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Irsud

Irsud

Titel: Irsud Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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chirurgischer Eingriff erforderlich. Für die Gesundheit des Körpers.” Sie tippte leicht auf das Holz. „Die Damiktana wäre natürlich im Rat nicht zugegen, aber vielleicht auf einer anschließenden Gesellschaft, Musik, Essen, etwas zu trinken …”
    Aleytys spürte ein langsames Abnehmen der Skepsis in der Kipu; offensichtlich begannen diese Antworten, sie zu überzeugen, da sie zu dem Stil des verschlagenen Denkens der Alten zu passen schienen. Fast schnaubte sie vor Widerwillen. Keine andere Lebensform könnte der meinen überlegen sein … Dieser Gedanke hat bereits mehr als einen zerstört, flüsterte Harskari von weit her aus ihrem Geist. Unterschätze sie nicht, warnten die sanften Geisterworte, nicht wegen dieser Blindheit, überschätze nicht die Stärke dieses Chauvinismus, sie ist durch ein gerissenes Verständnis um die Natur der Nayid, kombiniert mit scharfer Intelligenz auf den Platz, auf dem sie jetzt sitzt, gekommen. Achte auf deine eigene Blindheit, meine Liebe. Das Leuchten verschwand, die leisen Worte verloren sich, sie war wieder allein.
    Ohne von dem geflüsterten Kommentar zu wissen, nickte die Kipu feierlich. „Es wird veranlaßt. Hast du weitere Vorschläge, Damiktana?”
    „Zwei Dinge. Ich brauche zu diesem Körper passende Kleidung.
    Ebenso für meine Füße.” Sie stieß sie unter dem Kleid hervor.
    „Siehst du?”
    „Ja?”
    „Der Händler aus Sternenstadt könnte diese Dinge liefern. Es scheint mir weise, daß er vom Reichtum und der Macht der Führung überzeugt wird.” Sie starrte kühl in die schwarzen Augen. „Ich habe das Gefühl, als würde ihm ein Konflikt der Städte untereinander nichts ausmachen, da dies für seine Waffen neue Märkte schaffen würde. Tatsächlich wäre Frieden nicht sonderlich profitabel für ihn, deshalb muß er sanft in einen Zustand von Rechtschaffenheit gestupst werden.” Sie klopfte mit den Fingern auf das Holz. „Um die ordentliche Übergabe der Macht zu betonen. Berühre beide Seiten des … sagen wir: des Problems.”
    „Ein gutes Wort.” Ihre Fühler zuckten lebhaft. „Ich glaube, wir können ausreichenden persönlichen Zierat für deinen Ausflug zum Markt besorgen und …” Die ausdrucksvollen Fühler senkten sich in hellem Vergnügen nach vorn. „Und ebenso für den Rundgang durch den Mahazh. Nächste Woche wird früh genug sein für den Händler.”
    Aleytys legte die Hände zusammen. Der Muskel an ihrem Mundwinkel begann wieder zu zucken. Sie starrte die Kipu kalt an, dann krümmte sie mit sorgfältig deutlich gemachter Mühe die Lippen zu einem Lächeln. „Was sein muß …” Sie blickte nachdenklich auf die Hände hinunter und legte sie auf das glatte Holz der Armlehnen. „Ich werde daran denken.”
    „Natürlich, Damiktana”, sagte die Kipu glatt und stand dann mit ein wenig mehr Erleichterung auf, als sie zu zeigen beabsichtigt hatte. „Gibt es noch etwas, irgendeine andere Möglichkeit, wie ich dir dienen kann?”
    „Ja. Eine Sache. Oder vielmehr: zwei. Gapp. Wenn sie noch einmal meinetwegen kommt, werde ich sie umbringen. Halte mir diesen hohlköpfigen Wollüstling aus den Augen. Und während du dies tust, wechsle die Wache vor meinem Gemach aus. Sie ist unverschämt, unkooperativ und viel zu anfällig für Gapps Überredungskünste.”
    „Natürlich.” Die Kipu rief über die Schulter: „Sukall, komm her.” Sie sah wieder Aleytys an. „Wenn du fertig bist, Damiktana, beginne ich am besten damit, deine Vorschläge in die Tat umzusetzen.”
    Aleytys senkte den Kopf in einem anmutigen Bogen.
    „Sukall, geleitet die Damiktana in ihre Räumlichkeiten zurück.
    Bleibt dort und haltet Wache; und schickt die momentan dort postierte Wächterin zu mir. Verstanden?”
    „Verstanden.”
    Aleytys sah der Kipu nach, wie sie den kleinen Raum, rückwärtsgehend, den Körper in spöttischer Übertreibung von Respekt verneigt, verließ.
    11
    Ohne auf die hinter ihr gehende Sukall zu achten, stürmte Aleytys in das Schlafgemach, drängte dabei ihre wachsende Erregung zurück und hielt sich eisern an Burashs Anweisungen … Sei dir deines Körpers jederzeit bewußt. Mach nie eine unüberlegte Bewegung; bewege dich nie schnell, wenn es nicht absolut notwendig ist. niemals, niemals, niemals … Sie hörte das forsche, militärische Klick-Klack der Stiefel der Wächterin, die hinter ihr den Raum durchquerte, hörte das Klappern der Ringe, die den Gobelin hielten, und schließlich einen gedämpften und kurzen Klang von

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