Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition)

Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition)

Titel: Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Schmelz
Vom Netzwerk:
ein Mädchen. Sie heißt Jada.“
    „Wunderschön“, meinte Kori und schluckte.
    „Sie kann schon laufen“, sagte Aaniya lächelnd. In ihrem Kopf sah sie ihre jüngste Schwester mit winzigen Beinchen hinter den Hühnern her marschieren.
    „Aaniya, die Zeit drängt“, mischte sich jetzt Goran ein.
    Aaniya schreckte auf und ließ Kori los. „Vater, hör zu, wir haben nicht viel Zeit“, meinte sie nun drängend. „Wir müssen einen besonderen Stein finden. Er ist grün und war bis vor Kurzem an der Spitze des höchsten Turmes angebracht. Weißt du, wohin Merzoru ihn hat bringen lassen?“
    „Was willst du mit d iesem Stein?“, frage Kori mit zusammengezogenen Augenbrauen. „Er ist zwar ein ziemlich großer, sehr seltener Edelstein, aber ich will keine Zeit mit so etwas verschwenden. Lass uns so schnell wie möglich von hier fliehen. Ich weiß einen sicheren Weg, der uns in weniger als drei Stunden hinüber zum See Wagasi führt.“
    „Vater, der Stein ist unglaublich wichtig “, erklärte Aaniya. „Glaub mir. Ohne ihn verliert Issilliba den Schutz vor den Groglas. Wir müssen ihn mit nach Hause bringen, sonst können sie die Sigral-Berge überqueren und alles ist verloren.“
    Eine Weile blickte Kori seine Tochter durchdringend an, dann entschied er: „Gut, Aaniya, ich vertraue dir. Wir holen zuerst diesen Stein.“
    „Du weißt, wo er ist ?“, rief Aaniya erstaunt. Die Niwis in der Ecke rührten sich.
    „Leise“, flüsterte Goran. „Die Zwergmenschen wachen sonst auf. Was wird eigentlich aus ihnen? Wir können sie doch nicht einfach so bei den Groglas lassen?“
    „Doch, Goran“, hauchte Aaniya. „Jetzt können wir nichts für sie tun. Es wäre schon ein Wunder, wenn wir drei hier raus kommen. Aber wenn wir es schaffen, wenn wir tatsächlich mit Xeras Exenias Kräfte auffrischen können, dann wird sich ihr Zauber wieder über Zudromo breiten. Ich hoffe, alle Niwis und alle Tiere werden dann frei kommen.“
    „Gut, du hast recht, aber es ist trotzdem kein gutes Gefühl“, gab Goran zu. „Also wo ist der grüne Stein?“
    „Er ist in der Schmiede“, erwiderte Kori. „Er soll zertrümmert werden. Seine Bruchstücke sind für die Verzierung einer neuen Krone bestimmt. Kommt. Ich entferne eure Fußketten.“
    Kori zog einen kleinen schwarzen Schlüssel aus seiner Tasche und öffnete die Schlösser der Eisenfesseln. Sein Gesicht zuckte zusammen, als er an Aaniyas und Gorans Füßen die Stellen sah, die das Eisen wund gescheuert hatte.
    „Es tut m ir so leid“, sagte er mit belegter Stimme und blickte Aaniya reumütig an. „Auch die Schläge mit dem Kochlöffel.“
    „Du warst nicht Kori, du warst Honan“, meinte Aaniya und strich ihrem Vater zärtlich über die bärtige Wange.
    Ein zaghaftes Lächeln spielte um Koris Augen.
    „Los, kommt“, flüsterte Goran.
    Die drei schlichen aus dem gewölbeartigen Raum hinaus in den Gang. Dort nahm Aaniyas Vater eine der wenigen Fackeln aus ihrer Halterung.
    „Zum Glück gibt es hier drunten in der Nacht keine Wachen“, flüsterte er und führte Aaniya und Goran an feucht glitzernden Wänden entlang. Zunächst suchte er den Raum auf, in dem er lebte. Hastig packte er einen halben Laib Brot und etwas Käse in einen Leinenbeutel. Oben drauf stopfte er noch eine Decke, eine Kerze, Streichhölzer und einen gefüllten Wasserschlauch. Dann warf er sich den Beutel über die Schulter. Weiter ging es durch den dunklen Kellergang.
    Irgend wann machte Kori Halt. „Die Türme sind alle miteinander verbunden, und in einem von ihnen ist die Schmiede untergebracht“, erklärte er leise. „Wir sind jetzt fast unter der Werkstatt. Nur noch wenige Schritte und wir kommen zu einem Treppenaufgang.“
    Er löschte die Fackel.
    Zunächst war es pechschwarz vor Aaniyas Augen, doch dann, nach einiger Zeit konnte sie wenigstens die Umrisse der Wände um sich herum erahnen. Leise, leise tasteten sich die drei weiter den kalten Gang entlang, dann schmierige, feuchte Stufen hinauf. Die Dunkelheit wurde lichter. Am Ende der Treppe blieb Kori stehen.
    „Hier oben patroulieren Wachen“, flüsterte er. „Wir müssen warten, bis sie weg sind.“
    Die Zeit schien sich unerträglich in die Länge zu ziehen. Aaniya, Goran und Kori standen wie festgewurzelt da, eng an die Treppenwände gepresst, und warteten und warteten. Endlich gab Kori ein Zeichen. Mit vorsichtigen Schritten huschten sie um die Ecke in einen spärlich beleuchteten Gang, dann gleich durch die nächste Tür in

Weitere Kostenlose Bücher