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Irsud

Irsud

Titel: Irsud Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Schädel herrschte Stille. „Wenn es absolut notwendig ist“, sagte Harskari nach einer Weile, „kann ich die drei über eine sehr, sehr kurze Entfernung hinweg mitnehmen. Es ist sehr entkräftigend; es wird dir so ziemlich jede Unze Energie entziehen, die du hast.“
    „Dann ist es besser, wir warten hier, bis der Korridor wieder leer ist.“
    „Ich pflichte dir bei.“
    Aleytys öffnete die Augen, konzentrierte sich wieder auf die feine Negation, die sie wellenförmig um die Zelle herum ausbreitete.
    Die Gruppen der Nayids, die eilig vorbeihasteten und deren Gegenwart an ihren Nerven zerrte, trampelten rasch dahin, zu beschäftigt mit den eigenen Bedürfnissen, um auch nur einen beiläufigen Blick auf die dunklen Zellen zu werfen. Als ein letztes Nachzüglerpaar vorbeieilte, fühlte Aleytys Gekicher unwiderstehlich in sich emporsprudeln. Oh, verdammt, dachte sie. Sie biß sich auf die Lippe und vergrub den Kopf an Burashs Arm. Ihr ganzer Körper bebte unter diesem wahnsinnigen Gekicher.
    „Leyta?“ Burashs besorgtes Flüstern war beinahe der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte, aber sie klammerte sich verzweifelt an den flackernden Rest ihrer Vernunft. Einige Herzschläge später sog sie die Lunge voll Luft und wurde in seinen Armen schlaff. „Ich bin wohlauf, Lieber. Ich hatte aus irgend einem dummen Grund beinahe einen Kicheranfall.“
    „Einen Kicheranfall.“ Die Entrüstung in seiner Stimme ließ sie beinahe wieder loslegen.
    „Nicht“, keuchte sie.
    Mit einem langen, zittrigen Seufzer raffte sie ihren verstreuten Verstand zusammen. „Seine Zelle ist aufgeschlossen, er ist allein. Wir brauchen nur eine kleine Lücke. – Burash?“
    Er trat zu Aamunkoitta an das Gitter, seine Fühler zitterten aufmerksam. „Meilenweit Nayids“, murmelte er. Er zog sich wieder zurück und setzte sich auf die kahlen Holzbretter. Er sah von einem enttäuschten Gesicht zum anderen und sagte: „Gruppen von zweien oder dreien. In beiden Richtungen. Gerade dicht genug gestreut, um … Zu dicht jedenfalls.“
    „Verdammt, wir haben keine Zeit.“ Sie starrte auf ihre Hände hinunter. „Und die Kipu könnte jeden Augenblick einen guten Geistesblitz bekommen.“ Abrupt stand sie auf. Zum ersten Mal sprach sie laut zu der Bewohnerin ihres Schädels. „Harskari.“ Burash und Aamunkoitta sahen zu ihr her, neugierig und mehr als nur ein wenig ehrfurchtergriffen; sie fuhr fort: „Kannst du es tun? Was soll ich machen?“
    „Nimm eine Hand von jedem. Mach zuerst das Gitter auf. Du würdest es in Halbphase nie bewegen können.“
    Die bernsteingelben Augen leuchteten hinter den ihren; Aleytys wandte sich an Burash. „Laß mich wissen, wann der Korridor für wenigstens eine halbe Minute frei sein wird.“
    „Aber …“
    „Keine Sorge, ich werde etwas von meiner Zauberei anwenden. Denke ich. Ihr werdet euch beide verdammt unbehaglich fühlen, aber es wird nicht lange dauern. Vertraut mir.“
    Er nickte. Die Hände um die Stäbe gelegt, witterte er. „Eine Lücke naht“, sagte er angespannt, während er seine Erregung nur mit Mühe zurückdrängte.
    Zwei Schatten flackerten am Gitter vorbei. Sobald das Geräusch ihrer Schritte entschwand, setzte Aleytys ihr eigenes Hellsehen ein, um den Korridor ihrerseits abzusuchen. Er war leer, genau wie Burash gesagt hatte, aber höchstens für die Dauer einiger Herzschläge. Sie schob das Gitter auf und ergriff die Hände ihrer Gefährten.
    Das Diadem flackerte und klimperte, die Luft erstarrte, verfestigte sich. Ohne sich um das verblüffte Keuchen der Hiiri zu kümmern, zerrte sie an den Händen, teilte die Dringlichkeit und Notwendigkeit von Eile durch die Festigkeit ihres Griffes mit. Die drei wateten gegen den Luftsog an, mühten sich den Korridor entlang, brauchten eine Ewigkeit, ein Äon, eine Traumfantasie vergeblichen Laufens, bis sie die fünfte Zellentür erreichten. Das Läuten schwang sich in die Höhe.
    Hastig zog Aleytys das Gitter auf und glitt durch die Öffnung, sobald diese groß genug war; die beiden anderen taumelten dicht hinter ihr herein. Burash zog das Gitter zu und blieb davor stehen; Aamunkoitta lief zu dem auf den Fliesen zusammengesunkenen Körper, kauerte sich daneben nieder, starrte mit geweiteten Augen auf Aleytys, die vor Erschöpfung keuchend auf dem schmierigen Boden lag.
    Schwächer, als sie je zuvor in ihrem Leben gewesen war, sog Aleytys die schmutzige Luft in die Lungen, bemühte sich, einen Teil der aus ihr herausgeflossenen Kraft

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