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Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition)

Titel: Isarhaie: Der vierte Fall für Max Raintaler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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Gesicht.
    »Sie
können mit Ihrem albernen Theater aufhören, Herr Weidenbrecher. Wir haben
Bilder aus dem ›Amazonas‹, auf denen Sie deutlich zu erkennen sind. Leugnen ist
zwecklos.« Gesine hatte Max zwar nur von den Aufnahmen erzählt, aber
erfahrungsgemäß tat auch ein überzeugender Bluff bisweilen seine Wirkung.
    »Aus
dem ›Amazonas‹ sagen Sie? Was soll denn das sein?«
    »Ein
Sexklub in Riem draußen.«
    »Und
wie wollen Sie an diese angeblichen Bilder gekommen sein?«
    »Wir
haben sie bei Woller sichergestellt.«
    »Bilder,
die nicht existieren können? Wollen Sie mich etwa hochnehmen, meine Herren?«
    »Und
Ihre kleine Mi Leng ist auch darauf. Pfui Teufel!« Max bluffte auf gut Glück
weiter. Er wurde laut, stand auf und drohte Weidenbrecher mit dem Zeigefinger.
    »So ein
Schwachsinn. Die war doch nie dabei«, entgegnete ihm Weidenbrecher wie aus der
Pistole geschossen. »Scheiße! Musst du dich doch noch verplappern, Depp«, kam
es ihm gleich darauf erschrocken über die Lippen.
    »Also
doch?«
    »Ja.«
Weidenbrecher bekam einen knallroten Kopf, ließ die Schultern hängen, senkte
seinen Blick und starrte betreten auf seine teuren Marmorfliesen. »Woller hat
mich und Herrn Meierbär vom Stadtrat mit den Bildern in der Hand.«
    »Logisch.
Deswegen bekommt er auch wie kein anderer günstige Kredite und die
attraktivsten Bauvorhaben zugeschanzt.«
    »Ja,
aber es ist nicht so, dass er uns dafür bezahlt. Die Zuwendungen, die Meierbär
und ich ab und zu von ihm erhalten, sind reine Beratungsgebühren. Von
Vorteilsnahme kann dabei keine Rede sein, Herr Raintaler. Das ist absolut
branchenüblich.«
    »Natürlich,
Herr Weidenbrecher. Die Branche der Gauner kennen wir doch auch.« Wie nennt man
so etwas gleich wieder? Vorauseilenden Gehorsam. Oder? Hat ihn etwa irgendwer
der Vorteilsnahme bezichtigt? Der Depp redet sich immer tiefer selbst in die
Scheiße rein. Schön blöd. Oder weiß er von Marias CD? Hat sie ihn vielleicht
damit erpresst und nicht mit seiner Vorliebe für Peitschenhiebe? Egal. Mein
Mitleid spare ich mir trotzdem lieber für andere auf. Vielleicht für jemanden,
der kein Hausmädchen hat und keinen Terrassenboden aus Marmor.
    »Wie
auch immer. Ein paar Mal habe ich mich von einer dicken Russin auspeitschen
lassen. Olga. Aber nur, weil Herr Meierbär und Rainald mich dazu angestiftet
hatten. Ich bin schließlich nicht pervers.« Weidenbrecher machte ein
treuherziges Gesicht, um das ihn jeder Dackel zutiefst beneidet hätte.
»Meierbär macht das jede Woche. Ich nur ganz selten«, fügte er leise hinzu.
    »Haben
Sie sich bei Woller zu Hause auch mal von einer Maria Spengler oder einer Elli
Breitwanger auspeitschen lassen?« Max kniff seine Augen zu schmalen Schlitzen
zusammen.
    »Die
Namen kenne ich nicht. Und bei Woller privat hat nie etwas stattgefunden. Ich
war immer nur im ›Amazonas‹ bei den Profis. Das schwöre ich Ihnen, meine
Herren. So wahr ich hier stehe.« Weidenbrecher hob theatralisch die rechte
Hand, um seiner Aussage Nachdruck zu verleihen.
    »Und
erpresst wurden Sie natürlich auch von niemandem wegen Ihrer kleinen Vorliebe,
stimmt’s?«, fragte Franz, der langsam wieder von den Toten aufzuerstehen
schien.
    »Doch,
von Woller.«
    »Das
haben Sie bereits gesagt. Und sonst?«, übernahm Max wieder.
    »Sonst
von niemandem.«
    »Wo
waren Sie letzten Sonntag und letzten Dienstagabend und in der Nacht?« Max sah
ihn gespannt an.
    »Hier
zu Hause. Sonntag waren wir in den Bergen und haben bald geschlafen, und seit
Montag bin ich jeden Abend gleich nach der Arbeit heimgefahren. Ich habe einen
stressigen Job, meine Herren.« Weidenbrecher setzte ein wichtiges Gesicht auf.
Er hatte sich inzwischen wieder voll im Griff.
    »Kann
das jemand bezeugen?«
    »Da
brauchen Sie bloß mal die Zeitung aufzuschlagen.«
    »Ob Sie
zu Hause waren.« Max verdrehte genervt die Augen.
    »Natürlich.
Meine Frau, meine Kinder und Berta.«
    »Logisch.
Auf Wiedersehen, Herr Weidenbrecher.« Franz erhob sich und gab dem Banker die
Hand.
    Max
verzichtete auf das Abschiedsritual und folgte seinem alten Freund und
Exkollegen wortlos und immer wieder seinen Kopf schüttelnd. Was sind das alles
bloß für ausgesuchte Arschlöcher, dachte er. Nicht zu fassen.

27
     
    »Der Weidenbrecher war es
nicht, Max. Kann ich mir nicht vorstellen. Bei all seinem sexuellen Schmarrn
ist der viel zu ängstlich. So einer ersticht keine Frauen.« Franz zündete sich
eine Zigarette an, während er seinen Dienstwagen die

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