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Isartod

Isartod

Titel: Isartod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Kämmerer
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zierte ein großer Totenkopf. Durchaus filigran tätowiert. War auf dem Foto nicht zu sehen. »Death will dear us apard«, las Mader. »Interessant. Fränkisch?«
    »Könnte auch Lasso sein«, sagte Zankl. »der Typ, mit dem Jakko abhängt. Ist tätowiert, sagte der Kiosktyp.«
    TRÜFFELN
    Gruber, der Chef der Wurstmanufaktur, war gerade in seinem Laden eingetroffen und wurde mit der blutigen Wahrheit konfrontiert. Kaum ist man ein paar Stunden außer Haus, passieren furchtbare Dinge, und man muss auch noch Rede und Antwort stehen.
    Mader lächelte ihm aufmunternd zu. »Jetzt erzählen Sie mal.«
    »Ich war unterwegs, Ware holen. Um sieben krieg ich einen Anruf, ob ich an Trüffeln interessiert sei. Ein sehr gutes Angebot. Und da bin ich los. Zum Großmarkt. Thalkirchen.«
    »Kommt das öfter vor, dass Sie solche Anrufe kriegen?«
    »Nein. Das war das erste Mal.«
    »Wer war der Anrufer?«
    »Keine Ahnung. Ein Mann.«
    »Sie wissen nicht, wer der Anrufer ist, und fahren einfach hin?«
    »Ja, ich fahr hin, weil es ein sehr günstiges Angebot war. Haben Sie eine Ahnung, was das Zeug kostet? Glauben Sie im Ernst, ich hab was mit der Geschichte hier zu tun? Ich dreh hier in meinem eigenen Laden einen Menschen durch den Wolf und …«
    »Regen Sie sich nicht auf, ich stell nur ein paar Fragen. Also, Sie sind zum Großmarkt?«
    »Ja. Da steht aber niemand an der Einfahrt wie vereinbart. Ich hab eine Viertelstunde gewartet. Dann bin ich in die Großmarktwirtschaft zum Frühstücken, hab noch ein paar Sachen eingekauft, bevor ich wieder …«
    Mader klopfte mit dem Kugelschreiber genervt auf die Tischplatte. »Herr Gruber, haben Sie irgendeine Idee, wer oder was dahintersteckt?«
    »Nein, keine Ahnung. Konkurrenz? Wenn irgendjemand erfährt, was hier passiert ist, kann ich dichtmachen. Ich wäre jedenfalls froh, wenn Sie möglichst wenig Wirbel um die Sache machten.«
    DER NÄCHSTE AUF DER LISTE
    Franz war ziemlich zufrieden mit sich. Klar, Freddi würde die Krise kriegen, wenn er das erfuhr. Aber es traf ja den Richtigen. Den blöden Gruber. Er sah schon die Schlagzeile zu seinem Foto: Hackfleisch pur in der Wurstmanufaktur. Wenn das rauskam … »Hast du schon gehört? Beim Gruber menschelt’s!« Franz musste lachen und sah sich die neuen Bilder auf seiner Digitalkamera an, die ja endlich wieder in seinem Besitz war. Schon erstaunlich, was man mit so einem Fleischwolf alles machen kann. Weiß er ja eigentlich. Aber mal künstlerisch gedacht. Toll. Interessantes Licht und die rot-weißen Kacheln. Unwirklich. Wie eine Vision. Hatte er ja schon bei dem Auftrag von der Lady vorgehabt. Sich selbst verwirklichen und damit auch noch Geld verdienen. Ziemlich optimal. Wie im Rausch klickte er die neuen Bilder durch. Ein Mann, der stückweise in dem großen Fleischwolf verschwindet.
    Tja, die Kamera. Hatte sich Lasso im Paradise verplappert. Das dumme Aas. Und vor seinem Ableben hatte er noch wie ein Wasserfall geredet. So sind sie, die Spezln. Strafe muss sein. Sein nächstes Opfer würde in einer Schinkenpresse landen. Fantastisch. Der fette Jakko in handlichen Stücken. Franz hatte das Gefühl, dass Der Mann mit der Säge für ihn persönlich geschrieben wurde. Den Fetten noch erledigen und dann ab in den Urlaub. Marrakesch. Tausendundeine Nacht.
    JAKKO IN AUFRUHR
    Jakko war auch ohne neue Fotos in der Zeitung in hellem Aufruhr. Dass Lasso so plötzlich spurlos verschwunden war, beunruhigte ihn außerordentlich. Nach langem Überlegen griff er zum Handy. »Hallo, Dr. Patfer, hier ift Jakko.«
    »Jakko, alles klar, hast du deine Jungs zusammen für das Burgfest?«
    »Defwegen ruf ich nicht an. Ich hab waf Dummef gemacht. Ich hab waf mitgenommen, waf mir nicht gehört.«
    »Aha?«
    »Eine Kamera. Mit Bildern. Von Leichen. Diefer italieniffe Kellner.«
    Patzer war hellwach. »Und?«
    »Laffo und ich. Wir haben die Kamera mitgehen laffen. Jetzt ist Laffo plötzlich weg. Ich glaube …«
    »Dass ihm was passiert ist?«
    »Ich wollte daf nicht. Wir wollten die Bilder an die Zeitung verfeuern. Fonft nichtf. Niemand erpreffen.«
    »Halt bloß den Ball flach. Rühr dich nicht von zu Hause weg, bis ich mich melde. Ist das klar?«
    Patzer legte belustigt auf. Wahnsinn, Freddis kleiner Bruder. Völlig abgespaced. Macht Bilder von seinen Metzeleien. Offenbar nicht nur von Luigi. Dieser Franz musste jetzt endlich verschwinden. Und durfte vorher kein Unheil mehr anrichten. Er wählte Freddis Nummer und erklärte ihm die Sachlage. Freddi war

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