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Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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Ihr Wasser schmeckt genauso wie jedes andere Wasser in München. Nicht besser
und nicht schlechter. Mich treibt die Neugierde noch einmal zu Ihnen.«
    »So, so.
Die Neugierde. Da sind wir aber gespannt«, mischte sich Nagel, nervös von einem
zum anderen schauend, ein.
    »Also los,
Herr Schreiberling. Nur heraus damit. Was wollen Sie noch wissen?« Holzer grinste
noch eine Spur breiter.
    »Immer nur
dasselbe, Herr Holzer. Ich will wissen, ob Burgls Lied geklaut ist oder nicht.«
Max drückte sein Kreuz durch und trat einen Schritt näher an sie heran.
    »Aber das
haben wir Ihnen doch bereits gesagt. Es ist nicht geklaut.« Holzer hörte schlagartig
auf zu grinsen und zog ärgerlich die Stirn kraus.
    »Und Herrn
Ratgeber kennen Sie natürlich auch nicht näher. Stimmt’s?«
    »Stimmt
auffallend.« Holzer grinste erneut. Breit und siegessicher.
    Nagel begann
unruhig an seinen Nägeln zu knabbern.
    »Na gut,
meine Herren. Dann muss es anders gehen. Was sagen Sie hierzu?« Max zog die Ausdrucke
der Fotos von Ratgebers Assistentin aus seiner hinteren Jeanstasche, faltete sie
auseinander und legte sie auf Holzers Schreibtisch. »Und noch etwas«, blaffte er
währenddessen mit schneidender Stimme. »Damit ab jetzt keine Missverständnisse mehr
aufkommen. Ich bin Privatdetektiv und kein Musikjournalist. Und ich bin lediglich
daran interessiert, die Urheberrechte für Burgls Lied und noch vier weitere Titel
aus der Feder von Heinz Brummer zurück zu holen. Ihre Weibergeschichten und sonstigen,
schrägen Geschäfte sind mir im Prinzip scheißegal. Die dürfen Sie getrost mit Ihrem
Gewissen und dem lieben Gott ausmachen.« Im selben Moment, in dem er das sagte,
betrat Irene den Raum, um den Kaffee zu bringen, den Holzer, kurz bevor Max aufgetaucht
war, bei ihr bestellt hatte. Sie sah den blonden Münchner Exkommissar mit großen
Augen an.
    »Privatdetektiv?«,
hauchte sie ungläubig. Ihr Mund blieb vor Staunen offen stehen. Dann knallte sie
rasch das Tablett mit Holzers Kaffee auf den Schreibtisch und stöckelte, ohne Max
eines weiteren Blickes zu würdigen, eilig hinaus.
    »Ach, wirklich?
Privatdetektiv? Kompliment, Herr Raintaler«, höhnte Holzer daraufhin mit einem verschwindenden
Rest Selbstbewusstsein im Blick. »Da haben Sie uns aber perfekt verarscht. An Ihnen
ist glatt ein Schauspieler verlorengegangen. Und Sie wollen wirklich nur von uns
wissen, ob wir diese Lieder käuflich erworben haben? … Und was ist hiermit?« Er
zeigte mit hochrotem Kopf auf die Fotos. Seine Hände zitterten. Genau wie die seines
Partners. Beide schienen beim Anblick ihrer netten kleinen, gemeinsamen Orgie die
Worte ›peinlich‹ und ›Angst‹ gerade neu für sich zu entdecken.
    »Mich interessieren
nur die Lieder«, erklärte Max noch einmal unmissverständlich. »Mein Auftraggeber
will seine Urheberrechte zurück. Nicht mehr und nicht weniger. Kennen Sie übrigens
einen Musiker namens Fritz Bär?«
    »Nein, den
Namen habe ich nie gehört. Du, Matthias?« Nagel blickte zu Holzer hinab, der immer
noch in die Bilder auf seinem Schreibtisch vertieft war.
    »Bär? Keine
Ahnung, wer das sein soll. Ist das wichtig?« Holzer drehte seinen Kopf in Max’ Richtung.
    »Unter Umständen
könnte es wichtig werden, Herr Holzer. Bär ist nämlich tot. Und es kann gut sein,
dass er umgebracht wurde … wegen gestohlener Lieder.«
    »Sie meinen
… doch nicht etwa … von uns?«, fragte Nagel. In den Gesichtern der beiden Produzenten
stand blankes Entsetzen. Sie schienen nicht glauben zu können, was sie da gerade
hörten. Nagel bekam, wie beim ersten Mal, als Max sie aufgesucht hatte, einen Schluckauf.
    »Warum nicht?«
Max sah sie unverwandt an.
    »Geh, Sie
spinnen doch, guter Mann. Mit Verlaub gesagt. Ja, so ein abartiger Schmarrn. Sehen
wir etwa wie Mörder aus?« Holzer zeigte auf sich und seinen Kompagnon.
    Max runzelte
nur wortlos die Stirn.
    »Also, passen
Sie auf, Herr Raintaler«, fuhr Holzer fort. »Vergessen Sie das mit dem Mord. Und
wegen der Lieder … Ich bin mir ganz sicher, dass wir da eine Lösung finden. Besitzen
Sie die Originale dieser Bilder?« Er zeigte auf die Aufnahmen auf dem Tisch und
strich sich dann nachdenklich mit dem Zeigefinger über die zu einem schmalen Strich
zusammengekniffenen Lippen.
    »Natürlich«,
log Max und straffte seine Schultern.
    »Ach, wirklich?
Wie sind Sie denn da drangekommen? Das war doch sicher nicht einfach.« Holzer blieb
rein äußerlich unbeeindruckt. Man spürte jedoch deutlich, dass er innerlich

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