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Irsud

Irsud

Titel: Irsud Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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öffneten sich in der Tiefe ihres Geistes, blinzelten bedächtig, und sie hatte das Gefühl, zu erwachen, sich zu strecken, zu bewegen, etwas in die Spalten ihres Körpers zu fügen. Kraft erwachte, floß, füllte sie aus. Töte sie nicht, dachte sie hastig.
    Ein Kichern, das sie beinahe hören konnte, dröhnte durch ihren Kopf. „Geh beiseite, Freyka.” Ruhige, belustigte Worte in einem volltönenden Baß gesprochen, der die Wände ihres Schädels erfüllte; die schwarzen Augen knitterten in einem gutmütigen finsteren Blick. Sie konnte fühlen, wie das fremdartige Wesen seine Beherrschung ihres Körpers testete, dann ergoß sich eine Woge von Kraft wie eine warme Strömung durch sie hindurch.
    Gapps Bewegungen verlangsamten sich schnell, bis ihr Körper eine eiskalte Statue war. Es wurde Aleytys kurz schlecht, als sie den Nullzeit-Zustand erkannte. „Bring sie nicht um”, flüsterte sie.
    „Nicht wie bei den anderen. ”
    Ein Knurren, ungeduldig, mürrisch, scharf, sarkastisch. „Laß mich in Ruhe, Freyka. die hier wird bekommen, worum sie bittet.
    Verdammt, ich finde keine Genugtuung beim Töten. Sei still und laß mich machen.”
    Aleytys beobachtete, wie sich ihr Körper aus Gapps steinharten Armen freiwand. Rings um sie herum waren die Bäume Pappkar-ton-Scherenschnitte, die Wolken wie Wattetupfer auf dem blaßblauen Hintergrund des Himmels. Plötzlich wehte ein leises, tiefes Summes über ihre Ohren und schoß blitzschnell die Tonleiter hoch.
    Sie sah Gapp sich bewegen und mit weit offenem Mund auf Aleytys’ Körper starren, der gerade außerhalb der Reichweite ihrer Arme stand.
    „Wie …” Sie schloß den Mund und sprang ihre Beute an.
    Aleytys Körper glitt mit einer trügerisch geschmeidigen Drehbewegung beiseite. Mit einer ruhigen Sparsamkeit an Bewegung entglitt er dem Zugriff der Nayid und sah sie vorbeitaumeln.
    Gapp fuhr herum, die langen, stielartigen Arme und Beine bewegten sich ungeschickt. Sie richtete sich auf und runzelte die Stirn. „So oder so”, flüsterte sie. Zwei Schritte brachten sie zu der Peitsche. Sie riß sie hoch und stand da und klatschte sie gegen ihren Oberschenkel. Sie lächelte erbost. „So oder so, Shigret, du bist mein.” Sie zuckte mit dem Handgelenk, und die Spitze kerbte die Haut von Aleytys’ rechtem Arm, spaltete die Haut mehrere Zoll breit. Wieder schoß die Spitze der Schnur vor, zerriß einen Schulterträger, dann noch einen, so daß das rosa Chiffon um Aleytys’
    Füße herum zusammenfiel.
    Aleytys’ Körper balancierte auf den Zehen. Mit einem kehligen Schrei sprang er auf die Nayid zu, tauchte unter der Peitsche weg, Schwarzaugen in guter Kontrolle, schickte die Hände wie Hackmesser gegen das zarte Fleisch unter den zusammengewachsenen Rippen des Brustkastens der Nayid. was die Luft in einem explosiven Pfiff aus ihren Lungen peitschte. Nach dem Handgelenk mit der zur Klinge gewordenen Handkante schlagen.
    Das andere Handgelenk ergreifen, die Faust gegen den Ellenbogen rammen. Gapp schreit vor Schmerz. Sie drischt mit ihren Armen umher. Schwarzaugen bewegen den Körper mit geringschätziger Leichtigkeit. Wieder nach der ungeschützten Lende schlagen. Gapp entreißt einer gequälten Kehle ein schrilles Kreischen. Den Fuß gegen das verwundbare Knie rechts stoßen, dann gegen das linke. Gapp bricht zusammen, als die Beine unter ihr weggekickt werden. Das Gesicht mit ätzender Verachtung ohrfeigen, bis die Nayid, körperlich und geistig am Ende, ein bebendes Häufchen Elend im Gras ist.
    Schwarzaugen bewegten Aleytys’ Körper zurück; schweigend blieb sie stehen, starrte noch immer auf die sich windende Nayid hinunter. In ihrem Kopf spürte Aleytys Schwarzaugen sich zurückziehen, sich wieder in seine Ecke kuscheln, sich bewegen, bis Bequemlichkeit erreicht war. eine stille Zufriedenheit strahlte von ihm aus. Schließlich erwarteten die Augen ihren Blick, schmal, die Winkel in guter Laune in Falten gezogen.
    Aleytys schüttelte sich und hielt die Unterlippe mit den Zähnen fest, wobei sie gerade fest genug zubiß, um wieder ein Gefühl ihres eigenen Fleisches zu bekommen. Danke, Begleiter, dachte sie und verneigte sich in einem geistigen Knicks, der ihn amüsierte.
    „Swardheld ist mein Name. Wenn du meinen Rat hören willst
    …” - die Worte polterten in einem schläfrigen, leicht ungeduldigen Baß - „… laß ihr keine Zeit zum Nachdenken. Stell sie auf ihre mageren Beine und jag sie hinaus.” Gemächlich schlossen sich die Augen. „Du

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