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Isländisch Roulette: Thriller (German Edition)

Isländisch Roulette: Thriller (German Edition)

Titel: Isländisch Roulette: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Óskar Hrafn Thorvaldsson
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Nachrichten ausdenken«, sagt Sveinn mürrisch.
    »Warum hast du noch nicht angefangen zu telefonieren, Junge? Warum ist niemand am Telefon? Ist das hier eine Bücherei, verdammt? Macht euch ans Telefon und sucht nach den Nachrichten, die da draußen sind. Sonst könnt ihr wohl kaum Lohn für diesen Tag erwarten«, brüllt Hörður, fegt in sein Büro und knallt fuchsteufelswild die Tür hinter sich zu.
    »Kann dieser laufende Quadratmeter sich nicht mal die Haare waschen und Zähne putzen, bevor er hierher kommt und uns die Köpfe wäscht? So ein Ekelpaket«, beklagt sich Sveinn und schüttelt den Kopf. »Ich kann es nicht glauben, dass ich drei Jahre zur Uni gegangen bin, um dann das Auftreten eines solchen Psychopathen zu ertragen.«
    »Mit dieser Einstellung wirst du nicht besonders lange leben, mein lieber Sveinn«, sagt Drífa gelassen, die mit einer Feile dasitzt und sich die Nägel macht.
    Sigríður schaut abwesend auf die Uhr. Von ihr kommt heute nicht viel. In einer halben Stunde musssie wegen ihres Jungen zu einem Termin in der Árbæjar-Schule erscheinen. Die Schülerberatung und die Aufsichtslehrerin wollen mit ihr über seine Verhaltensprobleme reden und darüber, ob irgendwelche Maßnahmen ergriffen werden müssen, ihn möglicherweise sogar zu einer Untersuchung schicken, was auch immer das bedeuten mag. Die Eltern haben schon lange darauf gewartet, diesen Anruf von der Schule zu bekommen.
    Plötzlich öffnet Hörður die Tür wieder, etwas milder gestimmt.
    »Der Schurke scheint irgendwelche Geheimnisse gehabt zu haben. Grabt die aus. Es ist mir egal, was ihr benutzt, die Hände, das Telefon, eine Schaufel oder einen Bagger. Hauptsache, ihr bringt etwas über den Mann zutage, das wir für die Ausgabe morgen nutzen können«, kommandiert er laut die Redaktion.

11
     
     
    London, Mittwoch, 10. Januar 2007
     
    Reynir Sveinn hat gerade zwei Stunden in seinem Fitnessraum in der dritten Etage seines Hauses in Kensington Palace Gardens trainiert, als das Telefon klingelt. Er trainiert jeden Tag mit seinem Privattrainer, der Mitglied im britischen Ruder-Olympiateam vor drei Jahren in Athen war. In dem Zimmer gibt es ein Laufband und all die Geräte, die er braucht.
    Reynir trocknet sich den Schweiß auf der Stirn und nimmt einen Anruf entgegen.
    »Mr. Reynisson?«, fragt eine unbekannte Stimme am anderen Ende der Leitung.
    »Am Apparat«, antwortet er und sieht auf das Display. Die Nummer des Anrufers ist unterdrückt.
    »Wir sind daran interessiert, mit Ihnen ein Geschäft zu machen. Sie besitzen etwas, das wir haben wollen«, sagt die Stimme.
    »Und das wäre?«
    »Die französische Sportartikelladenkette Monde du Sport. Wir möchten Ihnen ein Angebot machen.«
    »Und wer sind diese Wir?«
    »Das spielt im Moment keine Rolle. Haben Sie Interesse?«
    »Ich bin nicht besonders daran interessiert, Geschäfte mit Leuten zu machen, über die ich überhaupt nichts weiß. Andererseits wissen Sie selbst, dass sie zum Verkauf steht für die richtige Summe.«
    »Schön! Wir würden uns gern mit Ihnen treffen. Ich rufe in den nächsten Tagen an und gebe Ihnen den Treffpunkt und die Uhrzeit.«
    »Tun Sie das.«
    Reynir legt das Telefon aus der Hand. Er ist sehr nachdenklich. Welche Leute könnten das sein, die ihren Namen nicht preisgeben wollen? Könnte es sein …?, denkt er für sich, während er die nassen Sportsachen auszieht und die Dusche aufdreht. Er beschließt, den nächsten Anruf ruhig abzuwarten und danach eine Entscheidung darüber zu treffen, wie es weitergehen soll.
     
    Mailand, Mittwoch, 14. Februar 2007
     
    Reynir Sveinn sitzt bereits seit zwei Stunden im Café des Bulgari-Hotels in Mailand. Die ganze Zeit über hat er Männer in schwarzen Anzügen und Lederhandschuhen registriert, die ihn beobachten. In was für einem Film ist er hier eigentlich gelandet? Dennoch kann ernicht verhehlen, dass es ihn auch amüsiert, die Männer zu verfolgen, die ihre Aufgabe offenbar äußerst ernst nehmen. Er hat die Anweisung erhalten, sich an diesem Ort um zwei Uhr einzufinden, doch nun ist es bald fünf. Er ist es nicht gewöhnt, auf irgendjemanden oder irgendwas auch nur eine Minute zu warten, doch inzwischen bringt ihn die Neugier fast um. Was für ein verdammter Blödsinn soll das sein? Er sieht einen glatzköpfigen Mann auf sich zukommen. Er ist stämmig und hat ein breites Gesicht. Garantiert ein Russe.
    »Mr. Reynisson! Schön, Sie zu sehen. Ich heiße Juri Lusnikoff«, sagt der Mann mit schwerem Akzent

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