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Isländisch Roulette: Thriller (German Edition)

Isländisch Roulette: Thriller (German Edition)

Titel: Isländisch Roulette: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Óskar Hrafn Thorvaldsson
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mich hier nicht in die Themenauswahl einmischen, aber damit war ich unzufrieden.«
    »Auf Wiederhören«, sagt Hörður und knallt den Hörer auf.
    Manchmal zweifelt er an Arnars Befähigung, den Posten eines Herausgebers zu bekleiden. Selbst wenn er schon seit dreißig Jahren im Geschäft ist, hat er nicht kapiert, dass seine Freunde keine Sonderbehandlung bekommen. Und er ist seinen Freunden ein viel zu guter Freund. Wahre Medienleute haben keine Freunde.
    Vorn in der Redaktion spielt alles verrückt. Das Telefon klingelt ununterbrochen, schließlich ist die Meldung über Reynirs Verbindungen zur Mafia die bei weitem größte Neuigkeit des Tages. Þórir von den Auslandsnachrichten kommt nicht mehr hinterher, den großen Zeitungen draußen in der Welt zu antworten, die alles über den Fall wissen wollen.
    Hörður schaut in die Redaktion. Alles auf Hochtouren. Er muss schnell zu einem Termin. Etwas, dass er schon seit langem erledigt haben wollte. Einen Anwalt treffen, um seine Lage zu begutachten im Zusammenhang mit den ständigen Verletzungen des Sorgerechts durch seine Exfrau. Er hat seine Kinder ein halbes Jahr lang nicht zu sehen bekommen. Jetzt mussdie Sache auf den Tisch gebracht werden. Ihm ist klar, dass es ein erbitterter Krieg wird, aber er kann sich die Kinder nicht kampflos wegnehmen lassen.
     
    Wie zum Teufel konnte das nur durchsickern? Gunnar Finnbjörnsson lässt die Zeitung fallen, springt vom Stuhl auf und läuft nach vorn, dorthin, wo die Polizeieinheit an ihren Schreibtischen sitzt.
    »Meeting im Konferenzraum.«
    Die Gruppe versammelt sich in dem Raum. Gunnar eröffnet die Sitzung.
    »Es gibt da eine Sache, über die wir sprechen müssen«, beginnt er und hält die Titelseite des
Dagblaðið
hoch.
    »Ich gehe davon aus, dass nicht besonders viele Menschen außerhalb unseres Kreises über diese Informationen verfügt haben. Daher weist alles darauf hin, dass jemand von euch diese Informationen an
Dagblaðið
hat durchsickern lassen«, sagt Gunnar und blickt in die Runde. Man könnte eine Stecknadel fallen hören. »Ich muss euch wohl nicht in Erinnerung rufen, dass ihr per Eid an die Schweigepflicht gebunden seid über alles, was während der Ermittlungen bekannt wird. Ich werde eine interne Untersuchung in die Wege leiten, wenn das noch einmal vorkommt«, kündigt er bissig an.
    »Ich habe nicht vor, diesen Fall durch die Medienaufklären zu lassen. Der Druck von anderer Stelle ist allein schon völlig ausreichend. Habt ihr das verstanden?« Alle nicken zustimmend. »Na gut, dann können wir also weitermachen. Wir haben immer noch keine heiße Spur. Bei allen Anhaltspunkten sind wir noch immer da, wo wir gestern waren. Wir müssen die Ärmel hochkrempeln, liebe Leute.« Gunnar sieht Rúnar Páll an. »Gibt es was Neues über dieses Tattoo, von dem wir meinen, es könnte für uns den Fall aufklären?«
    »Nein, ich hab noch nichts gehört, weder von Ingimar noch von Günther bei Europol. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass heute nichts kommt«, sagt Rúnar Páll.
     
    Nach der Versammlung sitzt Gunnar mit Einar und Bjarni in seinem stickigen Büro, die sich die Geschäfte zwischen der Mafia und der französischen Sportartikelladenkette vor drei Jahren ansehen.
    »Dann fahren wir also dahin und untersuchen die Wohnung und sprechen mit dem Direktor dieser Firma. Und bekommen den Schlüssel, mit dem wir da reinkommen«, sagt Einar.
    »Ja, ich denke, etwas anderes kommt nicht in Frage. Das ist eine ziemlich unglaubliche Geschichte. Wer hat schon ein Zimmer voller Geld von der Mafia? Es wäre schön, die Wahrheit darüber herauszufinden«, sagt Gunnar.
     
    Das Telefon auf dem Tisch von Rúnar Páll klingelt. Er sieht auf das Display. Es ist Hjalti von der Kontaktgruppe der Drogenfahndung.
    »Rúnar! Hallo! Hier ist Hjalti. Meinen Quellen zufolge ist die isländische Unterwelt nicht in diesen Fall verwickelt.«
    »Okay! Danke dir.« Rúnar Páll ist enttäuscht.
     
    »Das ist der völlige Blödsinn«, sagt Kriminalinspektor Einar, als er an seinem Schreibtisch sitzt und versucht, sich Informationen über
Monde du Sport
zu beschaffen. Zum einen kann er kein einziges Wort Französisch und muss auf den Google-Translator vertrauen. Zum anderen scheinen die verfügbaren Informationen über das Unternehmen äußerst dürftig zu sein.
    Dennoch kommt er dahinter, dass die Eigentümer zwei Mal gewechselt haben, seitdem Reynir Sveinn das Unternehmen 2007 verkauft hat, und die Direktoren genauso

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