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Isolation

Isolation

Titel: Isolation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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bestätigt. Sie hatte nicht die Partials angerufen, sondern Wus Bodenkommandanten Shu Yeoh. Bao hatte seiner Armee gerade befohlen, Wus Truppen anzugreifen, und Wus Leute hatten Befehl, das Feuer zu erwidern. Beide würden in ihren Gebäuden in Deckung bleiben, wo die Gegner sie nicht sehen konnten, blind feuern und auf die Befehle ihrer Kommandanten vertrauen. Die beiden Heere würden sich gegenseitig auslöschen, und dann konnten die Partials von der Ostflanke vorstoßen und den Überlebenden den Garaus machen. Bao wollte noch einmal anrufen und seine Truppen vor dem Täuschungsmanöver warnen, doch Heron ging beinahe lässig auf ihn zu, wich seinem Fausthieb und dem schlecht gezielten Gewehrschuss aus und riss ihm die Waffe aus den Händen. Mit der Gegenbewegung schleuderte sie gleichzeitig das Telefon zur Seite. Bao sprang sie an und wollte sie erneut niederringen. Nach dem letzten erfolgreichen Versuch war er viel zu zuversichtlich. Dieses Mal hatte Heron jedoch keinen Grund mehr, den Ringkampf zu verlieren, und streckte ihn mit einem kräftigen Schlag auf den Schädel nieder. Er ging zu Boden wie ein Stein.
    Da sie nicht durch die Gefühle belastet wurde, die ihn behindert hatten, schoss sie ihm von hinten in den Kopf.
    Heron blickte auf die Uhr. Es war 22.55 Uhr. Der Luftschlag sollte jeden Augenblick beginnen. Sie nahm das heruntergefallene Telefon und öffnete den Browser, um sich mit der Cloud und auf diesem Weg mit dem NADI -Computersystem zu verbinden. Sie besaß keine hohe Sicherheitsfreigabe, sie konnte weder die Flugzeuge in der Luft noch den Luftwaffengeneral erreichen, und selbst wenn es so gewesen wäre, besaß sie nicht genügend Autorität, um irgendjemanden zu überzeugen, den Luftschlag abzubrechen. Ihre Freigabe erlaubte ihr nur zwei Aktionen: Sie konnte mit ihrem Vorgesetzten Kontakt aufnehmen und Daten hochladen. Sie griff auf ihren Online-Speicher zu, löschte die GPS -Daten und forderte eine Aktualisierung anhand der gegenwärtigen Position des GPS -Senders an.
    Wer diese Informationen benutzte, benötigte doch sicherlich die neuesten, ständig aktualisierten Koordinaten, was immer er auch planen mochte.

Chinesischer Luftraum, Provinz Shanxi, China
    9.   Juni 2060
    »General Wu«, sagte der Pilot, »ich habe etwas auf dem Radar. Es scheint, als hätten die Flugzeuge der Teufel gerade mit einem Luftangriff begonnen.«
    »Dann hat sie die Wahrheit gesagt!«, rief Wu. »Jagt die Teufel zur Hölle, und die Teufelsfrauen sollen im tiefsten Schlund verschwinden!« Er sah sich über die Schulter um, doch die Flugzeuge waren für das bloße Auge noch nicht sichtbar. »Sorgen Sie dafür, dass wir möglichst weit von den Detonationen entfernt sind! Diese Satbox darf nicht verloren gehen.«
    »Ich …« Der Pilot unterbrach sich, und Wu wurde in den Sitz gepresst, als die Maschine jäh beschleunigte.
    »Was ist los?«, fragte er.
    »Die Lenkraketen fliegen an dem Fabrikkomplex vorbei«, berichtete der Pilot. »Sie zielen auf uns.«
    »Fliegen Sie schneller!«, verlangte Wu. »Weichen Sie aus, fliegen Sie weg! Die können uns doch nicht überallhin folgen.«
    »Genau das tun sie aber, General.« Der Pilot begann mit wilden Ausweichmanövern. »Anscheinend visieren sie alle uns an.«
    »Aber …« Der General riss die Augen weit auf. »Nein.« Er öffnete die Satbox und entdeckte Mei Haos Handy, das quer auf dem Bildschirm lag. Es war eingeschaltet und arbeitete anscheinend so etwas wie ein GPS -Programm ab. Er öffnete den Mund, um die verdammte Teufelin zu verfluchen, doch da schlugen die Bomben ein, und er selbst und alles um ihn herum verdampften in der Hitze der Explosion.

Zuoquan, Provinz Shanxi, China
    10.   Juni 2060
    GESICHERTE VERBINDUNG HERGESTELLT , meldete das Telefon. Heron hatte sich nach den Kämpfen bei den Partial-Bodentruppen ein neues Gerät besorgt. Das Fabrikgelände war intakt, es gehörte ihnen, und beide Armeen, die es verteidigt hatten, waren ausgelöscht. Heron sprach ruhig ins Telefon. »Agentin Sechs erstattet Bericht.«
    Es gab eine Pause. Heron hörte, wie ihr Vorgesetzter auf der anderen Seite schwer atmete. Er war nicht glücklich. »Guten Abend, Heron. Meinen Glückwunsch zu Ihrer erfolgreichen Mission.«
    Heron zog die Augenbrauen hoch. »Dann betrachten Sie dies tatsächlich als Erfolg?«
    »Das Zielobjekt ist unter unserer Kontrolle, die Verteidiger sind ausgeschaltet, unsere Verluste sind minimal. Warum sollte ich das nicht als Erfolg betrachten?«
    »Weil Sie

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