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Isländisch Roulette: Thriller (German Edition)

Isländisch Roulette: Thriller (German Edition)

Titel: Isländisch Roulette: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Óskar Hrafn Thorvaldsson
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Vernommene ist weiterhin aufgefordert, nichts als die Wahrheit zu sagen.«
    RPG: Wie heißt der Vernommene mit vollem Namen?
    JF: Jósteinn Friðbertsson.
    RPG: Wie alt bist du, Jósteinn?
    JF: 43 Jahre.
    RPG: Woher kennst du Arvydas Savanauskas?
    JF: Wir waren zwei Jahre lang Zellengenossen im Gefängnis in Vilnius vor einigen Jahren.
    RPG: Hattest du im letzten Monat Kontakt zu ihm?
    JF: Ja, ich höre regelmäßig von ihm. Wir haben guten Kontakt gehalten.
    RPG: Hast du mit ihm in der Nacht zum Sonntag, 16. Mai, gesprochen?
    JF: Nein, das habe ich nicht.
    RPG: Ist das deine Telefonnummer:
6131289
?
    JF: Nein, die kenne ich nicht.
    RPG: Was hast du an der Gärtnerei im Dalvegur inKópavogur in der Nacht zum Sonntag, den 16. Mai, gemacht?
    JF: Da war ich nicht.
    RPG: Wo warst du in der Nacht um halb vier?
    JF: Arbeiten.
    RPG: Wo?
    JF: In meinem Geschäft natürlich.
    RPG: Wo befindet sich das?
    JF: In der Lækjargata.
    RPG: Gibt es jemanden, der das bestätigen kann?
    JF: Ich fürchte, nicht. Alle anderen waren schon gegangen. Wir schließen um drei Uhr, wie du weißt.
    RPG: Hast du Arvydas Savanauskas sechzigtausend Euro dafür bezahlt, Reynir Sveinn Reynisson umzubringen?
    JF: Nein, das habe ich nicht.
    RPG: Kannst du erklären, wie deine Fingerabdrücke auf eine durchsichtige Plastiktüte gelangt sind, in der sich sechzigtausend Euro befinden und die in der Wohnung von Arvydas sichergestellt wurde?
    JF: Das war ein Geschenk für Arvydas. Er hatte Geldsorgen, und da ich ihm viel zu verdanken habe, habe ich ihm das Geld geschenkt. Er wollte wohl verreisen.
    RPG: Und dir erscheinen sechzigtausend Euro, gut zehn Millionen Kronen, nicht als ein ausgesprochen großzügiges Geschenk?
    JF: Nein, gemessen an dem, was er für mich in Litauen getan hat, nicht.
    RPG: Was hat er für dich in Litauen getan?
    JF: Er hat mich verteidigt, als ich dort neu im Gefängnis war. Du kannst dir vorstellen, dass das dort kein Kindergarten ist.
    RPG: Wo hast du sechzigtausend Euro her, um sie Arvydas zu schenken?
    JF: Ich habe gespart. Der Betrieb läuft gut, dir ist bekannt, dass die meisten meiner Kunden zahlungskräftige Ausländer sind. Sie bezahlen überwiegend in Euro.
    RPG: Warst du für die russische Mafia tätig?
    JF: Nein.
    RPG: Jetzt hör auf mit diesem Theater, Jósteinn. Du weißt, dass es vorbei ist. Du hast Arvydas dafür bezahlt, Reynir Sveinn Reynisson umzubringen. Die Frage ist nur, wer hat dich bezahlt?
    JF: Ich weiß einfach nicht, wovon du sprichst.
    RPG: Hast du wirklich vor, irgendjemanden da draußen in der Stadt zu decken und die ganze Schuld an einem Mord auf dich allein zu nehmen? Du weißt, das bedeutet bis zu sechzehn Jahre Gefängnis.
    JF: Ich weiß gar nichts davon. Ich habe nichts mit irgendeinem Mord zu tun.
    RPG: Es zahlt sich für dich aus, Jósteinn, wenn du mit uns kooperierst. Das ist dir doch klar, oder?
    JF: Ich bin kooperativ. Ich weiß einfach nicht, was du da von der russischen Mafia erzählst und so.
    RPG: Lassen wir es erst einmal damit bewenden. Du denkst noch mal in der Gefängniszelle über alles nach. Wollen wir doch mal sehen, ob sich dein Gedächtnis nicht doch ein bisschen belebt.
    »Es ist 17:49 Uhr, Freitag, 28. Mai 2010. Die Vernehmung von Jósteinn Friðbertsson ist beendet.«
    Als er aus dem Zimmer geht, trifft er auf Gunnar.
    »Hast du was Interessantes in seinem Telefon entdeckt?«, fragt Rúnar Páll.
    »Ja, eine SMS, die Jósteinn um vier Uhr in der Nacht, als Reynir ermordet wurde, abgeschickt hat. Sie wurde an die Nummer
6339999
gesendet. Ich habe allerdings noch nicht herausgefunden, wem sie gehört.«
    »Okay. Jósteinn hat sich quergestellt und nichts zugegeben. Er behauptet, die Euros in der Tüte waren ein Geschenk von ihm«, berichtet Rúnar Páll.
    »Ich bin vollkommen sicher, dass er ganz tief in diese Sache verwickelt ist. Mal abwarten, was der Abend bringt. Wir übergeben ihn morgen früh der Haftrichterin wegen der Untersuchungshaft«, erklärt Gunnar.
    »Gut. Lass uns auch versuchen, sein Telefon so schnell wie möglich zu Oddgeir und Þórgunnur rüberzuschicken, damit sie die Standorte und die Aktivitätender Telefonnummern von Arvydas und Jósteinn abgleichen können.«
    »Ja, das ist ein wichtiger Punkt. Ich war gerade auf dem Weg zu ihnen«, antwortet Gunnar.
     
    Steinn Þorri Steinþórsson liegt auf der Couch in seinem Einfamilienhaus im Þingholt-Viertel. Es ist sieben Uhr. Er wartet auf die Abendnachrichten des nationalen Landesfernsehens. Er traut seinen

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