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Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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lebenslustigen
Tante keine Verwandten mehr gehabt. Und nachdem sie ihnen dann vor zwei Jahren gefolgt
war, hatte er gar keine Familie mehr gehabt. Nur die Wohnung gegenüber der von Frau
Bauer, die ihm Isolde nebst einem ansehnlichen Barbetrag vererbt hatte, war ihm
geblieben. Und seine nette Nachbarin natürlich, die ihn, seit er hier vor gut einem
Jahr endgültig eingezogen war, rührend umsorgte.
    »Ach, bestimmt
hat er recht, Herr Raintaler«, sagte sie. »Ich fühle mich immer noch fit genug für
einen Hundertmeterlauf.«
    »Aber nicht
zu schnell, Frau Bauer. Vor allem nicht bei dieser Hitze. Also, noch einen schönen
Tag. Und grüßen Sie mir Ihren Bertram.«
    »Mach ich,
Herr Raintaler. Auch einen schönen Tag.« Sie verschwand im Treppenhaus. Max betrat
seine Wohnung und zog die Tür hinter sich zu.
    »Ist das
herrlich kühl hier.« Er stöhnte erleichtert auf und zog sein durchgeschwitztes schwarzes
T-Shirt und die Jeans aus. Dabei fielen ihm die Karten für Burgls Konzert aus der
Gesäßtasche. Kopfschüttelnd hob er sie auf und warf sie kurzerhand in den Müll.
Dann ging er ins Badezimmer und stellte sich so lange unter die eiskalte Dusche,
bis er zu frieren begann. Kurz darauf saß er nur in der Unterhose auf der bequemen
roten Couch in seinem gemütlichen Wohnzimmer und rief Monika an.
    »Hallo,
Moni. Alles okay bei dir?«, fragte er, als sie sich meldete.
    »Alles gut,
Max. Nur der Rollmops von heute morgen kommt mir dauernd hoch. Schön, dass du anrufst.
Wie laufen deine Nachforschungen?« Natürlich wusste sie, dass Max sich auf die Suche
nach Heinz’ Bändern gemacht hatte. Schließlich war deren Diebstahl heute Morgen
beim gemeinsamen Frühstück in ihrer kleinen Wohnung über ›Monikas kleiner Kneipe‹
das zentrale Gesprächsthema gewesen.
    »Geht so.
Ich habe vorhin als Journalist getarnt zwei verdächtige Produzenten befragt. Die
Kerle lügen, dass sich die Balken biegen. Eine wahre Zierde für ihren Berufsstand.«
    »Dass es
nicht einfach wird, hast du ja heute Morgen schon festgestellt.«
    »Stimmt.
Und das mit dem Rollmops habe ich dir im Übrigen gleich gesagt. So was frühstückt
man auch nicht als Münchnerin.«
    »Ja, ja.
Ist ja halb so wild. Hast du inzwischen deine Blutdruckpille genommen?« Sie klang
wie eine strenge Krankenschwester.
    »Selbstverständlich.
Gerade eben.« Max hatte seine Tabletten heute Morgen nicht dabei gehabt und ein
Riesentheater deswegen veranstaltet. Doch gleich, als er vorhin reingekommen war,
hatte er eine davon eingenommen.
    »Was? Jetzt
erst? Und da ziehst du vorhin so eine Show ab? Von wegen, da könne man ganz schnell
draufgehen, wenn man diese wichtigen Medikamente vergäße. Spinnst du?« Jetzt hörte
sie sich nicht mehr besorgt an, sondern ärgerlich. Um genau zu sein, sehr ärgerlich.
    »Da habe
ich wohl etwas übertrieben, Moni. Ich war ja auch leicht verkatert. Aber ganz ungefährlich
ist es wirklich nicht. Ich hab nämlich ganz schöne Kreislaufschwierigkeiten bei
der Hitze.« Außerdem ist das mein Problem, ob ich meine Tabletten nehme oder nicht,
und nicht deins, Madame, ärgerte er sich still. Iss du lieber keine gerollten Fische,
die dir nicht bekommen. Du bist doch nicht meine Mutter, Herrschaftszeiten. Was
sollte das denn? Entweder hatten sie nun ein freie Beziehung, in der jeder tun und
lassen konnte, was er wollte, wie sie immer so schön betonte, oder nicht. Da sollte
sie sich dann vielleicht schon einmal entscheiden.
    »Na gut.
Du musst selbst wissen, was du tust«, lenkte sie ein. »Aber tu mir dann bitte einen
großen Gefallen, und verschone mich in Zukunft endgültig mit deinem Gejammer wegen
deinen Krankheiten. Okay?«
    »Logisch,
Moni. Kein Problem. Aber nur, wenn du mich mit deinen andauernden Fragen danach
verschonst.« Er legte sich hin und schloss die Augen, während sie weitersprach.
    »Aber ich
frag dich doch gar nicht danach. Ich will das gar nicht immer wissen.«
    »Willst
du doch!«
    »Will ich
nicht! Geh lieber mal zum Psychologen damit.«
    »Suchst
du Streit?«
    Was sollte
denn jetzt auch noch diese Frechheit mit dem Psychologen? Nicht zu fassen.
    »Nein, Max.
Bestimmt nicht. Vor allem nicht, wenn es dabei immer um denselben alten Schmarrn
geht.«
    »Also gut.
Ich rede nie wieder über meine Krankheiten.« Geht auch niemanden was an, wie es
mir geht, dachte er. Ich werde schon selber mit mir und meinen Malaisen fertig.
Sterben muss ich schließlich auch alleine. Wahrscheinlich vermisst sie mich nicht
mal besonders, wenn

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