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Isabellas Unterwerfung

Isabellas Unterwerfung

Titel: Isabellas Unterwerfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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ein.
    „Und? Nun sag schon!“
    „Ich bin tatsächlich einen Schritt zurück gewichen und habe mit zitternder Stimme seinen Namen gesagt.“
    “Oh Gott, Isabella. Mach es nicht so spannend.“
    Isabella versuchte, die Miene des gestrigen Tages zu imitieren. „Master Simon.“
    Jesse riss die Augen weit auf und sah sie ungläubig an. Sie brauchten mehrere Minuten, um sich wieder zu beruhigen, und beiden liefen Tränen übers Gesicht. „Simon konnte sich das Lachen auch nicht verkneifen“, warf Isabella zwischen zwei Lachern ein. „Ich muss ein wirklich blödes Gesicht gemacht haben.“ Als sie wieder Luft bekam, wurde sie ernsthafter. „Er ist so ganz anders gewesen, lieb und sanft.“
    „Ja. Simon ist ein Meister in seinen Rollenspielen.“
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich ihn je wieder als Master Simon ernst nehmen kann.“
    Na, w enn du dich da nicht täuschst. „Und du willst eine Ausstellung mit ihm machen?“
    „Seine Bilder sind der Wahnsinn. In seinem Atelier befinden sich weit über hundert Bilder, Zeichnungen, Skizzen, Ölgemälde, alles, was das Herz begehrt. Er ist brillant und weiß es nicht. Ich will vor Weihnachten eine Ausstellung mit seinen Aktbildern machen. Februar oder März dann eine zweite, mal sehen, wie es läuft. Und dann …“
    „Vor Weihnachten? Das sind nur noch anderthalb Monate“, platzte Jesse entsetzt dazwischen.
    „Ich weiß, aber wir sind wegen Pauls Fotografien in aller Munde, auf dieser Welle müssen wir weitersegeln. Und das Weihnachtsgeschäft können wir uns nicht entgehen lassen. Mir ist klar, dass das viel Arbeit ist, aber wir schaffen das. Heute Abend habe ich ein Essen mit Kallings. Da spreche ich die Installation mit ihm durch. Ich will wieder so ein Labyrinth. Am besten, ich gehe mit ihm ins El Mundo. Da kann ich gleich prüfen, ob sie als Catering in Frage kommen.“
    „Aber ich dachte, du wolltest umbauen? Eigentlich habe ich mich auf eine ruhige Vorweihnachtszeit eingestellt.“
    Isabella schnaufte verächtlich. „Der Umbau muss eben warten, und Weihnachten ist mir schnuppe, aber nicht das Weihnachtsgeschäft. Hast du heute Abend schon was vor? Du könntest mitkommen ins El Mundo.“
    „Ich müsste Damian fragen, aber eigentlich haben wir nichts geplant.“
    „Musst du dich immer noch bei Damian abmelden, wenn du was unternimmst?“
    „Ich unternehme nichts, ich habe ein Geschäftsessen. Und wenn Damian sich was Schönes für heute Abend einfallen lässt, möchte ich nicht, dass er umsonst auf mich wartet.“
    Jesse telefonierte schnell mit Damian. „Geht klar, ich komme mit. Allerdings lasse ich dafür ein saftiges argentinisches Rindersteak sausen.“
    „Tut mir leid. Soweit habe ich nicht gedacht.“
    „So ist das halt in einer Beziehung. Wirst du schon noch lernen. Du hast also die Nacht bei Lucian verbracht?“
    Die Nacht mit Lucian war so einmalig, dass sie nicht darüber sprechen wollte. Sie liebten einander. Isabella strahlte Jesse an und schwieg.
     
    Es war nach Mitternacht, als Isabella sich von einem Taxi vor ihrem Haus absetzen ließ. Clarence war sichtlich erleichtert, sie zu sehen. „Isabella, da sind Sie ja. Ich habe mir solche Sorgen, als Sie letzte Nacht nicht zu Hause waren.“
    Isabella konnte nicht anders, als den lieben alten Clarence anzulächeln und über seine Wange zu streicheln. „Sie brauchen sich nicht um mich zu sorgen. Ich war die vergangene Nacht bei Mr. Green, und ich befürchte, dass das jetzt öfter passieren wird. Ich muss mich doch nicht jedes Mal bei Ihnen abmelden, oder?“, fragte sie grinsend.
    Clarence lächelte zurück. „Oh nein, Gott bewahre. Das müssen Sie nicht.“
    Isabella ging zum Fahrstuhl und wollte gerade den Code eingeben, da wandte sie sich um. „Ich bin überhaupt noch nicht müde. Würden Sie mir die Ehre erweisen und noch einen Kaffee oder ein Glas Wein mit mir trinken?“
    „Die Ehre wäre ganz auf meiner Seite. Wenn Sie mit meinem kleinen Büro vorliebnehmen wollen.“
    Ein paar Minuten später saß Isabella in demselben Sessel, in dem Lucian vor ein paar Tagen gesessen hatte, und trank ein Glas Wein. „Wie lange kannten Sie meine Großmutter, Clarence?“
    „Zweiundzwanzig Jahre, sechs Monate und achtzehn Tage.“
    Isabella musste schmunzeln, doch als sie die unendliche Traurigkeit in seinen Augen sah, beugte sie sich nach vorn und ergriff seine gefalteten Hände. „Es tut mir so leid, Clarence.“
    „Das muss es nicht, mein Kind. Wir verbrachten eine wundervolle Zeit

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