Irsud
schwebten … ein Alptraum aus brühe-artigem Luftbrei, dick von psychischer Absonderung, die Stimme der Kipu verwischte und ließ die Namen, die sie aussprach, verblassen, floß über Aleytys’ Verstand, hinterließ Schleimspuren, wie kranke Schnecken, die über ihre Haut krochen, ganz, ganz unbedeutende Ausstrahlungen, nicht wert, bemerkt zu werden, kriecherische Nichtexistenzen, die keiner Grausamkeit fähig, jedoch zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren, um ihre wertvollen Egos in größerer Gewalt aufs Spiel zu setzen. Die Parade passierte und war zu Ende. Aleytys erhob sich.
Sie wandte den Kopf und ließ einen arroganten, blaugrünen Blick über sie gleiten, strahlte kühle Verachtung aus, Egozerschmetternde Verachtung, aufreizend, eine Verachtung, die sie in tiefstes und brütendes Schweigen zwang. Ohne ein Wort glitt sie die Treppe hinunter und aus dem Zimmer, dicht gefolgt von einer zunehmend beeindruckten Wächterin sowie der selbstgefälligen Kipu.
Blaue Fliesen, blaue Uniformjacken, starr blickende Augen, schnellerzuckende Fühler, schneller Gapp mürrisch feindselig kaltäugig Liebende eifersüchtig und lüstern, kalt eidechsenreptilhaft grausam, zu unzähligen Variationen der Grausamkeit fähig, aber geringfügig … geringfügige Vorstellungen, der Geist durch eine grenzenlose Dummheit begrenzt …
Rote Fliesen. Schemenhafte rote Jacken, geschäftig eifrige Nayids; sie verrichteten Arbeiten, die sie von ihrem eigenen Wert überzeugten. Maschinen, die tausend rätselhafte Ergebnisse flimmern ließen. Daten. Berichte. Aktivität. Ein Schmerz schoß durch ihren Schädel, als sie sie betrachtete, so tat, als würde sie verstehen; gleichzeitig beschäftigte sie sich mit der wachsenden Belustigung der Kipu und deren feinen Vormerkungen, eine Marionette an Drähten, hin und her gerissen von den willkürlichen Entscheidungen der Kipu, sie handelte, sprach, tat alles ohne Rückgriff auf den eigenen Willen, ohne den Grund oder den Zweck ihrer Handlungen, ihrer Worte zu kennen …
Aleytys war erschöpft und erleichtert, als sie die Treppe von der roten Etage weg hochstieg.
Schwarze Fliesen … schwarze Uniformjacken … harte, sehnige Kampffrauen. Kasernen. Einfach, aber bequem. An den Wänden wie Kojen befestigte Betten. Ordentlich festgesteckte Laken. Polierte, glänzende Spinde. Makellos sauberer Boden. Helle, luftige Räume. Und im Kolosseum …
Aleytys saß auf einem der allgegenwärtigen Thronsessel und sah den Vorführungen der Kriegerinnen zu, die Kipu saß starr aufrecht und heimlich amüsiert, immer noch amüsiert, neben ihr.
Zwei schwarze Nayids umkreisten sich vor ihr in tigerhafter Wachsamkeit, eifrig aufeinander konzentriert, täuschend und vorstoßend, sie sprangen vor und wichen zurück, ein fantastisches Ballett der Gewalt, die Reaktionen erfolgten beängstigend schnell, so schnell, daß ihr Körper in mitempfindender Reaktion auf ausgeteilte und erhaltene Schläge schmerzte, während sie daran dachte, wie Burash ihre Hand nahm und mit seinen Fingerspitzen darüberstreichelte. „Eine Sabutim könnte dich in Fetzen reißen.“ Jetzt sah sie, daß dies die Wahrheit war, und sie wußte, daß die Kipu diese Vorstellung mit exakt dieser Wirkung im Sinn inszeniert hatte. Sie blickte zur Seite und fühlte, wie sie sich vor Zorn anspannte.
„Aleytys.“ Vo n Harskaris bernsteingelber Aura umhüllt, ließ dieses eine Wort Warnlichter durch ihren ganzen Geist blitzen. „Freyka.“ Schwarze Augen blickten – vor Ungeduld verfinstert –zu ihr her.
Aleytys schluckte ihren Zorn hinunter, konzentrierte ihre Blicke auf das Spiel und flüsterte nach innen: „Swardheld, wie gut sind sie? Könntest du es mit ihnen aufnehmen?“
Die schwarzen Augen blinzelten, schienen verschlagen aufzuglühen. „Ah. In meinem eigenen Körper, Freyka, gäbe es keine Probleme.“
„In meinem?“
„Eine Sache von Geschwindigkeit, Kraft, Atem. Du bist ein zierliches kleines Ding. Hübsch, um das Bett eines Mannes zu zieren. Aber ein Kämpfer? Ich lache. Doch mit ein wenig Training … Ich gebe zu, daß du mich manchmal überraschst. Ein wenig Training …“
„Training?“
„Schnelligkeit. Kraft. Atem. Und Geschicklichkeit. Du hast das nötige Potential. Gute Knochen, gesunde Muskeln. Braucht nur ein wenig Verfeinerung.“ Ein polterndes Lachen erschütterte ihren Schädel. „Hast nie in deinem Leben ein Aufpäppeln mitgemacht. Es erwartet dich eine unangenehme Überraschung, Freyka.“
„Huh.“ Sie
Weitere Kostenlose Bücher