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Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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verraten, selbst wenn ich etwas wissen sollte. Das wäre mein
sicheres Todesurteil.«
    »Und
warum erzählst du mir das alles?«
    »Muss
ich das wirklich noch sagen?« Sie sah ihn fragend an.
    »Du
willst von ihm weg.«
    »Ja.«
    »Und
ich soll dir dabei helfen.«
    »Ja.«
Sie senkte ihren Blick.
    »Wieso
glaubst du, dass ich das tue?« Er zog erstaunt die Brauen nach oben.
    »Ich
vertraue dir.«
    »Vertraust
du jedem, den du kennenlernst, so schnell?«
    »Nein.
Bisher nur dir.«
    »Warum?«
    »Du
hast ehrliche Augen.« Sie streichelte seine Wange.
    Der
Weißwein kam. Sie stießen erneut miteinander an und tranken.
    »Gehen
wir zu mir oder zu dir?«, wollte sie wissen, nachdem sie ihre Gläser geleert
hatten.
    »Wir
wollten doch nicht … «, protestierte Max, kam aber nicht dazu, seinen Satz zu Ende zu
reden, da sie ihn, bevor er sich wehren konnte, blitzschnell an den Schultern
packte, zu sich herzog und heftig küsste. Als er wieder Luft bekam, schoss ihm
nur eins durch den Kopf: So schnell können sich die Dinge ändern, und die Welt
sieht auf einmal ganz anders aus. »Wieso hast du mich heute Vormittag in eurem
Büro eigentlich immer noch so saublöd angemacht, von wegen, wie toll wir
Privatdetektive bestückt wären und so.«
    »Weil’s
stimmt.« Sie legte ihre Hand auf sein Knie. »Nein, das ist natürlich Schmarrn.
Obwohl … «
    »Jetzt
mal im Ernst, bitte.« Max musste grinsen, obwohl er es nicht wollte.
    »Also
gut. Es war so eine Art albernes Spiel für mich. Einfach so aus Blödsinn. Ich
verstell mich manchmal gern. Außerdem gefällst du mir wirklich.«
    »Einigermaßen!«
    »Einigermaßen
sehr!«
    »Du
hättest auch ganz normal mit mir reden können, Frau Hofschauspielerin.«
    »Weiß
ich. Aber anscheinend hatte ich mich schon zu tief in die Rolle reingesteigert.
Kannst du mir noch mal verzeihen?« Sie legte den Kopf schief, zeigte ihre
strahlend weißen Zähne und klimperte ausgiebig mit den Wimpern.
    »Nur,
wenn du heute Abend weiterhin so normal bleibst wie bisher.«
    »Versprochen.«
    »Da bin
ich ja mal gespannt.«
    »Also,
was jetzt?« Ihre Hand fuhr ein Stückweit seinen Oberschenkel hinauf.
    »Zu
dir.«

14
     
    Max schlug die Zeitung auf und
begann darin zu blättern, während er den Espresso trank, den ihm Gesine gerade
mit der Maschine auf der Anrichte ihrer kleinen Küchenzeile gemacht hatte,
bevor sie ins Bad gegangen war. Natürlich war die Nacht mit ihr heiß gewesen,
und natürlich war er als logische Konsequenz erst beim Morgengrauen neben ihr
eingeschlafen. Gleich um halb acht hatte dann Gesines Wecker geklingelt, da sie
wie jeden Tag ins Büro musste. Der Kaffee schmeckte vorzüglich.
    Auf der
Seite mit den lokalen Nachrichten hielt er inne und las: ›Der nächste Mord in
Untergiesing. Eine junge rothaarige Frau wurde gestern am späten Abend von
einer Spaziergängerin, die mit ihrem Hund Gassi ging, in einem Gebüsch beim
Entenweiher tot aufgefunden. Da dies der zweite Mord in Untergiesing innerhalb
kürzester Zeit ist und die Opfer nahezu identische Stichverletzungen am Hals
aufweisen, geht Hauptkommissar Wurmdobler von der Münchner Kripo davon aus,
dass es sich um ein und denselben Täter handeln könnte. Bei der Toten handelt
es sich um die Studentin Elli Breitwanger aus der Birkenau in Untergiesing.
Mehr war bislang aus Polizeikreisen nicht zu erfahren.‹
    »So,
so. Der kleine dicke Herr Hauptkommissar Volldepp geht von ein und demselben
Täter aus«, murmelte Max mit einem grimmigen Lächeln. »Woher will er das denn
wissen?« Aber halt mal, dachte er weiter. Elli Breitwanger? Das ist doch die
Freundin von Traudi. Ach, du Scheiße. Ich muss sofort zu ihr. Nicht, dass ihr
am Ende auch noch etwas zustößt. Außerdem muss sie mir alles über ihre Freundin
erzählen. Herrschaftszeiten, der Fall wird immer heftiger.
    Er zog
sich hastig an und rief Gesine, die immer noch im Badezimmer war, im
Hinauslaufen zu, dass er dringend beruflich wegmüsse, und dass er sie am
Nachmittag im Büro anrufen würde.
    »Alles
klar«, rief sie zurück. »Vergiss mich nicht ganz!«
    Vergiss
mich nicht ganz? Was meint sie damit?, ging es ihm durch den Kopf, während er
die Treppen hinunterstürmte. Glaubt sie vielleicht, dass ich abgehauen bin,
weil ich nichts mehr mit ihr zu tun haben will? Sie muss wirklich ein paar
richtig schlechte Erfahrungen gemacht haben.
    Er trat
auf die Straße hinaus und blieb für einen Moment stehen, um sich zu
orientieren. Aha. Er befand sich in der Thalkirchner

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