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Isabelle

Isabelle

Titel: Isabelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Thijssen
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nichts von ihnen sah oder hörte, habe ich im Bungalow angerufen, um zu fragen, ob sie frühstücken wollten … und als niemand abnahm, bin ich hingegangen. Ich hatte meinen Generalschlüssel bei mir, kam aber nicht zur vorderen Tür hinein, weil die Kette vorgelegt war. Also bin ich außen herumgegangen. Die Terrassentür stand halb offen …«
    »Setzen wir uns doch einen Augenblick«, schlug Kleiweg vor. »Vielleicht sollten Sie etwas trinken. Das muss ja ein schlimmer Schock für Sie gewesen sein.«
    Sie nickte und wandte ihr Gesicht ab.
    »Ein Schluck Cognac ist jetzt bestimmt das Richtige«, sagte er.
    Sie ging an die Bar und kehrte mit zwei Gläsern Cognac zurück. Er führte sie zu einem der ungedeckten Tische und rückte ihr einen Stuhl zurecht. Steif setzte sie sich hin.
    »Gestern Abend also«, begann er. »Hatten die beiden reserviert?«
    »Nein, aber wir hatten nicht viel zu tun. Nur zwei Tische waren besetzt; der Brigadier hat die Namen der Gäste zu Protokoll genommen, sie kommen häufiger zu uns.«
    »Sind sie mit einem Wagen gekommen?«
    »Ich habe keinen gesehen, sie sind einfach so hereingekommen. Draußen steht auch kein Auto, also … vielleicht mit dem Taxi?« »Trug der Mann ein Jackett?«
    »Nein, nur ein Hemd, und er hatte einen Wollpullover um die Schultern gelegt.«
    »Hatte die Frau eine Handtasche dabei?«
    Sie dachte nach. »Jetzt, wo Sie es sagen … ja, sie trug sie bei sich, als sie fragte, ob sie telefonieren dürfe. Ein kleine schwarze Handtasche.«
    »Sie wissen nicht zufällig, wen sie anrief?«
    »Nein.«
    »Wurden seitdem von diesem Apparat aus noch weitere Gespräche geführt?«
    »Das hat der Brigadier mich auch schon gefragt. Er hat gleich die Wiederholungstaste gedrückt, aber da hat sich nur die Polizeistation gemeldet, die ich selbst angerufen hatte.«
    Unterschätze niemals Brigadiere, dachte Kleiweg und wandte sich wieder der Hotelbetreiberin zu. »In Ihrem Beruf erwirbt man doch sehr viel Menschenkenntnis«, sagte er. »Welchen Eindruck hatten Sie denn von den beiden?«
    »Ein verliebtes Pärchen. Ich hatte das Gefühl, dass sie sich noch nicht sehr gut kannten, aber ganz ineinander aufgingen. Ich fand die junge Frau sehr sympathisch.«
    »Den Mann nicht?«
    »Das wollte ich damit nicht sagen.«
    »Meinen Sie, dass es ihre erste Verabredung war?«
    Mevrouw Danzig nickte. »Ja. Dass sie über Nacht blieben, schien aus einer spontanen Anwandlung heraus zu geschehen, denn sie hatten ja keinerlei Gepäck bei sich.«
    »Haben Sie sie eingetragen?«
    »Na ja …« Sie wurde verlegen. »Nicht richtig offiziell, also ich habe keine Visitenkarte, tut mir Leid, der Briga dier hat schon einen Blick in das Gästebuch geworfen, aber der Mann hat nur seinen Namen hineingeschrieben, Alex Hinstra, aus Hengelo. Sie hatten zu Ende gegessen, tranken danach noch Kaffee, und da kam der Mann zu mir und fragte, ob sie hier übernachten könnten. Das war so gegen zehn Uhr. Wir haben oben ein paar Zimmer, aber er wollte lieber einen von den Bungalows. Der hin terste war der einzige, der frisch zurechtgemacht war. Ich habe sie dorthin gebracht. Er sagte, dass sie so gegen neun zum Frühstück kommen würden. Deshalb habe ich um zehn Uhr nachgeschaut.«
    Sie trank von dem Cognac, seinem Eindruck nach, um das Schuldgefühl zu verdrängen, das sie wegen ihrer halb herzigen Registrierung plagte. Die örtliche Polizei würde ihr zweifellos deswegen die Leviten lesen.
    »Haben Sie nichts Ungewöhnliches gesehen oder ge hört, als Sie sie zum Bungalow gebracht haben?«
    »Nein, das habe ich dem Brigadier auch schon gesagt. Hier ist es abends sehr still, höchstens fährt dann und wann mal ein Auto über den Deich …«
    »Und nachts? Wohnen Sie hier über dem Restaurant?«
    »Ja, zusammen mit meinem Sohn und meiner Tochter, beide arbeiten auch hier. Keiner von uns hat etwas Au ßergewöhnliches gehört. Vielleicht, wenn wir einen Hund hätten …«
    Ein Polizist in Uniform folgte den beiden Schwestern, die die Bahre aus dem Operationssaal und durch den Flur des Bezirkskrankenhauses rollten. Das Mädchen lag unter einem Laken. Eine Flasche hing an einem Haken über ihr, und eine durchsichtige Flüssigkeit tropfte durch einen Plastikschlauch, der unter einem Verband an ihrem, Handgelenk verschwand.
    »Bitte warten Sie hier«, sagte eine der Schwestern zu dem Beamten, als sie eine Tür erreichten. »Die Frau Dok tor kommt gleich.«
    Der Polizist wartete auf dem Flur, während die Schwestern die

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