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Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition)

Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition)

Titel: Issilliba - Aaniya, das Mädchen, das mit den Fliegen sprechen konnte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. C. Schmelz
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einen großen Raum hinein.
    Grellorange Glut leuchtete aus einer riesigen Feuerstelle durch die Finsternis. Aaniya erkannte in dem rötlichen Schein massenweise Schwerter und Messer, die sich in einer Ecke der Werkstatt übereinander türmten. Daneben stapelten sich verschiedene Rüstungsteile und Kettenhemden. Wo um alles in der Welt war hier in der Schmiede der grüne Stein zu finden?
    Kori drückte ihr die ausgelöschte Fackel in die Hand und trat zu der Raumseite, die am weitesten vom Feuer entfernt war. Hier hing ein prachtvoll gearbeiteter Teppich an der Wand, auf dem die Kronen aller bisherigen Groglaherrscher abgebildet waren. Aaniya fragte sich, was ihr Vater da nur suchte. Doch als Kori den Teppich vorsichtig zur Seite schob, kam eine tiefe Nische zum Vorschein. Mit pochendem Herzen kam Aaniya näher.
    „Goran, hilf mir beim Tragen“, flüsterte Kori und zog eine goldene Truhe aus der Vertiefung hervor.
    Mit a ngespannter Miene trat Goran hinzu und packte die edle Kiste an einem ihrer massiven Griffe. Kori nahm den anderen und gemeinsam trugen sie ihre Last hinüber zur Tür. Aaniya öffnete sie einen Spalt und spähte vorsichtig hinaus in den düsteren Gang. Da kamen vier Groglawächter mit Fackeln um die Ecke.
    Aaniyas Herz begann zu rasen. Lautlos schloss sie den Spalt der Tür und presste sich neben Goran und Kori an die nackte, kalte Steinwand. Schweiß brach aus all ihren Poren.
    Die Wächter kamen näher und gingen am Eingang der Schmiede vorbei. Aaniya hätte laut jubeln können.
    „Los, los. Zurück zur Treppe“ , drängte Kori, als im Gang vor der Schmiede nichts mehr von den Groglas zu hören und zu sehen war.
    Sie eilten zur Treppe , hinab in die Finsternis. Aaniya war die letzte und trug immer noch die verlöschte Fackel in ihrer Hand. Fast waren sie am Ende der Stufen angelangt, da plötzlich strauchelte Goran und stürzte mitsamt der Truhe auf Kori. Gemeinsam kugelten die beiden laut lärmend in den Keller. Aaniya hielt den Atem an. Entsetzt hörte sie Gorans Stöhnen, das zu ihr nach oben drang. Vorsichtig tastete sie sich nach unten. Von weit her drang der zarte Schimmer einer Fackel und erhellte die Umrisse ihres Freundes. Er lag am Boden und hielt sich sein rechtes Fußgelenk. „Geht alleine weiter“, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „Bist du verrückt!“, fuhr ihn Aaniya an. „Reiß dich zusammen.“
    „Ich kann nicht auftreten, Aaniya“, fauchte Goran.
    „Warte, ich helfe dir“, entgegnete Aaniya und versuchte Goran zu stützen.
    „Nein, lass das. Du musst mit deinem Vater die Kiste schleppen. Du hast selbst gesagt, dass Exenias Macht Zudromo befreien wird. Also, lass mich hier und bringe Xeras nach Issilliba.“
    „Niemals, ich lass dich nicht allein. Du hast mich in der Wüste auch nicht allein gelassen“, schluchzte Aaniya.
    „Das war etwas anderes. Jetzt haben wir noch eine Chance. Geh!“
    Panisch hörte Aaniya jetzt das Trampeln der Grogla-Wachen durch die Geschoßdecke hallen. Sie kamen näher und näher.
    „Ich hol dich hier raus , Goran“, sagte Aaniya mit glühender Stimme. Ihr Herz schien auseinander zu brechen, so weh tat es ihr.
    Goran blickte ihr wehmütig in die Augen und küsste sie kurz. Dann ließ er von ihr ab. „Geh“, flüsterte er.
    Heiße Tränen liefen Aaniya die Wangen hinab, als sie sich aufrichtete. In diesem Moment wusste sie, dass sie nichts auf dieser Welt so liebte wie Goran.
    Kori packte sie hart am Arm. „Versuche mit mir die Truhe zu tragen“, drängte er mit angstgeladener Stimme.
    Wie in Trance bückte sich Aaniya und nahm Gor ans Griff in die Hand. Die Wächter waren jetzt fast am Treppenabgang angekommen.
    „Komm“, flüsterte Kori und zog sie vorwärts. Aaniya wandte sich nicht mehr um. Sie wusste, dass sie sonst hier bleiben würde - hier bei Goran. Sie fühlte das schwere Gewicht der Truhe nicht, sie wusste nicht, wohin es ging. Rechts dann wieder links dann wieder rechts. Jetzt war es so finster, dass sie um sich herum gar nichts mehr erkennen konnte. Ein kleines Flämmchen flackerte auf, und Kori hielt eine kleine Kerze in den Händen. Der winzige Feuerschein erhellte seine todernsten Gesichtszüge. Es ging weiter.
    Nach kurzer Zeit stand en Aaniya und ihr Vater in einem Raum, dessen Mauern im hinteren Abschnitt vollkommen eingefallen waren.
    „Wohin jetzt?“, keuchte Aaniya und bemerkte, wie sehr ihr der Arm brannte.
    Kori trat zu den Steinen, die sich bis hinauf zur Decke türmten , und

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