Irsud
der gegen
überliegenden Wand endete.
Unbeholfen, langsam, zog Gapp die ausgespreizten Beine unter sich und rappelte sich auf die Füße hoch. Sicher und warm in ihren Schädel gekuschelt, spürte Aleytys die lähmende Verblüffung, die von der schlaffgesichtig starrenden Nayid ausstrahlte, und sie schwelgte darin. Swardheld fühlte es durch sie und lachte seinerseits, ein kurzes, scharfes Bellen. Er hob die Peitsche.
„Du bist dran, Prinzessin.” Aleytys’ Stimme klang unter seiner Führung tiefer, fast rauh. Grinsend schnalzte er mit der Peitsche, so daß die Spitze in einem täuschend sanften Streicheln über Gapps Wange fuhr. „Gefällt’s dir?”
Er trieb sie an der Wand entlang, berührte sie nur mit der Spitze der Peitschenschnur, mit feinen Klapsen, die kleine, rote Tupfer hinterließen. Sie erreichte den Türbogen und stürzte hinaus, stolperte an der erstaunten Wache vorbei und floh winselnd den Korridor entlang, floh in Entsetzen vor dieser schrecklichen Umkehrung der Rollen.
Die pferdegesichtige Wächterin fuhr herum, zog den Betäubungsstab aus dem Gürtel.
„Nein!” Das Wort war ein kehliges Bellen, das die Nayid barsch unterbrach. Swardheld knurrte und ließ den Gobelin zwischen sie fallen. Er ließ den Körper zum Bett marschieren und setzte ihn nieder. „Du bist dran, Freyka.”
Aleytys krümmte die Finger und starrte sie einen Moment lang an, da ihr dieses sich im Fleisch An- und Ausziehen ein unsicheres Gefühl vermittelte. Tief in ihrem Schädel verspürte sie eine flüchtige Belustigung, dann schlossen sich die schwarzen Augen, und sie war wieder allein.
Seufzend stand sie auf. Aamunkoitta kauerte am Boden, stöhnte vereinzelt, starrte aus einer dummen Maske heraus zu ihr hoch, die ihre Anteilnahme leugnete, sie aus der Welt der Hiiri ausschloß.
Erbost bohrte Aleytys ihren Zeh in die Rippen der zarten Gestalt. „Sei still, Närrin”, sagte sie ungeduldig. „Dein Publikum ist davongelaufen. Streck dich flach aus.”
Aamunkoitta blickte zu ihrem kühlen, skeptischen Gesicht auf und ließ das Gewinsel verstummen. Sie bewegte sich nicht.
„Streck dich aus.” Aleytys trieb ihren Zeh wieder in die Rippen, ohne den Schmerzenslaut der Hiiri zu beachten. „Dummkopf. Ich bin eine Heilerin.”
Aamunkoitta schaute Aleytys ärgerlich über die Schulter an, streckte dann langsam und widerstrebend ihren Körper auf den Fliesen aus, ihr Unterkleid noch immer vor die vollen Brüste gepreßt.
Aleytys kniete sich neben ihr nieder und untersuchte die glatte, dunkle Haut, zuckte beim Anblick der offenen Striemen zusammen, die über alte Peitschennarben liefen. „Sie macht sich dies zur Gewohnheit?”
Aamunkoitta nickte, ihre aufgesteckten Zöpfe scheuerten über die Fliesen. Dann wartete sie unterwürfig auf das, was geschehen mochte.
Aleytys musterte sie eine Weile, da sie endlich begriff, was es hieß, eine Sklavin zu sein. Sie kniete sich neben die Hiiri und legte ihre Hände auf die Wunden. „Sei still”, murmelte sie, als die schmächtige Gestalt unter Schmerzen zusammenzuckte. Sie schloß die Augen und tastete nach dem wirbelnden, brodelnden Fluß von Energie, der umherströmte … sich um die Sterne wand … schwarzes, warmes Flüstern, das ewig weiterging… kanalisierte ihn durch ihre Finger … Die Aura erfüllte ihren Körper mit einem Glanz, der die Schmerzen und die Asche des Zorns fortschmolz. Sie bewegte ihre Hände langsam über den wundgeschlagenen Rücken, um ihn mit dieser Heilkraft zu laben.
Entspannt und entrückt, öffnete sie die Augen und lächelte der winzigen braunen Gestalt liebevoll zu. „Aamunkoitta.” Ihre Stimme war schläfrig und sanft vergnügt. „Bist du vorn verletzt?”
Die Hiiri setzte sich und drehte sich herum, so daß sie ihren Rücken sehen konnte. „Takku!” hauchte sie. Mit großen Augen, offenem Mund und schlaff über ihren Brüsten gekreuzten Händen starrte sie Aleytys an. Nach einigen Sekundenbruchteilen streckte sie die Hände aus, leicht zitternd, als sie in stummer Ehrfurcht abwartete, während Aleytys ihre Hände über die spinnwebartigen Peitschenspuren bewegte.
Als Aleytys wieder auf die Absätze zurücksank, zog Aamunkoitta ihr Kleid um sich herum und band den Gürtel mit bebenden Fingern zu. „Kiitos, Taikagarna”, murmelte sie. Dann schrumpfte sie förmlich in sich selbst zusammen und zupfte halbherzig an den verstreuten Laken und Handtüchern.
„Aamunkoitta.”
Die Hiiri drehte sich herum, preßte ein Tuch an ihre
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