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Isarbrodeln

Isarbrodeln

Titel: Isarbrodeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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sauber den Oberschenkel geprellt. Verdammter Mist, verdammter. Als würde der Schnitt im Finger nicht schon reichen.
    Kurz vor der Treppe, die zur U-Bahn hinunterführte, hatte er den Italiener fast eingeholt. Der bemerkte es, als er sich zum wiederholten Mal hektisch umsah, schnappte sich blitzschnell seinen Hund und trug ihn eilig zum Bahnsteig hinunter. Max überlegte noch, ob er das Fahrrad unabgesperrt stehen lassen sollte, nahm es dann aber lieber doch über die Schulter und rannte ihm trotz der Schmerzen in seinem Bein hinterher. Nicht, dass irgendein Depp jetzt auch noch das geborgte Rad klaute. Er humpelte, so schnell es seine Verletzung zuließ, weiter. Vorbei an den Fahrkartenautomaten und an meckernden Passanten, hinunter zu den Gleisen. Als er dort völlig außer Atem ankam, sah er gerade noch, wie das Hinterteil des Pitbulls durch zwei sich schließende Türen gezerrt wurde. Zu spät. Verfolgungsjagd erfolglos beendet. Er setzte sich erst einmal auf die nächststehende Bank und schnaufte durch. Dann holte er sein Handy heraus und rief Franz auf dessen Handy an.
    »Franzi? Max hier. Ich habe gerade einen der Burschen aus der ›Bar Verona‹ bis in die U-Bahn verfolgt. Den kleinen Lockenkopf. Er ist Haltestelle Münchner Freiheit in die U6 Richtung Stadtmitte gestiegen und hat einen weißen Pitbull dabei.«
    »Gerade eben?« Franz klang freudig überrascht. So als hätte ihm jemand ein lang ersehntes Geschenk gemacht.
    »Ja. Im Moment. Wenn du sofort ein paar Leute an den nächsten Haltestellen postierst, erwischst du ihn vielleicht noch.«
    »Mach ich, Max. Warte kurz. Ich ruf dich gleich noch mal zurück.«
    Während Franz die Uniformierten verständigte, ging eine ältere Frau in einem beigefarbenen Kostüm an Max vorbei.
    »Fahren Sie doch auf der Straße mit Ihrem Fahrrad, wenn Sie es so eilig haben, anstatt harmlose Leute herumzuschubsen«, beschwerte sie sich, ihren Kopf mit den lila Locken schüttelnd.
    »Entschuldigung. Wird nicht wieder vorkommen«, entgegnete Max ihr immer noch atemlos.
    »Na hoffentlich, junger Mann. Außerdem ist eine solche Hetzerei gar nicht gut für Ihr Herz.«
    »Ich werde in Zukunft daran denken. Danke.« Max musste grinsen. Wenn die Gute wüsste, wie recht sie hat. Mit einem solchen Kater, wie ich ihn heute habe, sollte man wirklich nicht so durch die Gegend jagen.
    Dann klingelte sein Handy. Franz war wieder am Apparat.
    »Erledigt, Max. Zusammen mit der U-Bahnwache erwischen wir ihn. Wie hast du diesen Burschen denn ausfindig gemacht?«
    »Ich glaube, der hat eher mich ausfindig gemacht. Jedenfalls hat sein Hund eine Bekannte von mir gekratzt und er hat dabei eine Drohung für mich hinterlassen. Von wegen ich solle mich raushalten.«
    »Das wird ja immer besser. Jetzt gehen die Kerle schon in freier Wildbahn auf die Ermittler und ihre Bekannten los. Na, der darf sich warm anziehen. Vorausgesetzt, wir kriegen ihn. Was für eine Bekannte eigentlich?«
    Immer neugierig, der gute Herr Wurmdobler, was? Anscheinend eine Berufskrankheit, die uns alle nie loslässt. Max musste erneut grinsen.
    »Niemand, den du kennst«, erwiderte er. »Also dann. Mach’s gut. Und strengt euch gefälligst an, wenn ich schon versagt habe. Mir ist nämlich im Englischen Garten ein Hund vors Rad gelaufen, während ich hinter ihm her war, und ich habe einen spektakulären Sturzflug eingelegt!«
    »Oha! Ist alles okay? Bist du verletzt?«
    »Ja, Franzi. Mein Stolz ist verletzt. Und mein linkes Bein tut mir weh.«
    »Oh je. Das mit dem Stolz ist wirklich schlimm. Ich sag dir Bescheid, sobald ich was Neues habe. Servus.«
    »Servus, Franzi.« Max stand auf, hob das Fahrrad erneut auf seine Schulter und humpelte langsam nach oben.
    Auf der Straße angekommen, schwang er sich in den Sattel und fuhr in den Biergarten am See zurück. Er bewegte dabei nur das rechte Pedal. Sein linkes, verletztes Bein ließ er gerade herunterhängen. Annika und der Fahrradbesitzer erwarteten ihn bereits bei den Toiletten. Der Krankenwagen war nicht mehr da.
    »Na, sagen Sie mal, junger Mann. Wo waren Sie denn? Das hat ja ewig gedauert«, beschwerte sich der ältere Herr, während er langsam von dem dicken Holzgeländer wieder aufstand, auf dem er und Annika Platz genommen hatten.
    »Ja, ich weiß. Tut mir leid. Der Kerl ist mir leider entwischt. Und eine Notbremsung musste ich auch noch einlegen. Aber Ihrem Fahrrad ist nichts passiert. Hier bitte.« Er reichte dem Rentner im Rennanzug seine Rennmaschine und wischte

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