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Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarblues: Der dritte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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Szenerie genussvoll in sich auf, obwohl er ebenfalls sauber schwitzte.
In München ist es in diesem August zwar eindeutig zu heiß, dachte er. Aber ansonsten
ist es einfach die schönste Stadt der Welt. Ich will nie wieder hier weg. Musste
er, Gott sei Dank, auch nicht. In aller Ruhe trank er einen doppelten Espresso auf
der Terrasse eines der vielen Straßencafés. Natürlich auf einem Schattenplatz unter
einem der bunten Sonnenschirme dort. Dann begab er sich langsam zu Ratgebers Haus.
Keine fünf Minuten später stand der kleine dicke Franz schweißüberströmt vor ihm.
    »Servus,
Max. Gehen wir rein?«
    »Servus.
Logisch gehen wir rein. Deswegen sind wir ja hier.« Max öffnete die schwere braune
Holztür des Altbaus. In dem dunklen Treppenhaus roch es nach Bohnerwachs und es
war angenehm kühl. Sie stiegen in den dritten Stock hinauf, bis sie vor Ratgebers
Wohnungstür anlangten. Franz, der sich unten noch eine Zigarette angezündet hatte,
hustete, japste und prustete wie eine alte Dampflok.
    »Herrschaftszeiten,
Franzi. Du weißt ja, dass ich unbedingt für jeden Schmarrn zu haben bin. Aber ich
glaube, du solltest die Qualmerei demnächst echt lieber an den Nagel hängen«, meinte
Max. »Das bisschen Spaß ist es doch nicht wert, dass du krank davon wirst.«
    »Ich weiß,
Max. Ich weiß. Du hast ja recht«, entgegnete ihm der kleine dicke Hauptkommissar
ächzend. »Wir haben ja auch schon oft drüber geredet.«
    »Stimmt.
Und warum hörst du dann nicht auf? Willst du erst Blut spucken? Oder auf einem Bein
daherhumpeln?«
    »Natürlich
nicht. Aber was soll ich machen? Mir schmecken das Essen und das Bier halt so gut.
Und das macht dick. Und wenn ich mit dem Rauchen aufhöre, werde ich sofort noch
dicker. Weil ich noch mehr Hunger als normalerweise bekomme. Und dann habe ich garantiert
noch mehr Probleme.«
    »Na ja,
Franzi. So gesehen ist es natürlich besser, du rauchst weiter. Logisch.« Gott sei
Dank habe ich nie geraucht. Wenn ich mir meinen alten Freund so anschaue, bin ich
todfroh darüber, dachte Max. Oha! Todfroh klang fast schon makaber in dem Zusammenhang.
    »Genau,
Max. Außerdem bist du nicht meine Frau. Und auch nicht meine Mutter, sondern mein
Exkollege und Freund. Und wenigstens Freunde und Exkollegen sollten sich möglichst
nicht gegenseitig auf den Sack gehen.« Franz schellte, immer noch keuchend, bei
Ratgeber. Für ihn war das leidige Thema damit beendet. »Sieht ganz so aus, als wäre
niemand da«, stellte er fest, als selbst nach dem dritten Versuch niemand öffnete.
    »Probier
es noch mal. Natürlich bloß, wenn es dich nicht zu sehr anstrengt. Wenn er dann
nicht aufmacht, gehen wir wieder. Okay?«
    »Okay, Scherzkeks.«
Franz läutete erneut. Sie warteten drei Minuten. Doch nicht das geringste Geräusch
war aus Ratgebers Wohnung zu hören.
    »Aufbrechen?«
Max sah Franz fragend an.
    »Eher nicht.
Bisher haben wir ja nichts als deine Vermutungen und die Aussagen von Holzer und
Nagel.« Franz zuckte mit den Schultern und drehte sich um. Sein Exkollege Raintaler
folgte ihm. Die alten hellbraunen Stufen knarrten laut unter ihren Füßen, als sie
hinunterstiegen.
    »Herrschaftszeiten.
So ein Mist. Wo mag der Kerl bloß stecken?«, schimpfte Max, als sie wieder auf der
Straße standen.
    »Was fragst
du mich das? Außerdem kann ich nichts gegen ihn unternehmen, solange wir keinen
hinreichenden Verdacht haben.«
    Franz zündete
sich nach der anstrengenden Hausbesteigung erst mal eine Zigarette an.
    »Und wenn
er diesen Bär nun tatsächlich umgebracht hat?«
    »Und wenn
nicht, Max?«
    »Dann kannst
du ihn ja immer noch laufen lassen.«
    »Hm. Stimmt
eigentlich auch wieder.«
    »Also los,
gib dir einen Ruck, Herr Hauptkommissar.«
    »Na gut.
Ich gebe eine Fahndung nach ihm raus.« Franz fummelte laut hustend sein Handy aus
der Hosentasche und wählte die Nummer seines Büros. »Und seine Wohnung lasse ich
von den Kollegen aufbrechen und durchsuchen«, fügte er währenddessen hinzu. »Muss
nur vorher einen Durchsuchungsbefehl besorgen. Aber den kriege ich.«
    Da bin ich
aber gespannt, dachte Max.
    »Servus,
Bernd. Macht mir bitte eine Fahndung nach einem Gustl Ratgeber wegen Mordverdacht«,
bat Franz seinen jüngeren Kollegen, Kommissar Bernd Müller, als der dranging. »Die
Beschreibung gibt dir dein Exkollege Raintaler.« Er reichte Max das Handy.
    »Servus,
Bernd.«
    »Ja, Servus,
Max. Wieder mal im Einsatz? Wie zu alten Zeiten, was?«
    »So ungefähr,
Bernd. Also pass auf. Der circa

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