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Isle Royale - Insel des Schicksals (German Edition)

Isle Royale - Insel des Schicksals (German Edition)

Titel: Isle Royale - Insel des Schicksals (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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Bellen von Deborahs Hund hinweg verständlich zu machen.
    „Es war nicht meine Idee, diese Fässer mit Fischöl mitzunehmen“, verteidigte Lightning Jack sich. „Das warst du. Parbleu , ich werde mein Deck mindestens die nächsten drei Jahre deswegen schrubben müssen.“
    „Ich bin schon dabei.“ Tom hob den uralten Mopp hoch.
    „Du wirst dir vielleicht gar keine Sorgen über die Zukunft machen müssen“, warf Lightning Jack ein. „Wenn la jolie demoiselle ihren Vater davon überzeugt, zu zahlen, wie sie es versprochen hat, werden wir alle reich wie Könige sein.“
    „Sinclair will kein Lösegeld für sie zahlen. Hölle, der alte Bastard hat ihr noch nicht einmal ein Boot geschickt. Was lässt dich glauben, dass sie auch nur eine Münze aus ihm herausbekommt?“
    „Er wird schon noch Vernunft annehmen. Vermutlich hat er sogar jetzt in diesem Moment kapiert, dass seine Tochter nicht verantwortlich ist für das Ganze.“
    „Er hat mehr als genug Zeit gehabt, um zu begreifen, dass ich der Schuldige bin, und ich bin der Erste, der das zugibt.“ Die ganze Angelegenheit hinterließ einen unangenehmen Nachgeschmack in Toms Mund. Er hatte Deborah entführt, ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, was er damit anrichten könnte, wie es ihre Zukunft beeinflussen würde. „Wo, zum Henker, bleibt der Kerl?“
    Lightning Jack hielt den Blick auf den dunkelgrauen Horizont gerichtet. „Er benötigt Zeit. Manche Männer, weißt du, haben einen Kopf, der so hart wie Stein ist. Sie brauchen gewöhnlich eine ganze Weile, bis sie sehen, was genau vor ihrer Nase ist.“ Er räusperte sich. „Du kannst es mir ruhig sagen, Junge. Du hast mit ihr geschlafen, nicht wahr?“
    Einen Augenblick lang konnte Tom nicht sprechen. „Warum sagst du so etwas, du alter Spinner?“
    „Ich sehe doch, wie du sie anschaust, wenn sie sich unbeobachtet fühlt. Und mir entgeht nicht, wie sie dich anblickt.“
    „Da liegst du vollkommen falsch“, erklärte Tom, aber sein Herz klopfte wie wild.
    Der ältere Mann machte ein bekümmertes Gesicht. „Aber all die anderen Anzeichen bei ihr …“
    „Was für andere Anzeichen?“
    „Sie wird so leicht müde, weißt du. Und ihr ist oft übel. Ich habe angenommen, dass sie … enceinte ist.“
    Deborah, überlegte Tom ungläubig. Schwanger? Die bloße Erwähnung des Wortes würde dafür sorgen, dass sie ohnmächtig wurde vor Verlegenheit. „Du irrst dich gewaltig, Lightning. Sie ist einfach empfindsam, das ist alles. Sie ist nicht für das gemacht, was wir ihr zugemutet haben.“
    „Dann vielleicht dieser Verlobte, den sie erwähnt hat“, gab Lightning Jack zu bedenken. „Vielleicht hat er …“
    „ Nicht Deborah! “ Tom blickte mit zusammengezogenen Brauen in die Ferne, beunruhigt von Lightning Jacks wüsten Mutmaßungen. Es war lächerlich, sich vorzustellen, dass er mit dieser Frau … Trotzdem stellte er es sich vor – und das viel zu oft. Er verbannte das Bild am besten aus seinem Kopf und konzentrierte sich lieber darauf, die Sache zu Ende zu bringen. Die Schwierigkeit bestand nur darin, dass er keinen blassen Schimmer hatte, wie er sie zu Ende bringen sollte. Und Deborah auch nicht, vermutete er.
    Sie war so zart, hatte keine Ahnung, wie es auf der Welt zuging. Was glaubte sie, wohin sie zurückkehrte? Was machte ein Mann wie Sinclair mit einer ruinierten Tochter, die ihm zurückgebracht wurde? Tom hoffte, Lightning Jack hatte damit recht, dass Sinclair seinen Ärger überwinden würde. Der Hurensohn verdiente sie nicht, aber sie liebte ihn. Und er war ihr Vater. Tom konnte sich noch an das eine oder andere Mal erinnern, als er wütend genug auf Asa gewesen war, um ihm den Hintern zu versohlen, nachdem der Junge beispielsweise mit einem lecken kleinen Ruderboot den ganzen Weg bis nach Rock Harbor zurückgelegt hatte und zwei Tage verschollen gewesen war. Oder als er eine halbe Pinte Korn getrunken hatte und dann den ganzen Boden vollgespuckt hatte. Tom war jedes Mal wütend gewesen … und er hatte dem Jungen jedes Mal verziehen. Das tat ein Vater nun einmal.
    Bis zu jenem letzten Streit. Tom hatte Asa verboten, in der Mine zu arbeiten. Asas schön geschnittenes trotziges Gesicht hatte sich zu einem zornigen Rot verdunkelt, und er war hinausgestürmt, entschlossen, seinen eigenen Weg zu gehen. Ihm war der Posten am Blasebalg angeboten worden zum doppelten Lohn dessen, was er als Fischer verdiente. An jenem Tag hatten er und Tom sich im Streit getrennt, und es hatte

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