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Isartod

Isartod

Titel: Isartod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Kämmerer
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stinksauer. Er würde sich kümmern. Auch dass Jakko nichts passierte. Er hatte schon gebucht. Übermorgen saß Franz im Flieger nach Marokko. Patzer legte auf und suchte unter den eingegangenen Anrufen Jakkos Handynummer raus.
    SELTSAMES SPIEL
    Ein hektischer Tag ging zu Ende. Dr. Fleischer hatte alle Hände voll zu tun. Im wörtlichen Sinne. Diesmal konnte sie zumindest eins von vornherein ausschließen: verlässliche Angaben zur Todesart zu machen. Zu kleinteilig. Auch die beste Forensik hatte Grenzen.
    Mader lag auf dem Sofa. Der Tag hatte ihn geschlaucht. Wenn er noch lang mit Günther zusammenarbeiten musste, gab er sich die Kugel. Warum konnte der Typ nicht einfach wegbefördert werden? Verdient hätte er es. Der neue Fall war ein Albtraum. Konnte es nicht mal ganz einfach sein? Und Freddi Miller hatte ein Alibi für heute Morgen. Er war seit fünf Uhr früh in der Wurstküche. In seiner eigenen. Mehrere Zeugen. Verdammtnoch mal! Mader schloss die Augen und ließ durch die offene Balkontür die Neuperlacher Abendstimmung herein. Bajazzo träumte mit offenen Augen.
    Dosi saß mit Fränky im Kino. Sie sahen sich Shrek an. Zwischen Ihnen eine riesige Tonne Popcorn und ein Eimer Coca-Cola. Also geschmacklich hatte Dosi nichts auszusetzen an Fränky. Wenn er nur nicht so distanzlos wäre. Schon wieder spürte sie seine Hand an ihrer nackten Wade. Sie dachte an das Tattoo von dem Fleischwolftyp. Fränky war auch tätowiert. Sie musste grinsen.
    »Iswasdosimausi?«, hauchte Fränky.
    Sie schüttelte den Kopf. Nein, sie würde sich nicht tätowieren lassen.
    Was Hummel machte, ist klar, oder? Natürlich schrieb er nicht an seinem Roman … Das mit dem Fleischwolf konnte kein Zufall sein. Da draußen war irgendwo jemand unterwegs und brachte Leute um, und zwar nach einer klaren Vorlage.
    Liebes Tagebuch,
    ich schreibe dir in einem Zustand großer Erregung. Das Schlimme ist, dass ich schon weiß, wie es weitergeht. Vorhin habe ich die Todesopfer im Mann mit der Säge durchgezählt. Der Killer erledigt acht Menschen. Und wir sind erst bei Nummer zwei. Man kann es natürlich auch positiv sehen. Dass ich einen krisensicheren Job habe. Es würde mich nicht wundern, wenn bei unserem nächsten Fall eine Schinkenpresse zum Einsatz kommt …
    KONKURRENZ
    Hummel zeigte Metzger Gruber das Foto, das jemand gestern an die Zeitungen gemailt hatte. »Und wir haben die Leiche nur deshalb vor Ihnen entdeckt, weil wir auf der Maschine Ihren Firmennamen lesen konnten. Könnte auch jeder etwas schlauere Journalist drauf kommen.«
    Gruber war ganz blass.
    »Aber keine Sorge. Es gibt eine Nachrichtensperre. Und die Presse hält sich so lange daran, wie sie glaubt, dass wir sie auf dem Laufenden halten. Wir müssen natürlich gewisse Fortschritte vermelden. Zumindest so tun als ob. Ist Ihnen noch was eingefallen?«
    Gruber schüttelte den Kopf.
    »Sie sprachen gestern von Konkurrenz. Ist die denn stark in dem Geschäft?«
    »Nicht schlimmer als woanders. Ein Gerangel um Supermarktlistungen, um die Plätze bei den Feinkostläden. Und wenn Sie dann drin sind, müssen Sie schauen, dass Sie drin bleiben. Und wenn Sie einmal rausfliegen, sind Sie draußen. Für immer.«
    »Wer ist denn Ihre Konkurrenz? Hier in München?«
    »Ich möchte niemanden mit so einem Verbrechen in Zusammenhang bringen.«
    »Dann tu ich’s. Der Miller-Metzger in der Tegernseer Landstraße.«
    »Die Millers? Wie kommen Sie ausgerechnet auf die?«
    »Zufällig. Weil ich da einkaufe.«
    »Nein, Freddi ist zwar ein knallharter Geschäftsmann, aber keine echte Konkurrenz. Wir haben ein anderes Profil. Die machen bodenständige Ware, ich Feinkost. Die Millers …«
    »Hat da noch wer außer Freddi Miller was zu sagen?«
    »Nein. Nicht wirklich. Als der alte Miller aufgehört hat, hat Freddi den Laden mit seinem Bruder geschmissen. Aber Franz ist schon lang ausgestiegen. Aufbrausender Typ, ich glaub, der hat gesoffen.«
    »Aha?« Hummel machte sich eine Notiz. Den Typen musste er sich mal angucken.
    LA MAMMA
    Zankl saß am Schreibtisch und rieb sich die Augen. Mader hatte ihn eiskalt abserviert. Er darf nicht mit zur Lagebesprechung bei Günther. Hummel und Dosi schon …Momentan war alles etwas schwierig. Privat. Na klar liebte er Conny, aber der Kinderstress, das war einfach nicht seins. Musste man denn alles haben? Vielleicht war ja die blöde Hormontherapie für seine Stimmungsschwankungen verantwortlich?
    Er sah aus dem Fenster. Eigentlich ein schöner Sommertag. Sollten

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