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Irsud

Irsud

Titel: Irsud Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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führst die Stimme”, fuhr Swardheld schläfrig fort.
    „Gib ihr lieber keinen weiteren Anlaß zur Sorge.” Die schwarzen Augen schlossen sich vollends, und wieder war sie allein in ihrem Kopf. Sie hörte Gapps verdrießliches Wimmern und sah gerade rechtzeitig genug hinunter, um ihre Hand auf die am Boden liegende Peitsche zukriechen zu sehen.
    „Nein!” Sie ließ die Ferse auf die ausgestreckten Finger hinuntersausen: Ganz plötzlich hatte sie ihre Mitleidsregungen vergessen; sie bedauerte die Zartheit der nackten Füße und wünschte sich ein kräftiges Paar genagelter Schuhe, um die Lektion tief in Gapps Fleisch hineinzutreiben. Gapp kreischte, und Aleytys nahm langsam den Fuß weg. Während sie zusah, wie sich die Nayid auf die Füße mühte, wich sie ein paar Schritte zurück.
    Sobald Gapp auf die Füße hochtaumelte, trat Aleytys mit dem Fuß zu und kickte die Peitsche in Richtung des Gebäudes davon.
    „Jetzt heb sie auf”, knurrte sie. Sie stand da, den Kopf erhoben, trotzig, arrogant, überheblich stolz auf ihren Körper und ihre Kraft und strahlte Vertrauen in ihre Fähigkeit, die Situation unter Kontrolle zu halten, aus. „Gut”, sagte sie, als die Nayid die Peitsche aufnahm. „Jetzt wickle sie auf.”
    Gapp gehorchte finster dreinblickend.
    „Gut. Jetzt verschwinde von hier und komm nicht wieder zurück. Ich gehe nicht deinen Weg, und ich habe keine Lust zu lernen. Greif mich noch einmal an, und ich lasse dir von der Kipu den Schädel häuten.”
    Gapp schnaubte, die kurzen, stummelartigen Fühler zuckten verächtlich.
    Aleytys spürte die wachsende Zuversicht, die neugeborene Arroganz, und wußte, daß sie einen Fehler gemacht hatte. Die Worte der Kipu bedeuteten ihr also nichts. Nun, so unerwartet kam das nicht. Sie ergriff ihren eigenen Zorn und schleuderte ihn der jungen Nayid entgegen, was diese zurücktaumeln ließ.
    „Verschwinde.” Aleytys warf ihr die Worte voller Wut und Abscheu entgegen. „Ich brauche die Kipu nicht, um mit dir fertig zu werden. Versuch noch einmal, deine Tricks gegen mich anzuwenden, und ich werde dich zerschmettern. Restlos!”
    Gapp stolperte durch die Türöffnung und verschwand in den Mahazh.
    Aleytys seufzte und schlenderte langsam durch das Gras auf die Steinbank zu, empfand Übelkeit bis an die Grenze des Ekels, fühlte sich krank und nur ein bißchen mit sich selbst zufrieden.
    Sie nahm das niedergefallene Kleidungsstück auf und zog es über den Kopf, verknotete die Schulterriemen, damit es nicht wieder rutschte; die wunden Stellen an Schultern und Armen erinnerten sie daran, daß sie sich besser daran machte, ihre Wunden zu heilen.
    Ein hohes, schrilles Kreischen, voller Schmerz, riß sie herum.
    Es kam aus dem Schlafgemach. Sie rannte auf die Tür zu.
    Die schwarze Peitsche, deren Sausen und Knallen mit Gapps rauhem, keuchendem Gekicher rhythmisch kontrastierten, zuckte und schnitt blutige Striemen in Aamunkoittas Rücken; die Hiiri kauerte neben einem zu Boden gefallenen Haufen Wäsche, kreischte voller Entsetzen, verhielt sich jedoch seltsam passiv unter der Bestrafung. Aleytys packte entsetzt die glatte Kante des Einganges.
    Die Hiiri kreischte und wand sich unter den Hieben, die Blutstriche kreuz und quer über ihren nackten Rücken zogen, doch sie machte keinen Versuch zu entkommen, obwohl ihre Hände und Füße frei waren. Sie litt. Aleytys runzelte die Stirn, verwirrt durch das Gemisch von Emotionen, die von dem eigenartig miteinander verknüpften Paar ausgingen, ein Verflechten von Schmerz und Vergnügen zu einem ekelerregenden Strudel, der verführerisch nach ihr leckte, um sie in den Wirbel hinunterzusaugen, der die beiden aneinanderband.
    Sie riß sich los, zutiefst verwirrt über die sexuelle Reaktion ihres Körpers auf die gewalttätige emotionelle Verstrickung von Gapp und Aamunkoitta. Verängstigt flüsterte sie drängend:
    „Swardheld, hilf mir.”
    Die schwarzen Augen öffneten sich. Ruhe strömte in ihre zukkenden Glieder, ihr Körper richtete sich auf, nahm ein fein verändertes Gleichgewicht an, als Swardheld lässig von ihr Besitz ergriff und sich kühl umblickte. Gapp und Aamunkoitta blieben zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um zu bemerken, wie er/sie in die Szene eindrang.
    Swardheld trat gelassen an dem Bett vorbei. Er packte die Peitsche direkt über Gapps Hand, stemmte seinen Fuß gegen ihr mageres Hinterteil, streckte sein Bein und riß die Peitsche los; die Nayid schickte er auf die Knie und auf einen Rutsch, der vor

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