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Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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das, tranken aus und brachen auf, noch
bevor es richtig dunkel war. Max brachte Irene nach Hause.
    »Kommst
du noch mit hoch?«, fragte sie, als sie sich vor ihrer Haustür zum Abschied küssten.
    »Heute nicht.
Ich muss schlafen. Nicht böse sein.« Er strich ihr sanft über die Wange. Sorry,
aber in meinem Alter muss man mit seinen Kräften haushalten, du Hübsche, dachte
er. Ein Herzinfarkt war schnell bei der Hand. Genau wie ein Hirnschlag. Gerade bei
einer solchen Hitze wie zur Zeit. So war das nun mal. Außerdem hatte er immer noch
Kopfweh. »Wir sehen uns morgen Mittag zum Essen«, fügte er schnell hinzu. »Und vielleicht
fahren wir abends nach deiner Arbeit an den Starnberger See zum Baden. Hast du Lust
dazu?«
    »Total.
Ich nehme mein Badezeug mit ins Büro. Dann können wir sofort nach deinem Termin
bei meinen Chefs los. Morgen ist nämlich mein freier Nachmittag. Und den werde ich
auf jeden Fall nehmen, auch wenn ich heute blau gemacht habe.«
    »Gibt das
keinen Ärger?«
    »Ist mir
egal. Wir könnten auch gleich am See essen gehen.« Sie schlang erneut ihre Arme
um seinen Hals und gab ihm noch mal ein kleines verliebtes Küsschen auf die Wange.
    »Na, wenn
das kein perfekter Plan ist, schöne Frau. Super. So machen wir es. Also dann. Bis
morgen.«
    »Bis morgen,
schöner Mann.« Behände eilte sie die Stufen zu ihrer Haustür hinauf und sperrte
auf. Bevor sie hineinging, drehte sie sich noch einmal um, hielt den Kopf schief
und winkte ihm fröhlich zu.
    Max winkte
zurück und machte sich auf den Heimweg. Hübsch, hübsch, hübsch. Und nicht mal groß
beleidigt wegen heute morgen. Mal sehen, was das noch wurde. Als er eine halbe Stunde
später völlig durchgeschwitzt in seiner Wohnung stand, hörte er zuerst den Anrufbeantworter
ab.
    »Hallo,
Herr Raintaler. Gudrun Schulze hier, Herrn Ratgebers Assistentin. Mir ist etwas
eingefallen. Zu Holzer und Nagel, meine ich. Ich bekam heute Mittag mit, wie sie
meinen Chef zu den beiden befragt haben. Manchmal geht unsere Gegensprechanlage
nämlich nicht mehr aus und dann höre ich unfreiwillig alles mit … Jedenfalls fand
ich vorhin zufällig ein paar aufschlussreiche Fotos, die mein Chef von den beiden
hat. Checken Sie doch mal Ihre E-Mails. Ich habe Ihnen die Aufnahmen zugeschickt.
Ich hoffe sehr, dass Sie die miesen Kerle drankriegen. Auf Wiederhören.«
    Max schaltete
umgehend seinen verstaubten PC ein, den er normalerweise so gut wie nie benützte,
und öffnete Frau Schulzes Mail. Ja, da schau her, dachte er, als die Aufnahmen auf
dem Bildschirm erschienen. Da werden sich die Herren Produzenten aber freuen, wenn
sie sich selbst so engagiert in Aktion sehen. Die Fotos zeigten Holzer und Nagel
beim fröhlichen Liebesspiel mit einer höchstens siebzehnjährigen Blondine in schwarzer
Lederunterwäsche und Strapsen. Der vollständig nackte Holzer hatte sich blinkende
Häschenohren aus rosa Plüsch aufgesetzt und Nagel war lediglich mit einem knallroten
Schlips und einer dunkelbraun getönten Skibrille bekleidet. Beide grinsten das Mädchen,
das eine schwarze Kurzpeitsche schwang, debil an. Was immer das skurrile Arrangement
darstellen sollte, so wie sie aussahen, mussten alle drei auf jeden Fall komplett
betrunken oder voller Drogen gewesen sein. Oder beides.
    Raintaler,
Raintaler. Das ist der Abschuss. Ein Geschenk des Himmels. Schau dir bloß diese
geilen alten Böcke an. Genial. Jetzt hast du sogar auch noch den Beweis für die
Gerüchte, mit denen du gefüttert wurdest. Wie hatte Ratgeber diese Aufnahmen bloß
hingekriegt? Wahrscheinlich mit dem Handy. Oder hatte er jemanden beauftragt, die
beiden auszuspionieren? Auch möglich. Bei den hinterfotzigen Geschäftsmethoden der
drei feinen Herren war alles denkbar.
    Eins war
auf jeden Fall klar: Wenn er den beiden das hier morgen Mittag präsentierte und
sie nicht redeten, wann dann? Jetzt hätte ihn nur noch eins interessiert. Wieso
hatte Ratgebers Sekretärin ihm diese Fotos geschickt? Hatte sie persönlich etwas
gegen die beiden? Wollte sie ihren Chef schützen? Auf jeden Fall würde er sie morgen
anrufen. Ganz bestimmt wusste sie noch mehr. Aber jetzt erst mal noch zwei Aspirin,
und ab unter die Dusche. Herrschaftszeiten. Das Bad wurde noch sein Lieblingszimmer
hier drinnen, wenn es mit den tropischen Temperaturen draußen so weiterging.

17
     
    »Noch Kaffee?« Monika sah Max, der
ihr an ihrem kleinen Küchentisch gegenübersaß, fragend an. Seine Kopfschmerzen waren
vollständig verflogen, die allgemeine

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