnen auf, besonders in Aleytys, da Aamunkoittas Nervosität in ihr hallte und widerhallte. Dann explodierte die Dunkelheit in ein riesiges, glei
    ßend weißes Licht, ein Feuerball größer als die Sonne - der selbst auf diese Entfernung noch blendete. Aamunkoitta schrie auf, preßte sich die Fäuste vor die Augen. Aleytys schnellte herum, die Bewegung ließ den Gleiter bedrohlich schwanken.
    „Ein sauberer Tod. Und ein schneller.” Aamunkoittas Stimme klang heiser in ihren Ohren, beruhigend, wie auch die kleinen Hände der Hiiri, die ihre Schultern mit hilflosen kleinen Berührungen tätschelten.
    Aleytys seufzte. „Danke.” Sie hob den Kopf, ließ die Blicke vorsichtig zur Stadt zurückhuschen. Der Feuerball war verschwunden, seine Stelle wurde von einem harten, roten Glosten bezeichnet.
    „Wohin jetzt?” Die Stimme der Hiiri brach durch ihr verbliebenes Entsetzen über die Zerstörung, die sie verursacht hatte.
    „Du sagtest, sechs Monate.”
    „Was?”
    „Ich war sechs Monate lang betäubt.”
    „Ja.”
    „Der Schmuggler hat gesagt, er käme in sechs Monaten zurück.
    Meinst du, du könntest die Stelle finden, wo er landet?”
    „Ich war einige Male dort.”
    „Denkst du, Nakivas wird ebenfalls dorthin kommen?”
    „Natürlich. Er muß.”
    „Dann gehen wir auch dorthin.” Als das Purpur wieder um sie herum leuchtete, steuerte Aleytys, ohne genau zu wissen, warum, den Gleiter tiefer hinunter, bis er kaum zwei Meter über dem Boden war, und jagte ihn so schnell sie konnte nach Südosten, wo die flache und fruchtbare Ebene in eine sanft gewellte, üppig mit Bäumen bewachsene Hügellandschaft, durchzogen von felsigen Schluchten auseinanderbrach.
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    Aleytys beobachtete, wie das getarnte Schmugglerschiff durch den Wölbmantel der Nacht herunterglitt und mit einem Minimum an Aufruhr auf dem Canyonboden aufsetzte. „Da ist er”, sagte sie ruhig. „Wach auf, Kätzchen.”
    „Ich bin wach.” Die Hiiri setzte sich auf.
    „Ich habe meine Meinung nicht geändert, das weißt du.”
    Aamunkoitta breitete ihre Hände auf den Oberschenkeln aus.
    „Mein Volk ist tot. Du bist jetzt meine Sippe.”
    „Nakivas?”
    „Hat viele Frauen, die ihm nachlaufen. Ich würde in der Menge verlorengehen. Du weißt, wie es um mich steht.” Ihre Augen schlössen sich, ihr Gesicht verkrampfte sich unter dem in ihr schwelenden Schmerz. „Ich bin nicht geeignet für …”
    „Kätzchen, nicht.”
    Sie rieb die Hände an den Oberschenkeln auf und ab. „Ich laufe vor der Wahrheit nicht davon, Kunniakas. Ich könnte jetzt nicht mehr das Leben einer Sippenfrau führen, zu viele Dinge sind mit mir passiert, haben mich verändert.” Sie schüttelte den Kopf. „Außerdem…” Ein plötzliches Lächeln verjagte die Trübsal aus ihrem Gesicht. „Du hast mir gezeigt, daß Frauen mehr sein können als nur Arbeitstier für Männer. Es gibt keinen Platz auf dieser Welt, in den ich mich einpassen will. Laß mich mit dir kommen.”
    „Kätzchen …”
    „Du bist eine Mächtige, Kunniakas. Du brauchst jemanden, der dir dient. Laß mich dies tun.”
    Aleytys schüttelte den Kopf. „Obwohl der Mahazh nicht mehr existiert, halten die Nayids das Land nach wie vor

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