Isländisch Roulette: Thriller (German Edition)
Reinigungskraft in einer Fabrik in Vilnius
Renatas Dauks
arbeitet in einem Buchladen in Vilnius
Paulius Boguzas
beschäftigt bei einem Schmied in Vilnius
Ramonas Strakilis
vermisst
Arvydas Savanauskas
vermisst
Vitalin Ramansapoulas
vermisst
Erstellt von der litauischen Polizei am 21. Mai 2010 – Abteilung Organisiertes Verbrechen.
»Die scheinen allesamt in den letzten sechs Jahren das Land verlassen zu haben. Was jetzt aus ihnen geworden ist, ist unmöglich zu sagen.« Er wählt die Nummer seines Kollegen auf Island, der sogleich abnimmt.»Wir haben siebzehn von diesen zwanzig Personen ausfindig machen können, die dieses Tattoo tragen. Sie halten sich alle in Litauen auf. Aber drei können wir nicht finden. Einer von denen scheint der Mann auf Ihrem Bild zu sein.«
»Wie sind ihre Namen?«, fragt Rúnar Páll.
»Sie heißen Ramonas Strakilis, Arvydas Savanauskas und Vitalin Ramansapoulas.«
Rúnar Páll buchstabiert die Namen langsam.
»Ja, das ist korrekt. Ich werde Ihnen auch die Strafregister dieser Männer faxen. Wie ist denn die Nummer?«
»Das ist 00354-444 1015.«
»Ich schicke es jetzt gleich ab.«
»Wir werden hier von unserer Seite in die Vollen gehen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.«
»Nichts zu danken. Viel Erfolg, und vergessen Sie nicht, diese Männer sind hochgefährliche Verbrecher und schrecken vor nichts zurück. Alle drei haben lange Haftstrafen hier in Litauen abgesessen.«
Reykjavík, Freitag, 21. Mai 2010
»Liebe Leute«, sagt Gunnar und blickt in die Gesichter seines im Sitzungsraum versammelten Teams. »Wir haben die Namen dreier litauischer Männer, die diesesSonnentattoo tragen und sich hier im Land aufhalten könnten«, sagt er und schreibt die Namen auf das Whitebord. »Die Genehmigungsstelle von der Ausländerbehörde muss kontaktiert und ermittelt werden, ob einem von ihnen hier eine Aufenthaltsgenehmigung erteilt wurde. Auch mit unserem Grenzschutz auf dem Flugplatz, südlich in Keflavík, muss gesprochen werden, um herauszufinden, ob sie in den letzten Jahren ins Land eingereist sind oder es verlassen haben. Dann müssen wir das nationale Personenregister und die Postbehörde prüfen. Okay, liebe Leute. Machen wir uns daran. Wir müssen so viele Informationen wie möglich heute vor Feierabend beschaffen. Ihr wisst, wie schwierig das alles am Wochenende zu bewerkstelligen sein wird. Wir treffen uns um sechs erneut zu einer Besprechung und sehen dann, was wir bekommen haben.«
Kópavogur, Freitag, 21. Mai 2010
Was für ein Glück, denkt Arvydas, während er dasitzt und mit seinem Reisepass in den Händen spielt. Heute Morgen hatte er zu seinem großen Schreck entdeckt, dass er womöglich ein Visum benötigte, um nach Brasilien zu kommen. Nach einigen Unterredungen mit Finnur Þórðarson, dem litauischen Konsul aufIsland, stellte sich aber heraus, dass er dank des Schengener Abkommens kein Visum benötigt, solange er sich nicht länger als neunzig Tage in dem Land aufhält.
Nur noch drei Tage, und ich bin frei, denkt er und lächelt.
Paris, Freitag, 21. Mai 2010
Die Kripobeamten Einar und Bjarni stehen vor der Wohnung von Reynir Sveinn Reynisson an der Avenue Montaigne im achtzehnten Arrondissement. Sie befindet sich in der obersten Etage. Die beiden sehen einander an.
»Ich werde sie öffnen«, sagt Einar und holt eine Schlüsselkarte hervor, die er von Reynir senior bekommen hatte.
Er führt die Karte in den Schlitz. Ein Klicken ist zu hören, und die Tür öffnet sich. Sie gehen hinein.
»Jesus Christ! Was für ein Luxus«, stößt Einar aus und pfeift.
An der Wand direkt gegenüber hängt ein riesengroßes Gemälde. Einar tritt näher, um es zu betrachten. Er hat nicht besonders viel Ahnung von Kunst, kann sich aber trotzdem vorstellen, dass dieses hier seinen Preis hat.
»Ja, hallo! Eben! Hier haben wir ein Stück Picasso!«, sagt er.
Als sie sich die angrenzenden Räume näher ansehen, fällt ihr Blick auf eine dicke Eisentür in einem der Zimmer.
»Das ist unter Garantie die Tür zum Tresor«, sagt Einar.
»Wie praktisch, dass die Hersteller ihre Produkte sorgfältig markieren«, sagt Bjarni, der oben an der Tür einige vergoldete Buchstaben bemerkt hat. »Mosler Safe scheint mir dort zu stehen. Ich gehe nicht davon aus, dass wir die einfach anrufen können und darum bitten, mal flugs hierher zu kommen und die Tür zu öffnen.«
»Nein, aber wir müssen die Firma erreichen«, sagt Einar.
»Ich google mal
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