Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)
einen Termin
mit deinen Chefs machen? Ich hätte da ein paar Fragen wegen des Artikels über Burgl,
die ich nur ungern am Telefon klären möchte.« Behutsam legte er seine Hand auf ihren
Arm.
»Kein Problem.
Ich trage dich gleich in den Terminkalender ein. Wozu gibt es denn die Wunder der
modernen Technik?« Sie kramte ihren kleinen elektronischen Organizer aus der Handtasche
und tippte darauf herum.
»Um 12:00
Uhr ist noch eine halbe Stunde frei, soweit ich das überblicken kann. War ja heute
nicht im Büro. Wäre das okay für dich?«
»Logisch.
Wunderbar.«
»Dann sehen
wir uns schon morgen wieder«, freute sie sich. »Wollen wir zusammen zum Mittagessen
gehen, wenn du bei den beiden Gaunern fertig bist?«
»Machen
wir, Irene. Superidee. Es gibt da draußen so einen Italiener bei euch ums Eck, der
ist klasse. Ich war heute Mittag mit einem alten Kumpel dort. Der Espresso schmeckte
auf jeden Fall schon mal einwandfrei.«
Wenn das
mal alles gut geht, unkte Franz innerlich und steckte sich eine Zigarette an. Denkt
Max eigentlich gar nicht mehr an Monika? Stopp, Franz Wurmdobler! Halt dich lieber
zurück. Man mischt sich nicht in die Liebesdinge anderer. Und ungefragt schon gar
nicht. Das gibt nur Ärger.
Nachdem
Irene ihren Kaffee ausgetrunken hatte, bekam sie auf einmal doch Durst auf ein Bier.
Kein Wunder bei der andauernden, selbst nachts noch brütenden Hitze. Max stand auf
und holte drei gut eingeschenkte Maß.
»Bier ist
einfach das beste Getränk«, referierte er altklug, als er damit zurück war. »Es
ist kalt, hat genug Flüssigkeit und löscht den Durst wie sonst nichts.«
»Nur zu
viel davon darf man halt nicht erwischen. Sonst tut man vielleicht Dinge, die man
später bereut«, bemerkte Franz.
»Wie meinst
du das, Franzi?« Max fixierte ihn mit zusammengekniffenen Augen. Wollte sich sein
Freund etwa gerade in seine persönlichen Angelegenheiten einmischen? Das sollte
er bloß mal wagen. Dann würde es aber einen sauberen Anschiss geben. Alte Freundschaft
hin, alte Freundschaft her. Mischte er sich etwa in Franzis Kram, wenn andere dabei
waren? Doch wohl nicht. Weil man das einfach nicht tat, Herrschaftszeiten.
»Nur so,
generell, Max. Nichts Besonderes.« Franz setzte eine übertrieben fröhliche Unschuldsmiene
auf. Er schien zu merken, dass er beinahe zu weit gegangen wäre.
»Ach, so.
Ja, gut. Stimmt. Das ist ja bei allem so. Wenn man zu viel erwischt, schadet es
bloß. Aber zwei, drei Maß sind nicht viel. Die darf ich sogar trotz meiner neuen
Blutdrucktabletten trinken. Hat auf jeden Fall mein Internist gemeint. Nur den Schnaps
soll ich bleiben lassen. Dann könnte es mich umhauen.«
»Also mir
reicht eine Maß, dann bekomme ich schon einen Schwips«, mischte sich Irene in das
spannende Fachgespräch.
»Das haben
wir gestern gemerkt, Irene. Ist aber leicht zu erklären.« Max hob den Zeigefinger
wie der klassische Herr Oberlehrer. »Eine Frau verträgt allerhöchstens die Hälfte
von einem Mann. Das ist medizinisch erwiesen.«
»Außerdem
werden die meisten Frauen hysterisch, wenn sie betrunken sind«, fügte Franz grinsend
hinzu.
»Moment
mal, Franzi. Und was ist mit euch Männern?« Irene wurde laut. Ihre wunderschönen
blauen Augen funkelten vor Empörung. »Ihr fangt an schweinische Witze zu erzählen,
herumzugrölen, in der Gegend herumzupinkeln und euch zu prügeln. Ist das etwa besser?«
Sie reckte herausfordernd ihr Kinn nach vorn.
»War doch
bloß Spaß, Irene.« Franz hob besänftigend die Hand und lächelte entschuldigend.
Offensichtlich hatte er momentan kein besonders glückliches Händchen bei der Auswahl
seiner Bemerkungen.
»Das dachte
ich mir schon, Franzi. Aber hinter jedem Spaß steckt immer auch ein Körnchen Wahrheit.«
Sie lächelte ebenfalls. Zaghaft zwar und ihre Augen lächelten nicht mit, aber immerhin.
Gott sei
Dank, kein Stress, dachte Franz. Wenn ich etwas nicht gebrauchen kann, dann sind
es stressige Frauen im Biergarten. Deshalb lass ich meine auch am liebsten zuhause.
Oh je. Habe ich das gerade wirklich gedacht? Gut, dass meine Sandra es nicht gehört
hat. Die würde mir vielleicht was husten. Mein lieber Scholli.
»In dem
Fall ist es aber wirklich nur ein ganz klitzekleines Körnchen«, fuhr er im tiefsten
Brustton der Überzeugung laut fort. »Unsichtbar, sozusagen. Ein winziges Atom. Oder
besser ein Elektron. Ehrlich!« Er hob seinen Maßkrug und stieß mit den beiden anderen
an.
Dann unterhielten
sie sich noch eine Weile lang über dies und
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