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Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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Straße, in der Nähe der
Großmarkthalle. Alles klar, das war nicht weit von seiner Wohnung und auch
nicht weit von der Untergiesinger Metzgerei, in der Traudi zurzeit aushalf,
entfernt. Also zu Fuß gehen.
    Verdammter
Mist, ihre beste Freundin war getötet worden. Wahrscheinlich hatte Franz recht,
und es handelte sich um ein und denselben Täter. Schließlich hatte Elli genau
wie Traudi und Maria Spengler ein Haus in der Birkenau gehabt. Und sie war
genau wie die anderen beiden Mitglied in der Bürgerinitiative gegen Woller
gewesen.
    Der
Immobilienhai schien seinem Ziel immer näher zu kommen. Wenn noch ein paar
Leute mehr aus der Initiative umgebracht wurden, würden die Übrigen so viel
Angst bekommen, dass sie ihre Häuser und Wohnungen freiwillig aufgaben. Er
musste einfach für die Morde verantwortlich sein. Wer außer ihm sollte sonst
dahinterstecken? Alles andere wäre doch bloß ein dummer unerklärlicher Zufall
gewesen. Zumindest sah es im Moment so aus.
    Max
betrat die kleine Metzgerei, entdeckte Irmi und fragte sie nach Traudi.
    »Die
ist heute zu Hause geblieben, Herr Raintaler. Sie hätte eine Erkältung, hat sie
heute Morgen am Telefon gemeint«, erwiderte sie. Sie hatte den feschen Detektiv
von gestern gleich wiedererkannt. »Darf’s eine Fleischpflanzerlsemmel sein?«
    »Nur,
wenn es nicht zu lange dauert, Irmi. Ich muss dringend zu Traudi. Vielleicht
ist sie in Gefahr.«
    »Um
Gottes willen. Was ist denn passiert?« Sie schlug entsetzt die Hände vors
Gesicht.
    »Erzähle
ich Ihnen später. Jetzt habe ich es wirklich eilig. Wo wohnt denn die Traudi
genau?«
    »Eigentlich
darf ich das nicht sagen.« Eine Spur von Misstrauen streifte ihren Blick.
    »Bitte,
Irmi. Es geht vielleicht um Leben und Tod.« Er sah sie ernst und eindringlich
an.
    »Also
gut, Herr Raintaler. Birkenau 27«, raunte sie mit gesenkter Stimme. »Aber sagen
Sie niemandem, dass Sie es von mir haben. Hier Ihr Fleischpflanzerl. Geht aufs
Haus.« Sie reichte ihm die Tüte mit der Semmel.
    »Danke
vielmals!« Er riss sie ihr regelrecht aus der Hand und lief eilig damit zur Tür
hinaus.
    Keine
fünf Minuten später stand er vor Traudis kleinem Haus, dem irgendwer in letzter
Zeit einen sauberen weißen Anstrich verpasst haben musste, und klingelte Sturm.
Die dunkelgrünen, ebenfalls offensichtlich frisch lackierten Fensterläden im
Erdgeschoss waren geschlossen, genauso wie die grüne Jalousie der seitlich
gelegenen Terrassentür. Hoffentlich ist sie da, bangte er innerlich. Ich würde
es mir nie verzeihen, wenn ihr etwas passiert wäre. Vielleicht wurde sie von
meinem Verfolger beim Inder gesehen oder, noch schlimmer, sie war diesem
Messerstecher, der durch das Viertel läuft, im Weg, genau wie das bei Maria und
dieser Elli offensichtlich der Fall gewesen war. Herrschaftszeiten, mach doch
auf, Mädel. Bitte, lieber Gott, ich habe mich zwar lange nicht mehr bei dir
gerührt, und unser Verhältnis ist vielleicht auch nicht gerade das beste, aber
lass sie auf keinen Fall tot sein. Das würde mich heute komplett überfordern.
    Er
presste seinen Daumen so fest auf die Klingel, dass die Kuppe weiß wurde. Eine
Minute später öffnete sich die Haustür, und Traudi trat, mit einer grünen Jeans
und gelbem T-Shirt bekleidet, in ihren winzigen, blumenüberwucherten Vorgarten
hinaus. An den Füßen trug sie riesige graue Filzpantoffeln. Sie sah damit aus wie
eine Kreuzung aus Pumuckl und Franka Potente. »Max? Was machst du denn hier?
Und wieso läutest du wie ein Verrückter? Ist was passiert?«
    »Gott
sei Dank geht es dir gut, Traudi. Hast du die Zeitung schon gelesen?«,
antwortete er, während er das kleine Gartentor öffnete und sich ihr näherte.
    »Nein.
Die müsste noch draußen im Briefkasten stecken. Ich war, seit ich von unserem
Essen heimkam, nicht draußen. Wieso?«
    Er
drehte noch einmal um und holte die Zeitung. Seine Miene dabei verhieß nichts
Gutes. »Darf ich reinkommen? Ich muss dringend mit dir reden.«
    »Klar,
aber komm mir nicht zu nahe. Ich bin erkältet, habe mir wohl so eine Art
Sommergrippe eingehandelt.« Sie hielt den Unterarm vor ihren Mund, als würde
sie damit den Virenflug aus ihrem Rachen an die Luft hinaus unterbinden.
    »Das
tut mir leid für dich. Hat es gestern beim Inder etwa gezogen?« Er ging an ihr
vorbei in den kleinen Flur mit der Stiege, die zum ersten Stock hinaufführte.
    »Keine
Ahnung. Ich habe nichts gemerkt. Da geht’s ins Wohnzimmer. Der Lichtschalter
ist gleich links.« Sie deutete auf die

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