Isländisch Roulette: Thriller (German Edition)
Treffens wird Reynir wieder aus dem Gebäude hinausbegleitet, wo der Audi auf ihn wartetund ihn wieder zum Hotel zurückbringt. Er hat nicht gerade wenig Glück! Niemand anderes als diese Herren hätte die Firma ohne Unternehmensbewertung aufgekauft. Das ist ein absoluter Lottogewinn. Ihm ist bekannt, dass in der Buchführung etwas schiefläuft, so bei der Kapitalübertragung, der Geschäftswert ist viel zu hoch bemessen, und Unsicherheit herrscht bezüglich einer Klage von dem größten Vermieter wegen der Auslegung der Mietverträge. Für das Unternehmen würde er auf dem Markt, wo die Rechnungen des Unternehmens auf Herz und Nieren geprüft werden, nie eine solche Summe erhalten.
Paris, Freitag, 16. März 2007
Reynir Sveinn schaut sich die dicke Eisentür an. Er steht in einem der drei Schlafzimmer seines Zweihundertfünfzig-Quadratmeter-Penthouses in der Avenue Montaigne im Achten Arrondissement in Paris. Vier Leute von der Mosler Safe Company haben in den letzten Tagen eifrig daran gearbeitet, hier einen Tresor einzubauen.
Das ging einfacher, als er dachte. Die neueste Technik macht es möglich. Er konnte an Ort und Stelle zusammengefügt werden. Die Wände sind mit ihrer Stärke von hundertzwanzig Millimetern der Broschüre derFirma zufolge nicht nur absolut feuerfest, sondern selbst mit schwerem Gerät nur nach vielen Stunden Arbeit aufzubekommen. Das Geld wird gut aufgehoben sein.
Alles ist bereit, um den Vertrag abzuschließen. Seine Leute haben den Kaufvertrag fertig. Soviel er weiß, wird eine Holding in Luxemburg, die im Besitz einer Gesellschaft in Panama ist, das Unternehmen nach dem Abschluss des Geschäfts besitzen. Nicht, dass das für ihn irgendeine Rolle spielte. In dem gestrigen Telefonat wurde Reynir erklärt, dass der Handel in einem verlassenen Lagerschuppen in einem Außenbezirk von Paris abgeschlossen würde. Er hat nicht vor, dort allein aufzutreten. Gestern sprach er mit Tamás, der mit seinen vier riesenhaften Freunden aus Ungarn angereist ist. Sie werden ihn begleiten.
Er weiß genau, dass es mit diesem Vertrag so oder so ausgehen kann. Die Käufer sind dabei, einen viel zu hohen Preis für das Unternehmen zu zahlen, und er weiß nicht, ob sie dahintergekommen sind. Aber scheiß drauf. Im Vertrag stehen keine Bestimmungen über eine Revision des Preises oder die ökonomische Lage der Gesellschaft. Ist also nicht sein Problem.
Bis zum Treffen ist es noch eine Stunde. Er ruft Tamás an und sagt, sie sollen in zwanzig Minuten hier sein.
Sie fahren gerade mal eine halbe Stunde bis zum Lagerschuppen. Tamás und Reynir in dem einen Auto und die vier Riesen in dem anderen. Tamás hat nicht gelogen, als er sagte, seine Männer seien zu allem bereit.
Reynir fühlt sich besser, wenn er solche Männer bei sich hat. Er weiß nicht, was auf ihn zukommt. Er geht vor ihnen in die Lagerhalle hinein. Die Käufer sind bereits da. Es ist an dem Fahrzeugaufgebot draußen zu sehen. Zwei BMW 750i und ein Porsche 911 Sportwagen.
»Mr. Reynisson! Schön, Sie zu sehen. Ich hoffe, Sie haben viel Stauraum im Wagen«, sagt der glatzköpfige Juri, den er in Mailand getroffen hatte, grinsend.
»Ich habe alles vorbereitet. Haben Sie das Geld dabei?«, fragt Reynir.
»Aber sicher, hier ist es.« Juri zeigt auf sechs große Koffer, die auf einem Tisch im Hintergrund stehen.
»Ich rufe meine Anwälte an, und dann rufen Ihre Anwälte Sie an, um zu bestätigen, dass alles klar ist«, sagt Reynir.
»Das ist wunderbar«, sagt Juri.
Reynir nimmt sein Telefon und ruft bei seinen Anwälten an, die mit den Anwälten der Russen an einem anderen Ort in Paris zusammensitzen und die Dokumente unterzeichnen, die solchen Verträgen folgen.
»Von hiesiger Seite ist alles klar«, sagt Reynir.
»Gut. Ich gebe dem anderen Team darüber Bescheid«, sagt der Anwalt, der ihm antwortet.
Ein paar Sekunden später klingelt Juris Telefon. Das Gespräch ist kurz.
»Alles unter Dach und Fach.«
Reynir geht zu dem Tisch mit den Koffern. Dahinter stehen sechs nicht zu übersehende Herren, die Hände an den Hüften und sicherlich auch zu allem bereit.
»Bringen wir es hinter uns«, sagt Reynir mit einem leichten Beben in der Stimme.
Juri sieht ihn an und deutet dann auf seine Leute.
»Sie möchten vielleicht Hilfe, um die Koffer zum Wagen hinauszutragen?«
»Nein, danke! Darum kümmere ich mich selbst. Tamás! Nehmt ihr drei jeder zwei Koffer und bringt sie in die Wagen. Wir sollten uns von hier fortmachen. Danke
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