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Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Titel: Ist es nicht schoen, gemein zu sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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sollten sie auch? Diese Jungs wurden jeden Morgen mit dem Bus
von der noblen Upper East Side quer durch den Central Park zur West Side in die
Schule gekarrt und überwanden die Strecke ansonsten höchstens mal für die eine
oder andere Party Sie gingen zwar in Dans Klasse in der Riverside-Knabenschule,
gehörten aber zweifelsfrei einer ganz anderen Klasse an. Für die war er ein Nobody. Sie nahmen ihn überhaupt nicht wahr.
    »Leute, Leute...«, sagte Chuck zu seinen Freunden. Er zündete sich eine Zigarette an. Chuck rauchte seine Zigaretten
immer, als wären es Joints. Er quetschte sie zwischen Zeigefinger und Daumen,
sog gierig daran und inhalierte tief.
    Unsäglich.
    »Ratet mal, wen ich gestern
Abend getroffen hab?« Chuck blies eine Wolke grauen Rauchs aus.
    »Liv Tyler?«, fragte Jeffrey.
    »Genau und sie war total spitz
auf dich, was?« Roger lachte.
    »Irrtum, Alter. Serena van der
Woodsen«, sagte Chuck.
    Dan horchte auf. Er hatte
eigentlich in die Klasse zurückgehen wollen, aber jetzt zündete er sich doch
noch eine Zigarette an und blieb stehen.
    »Wir waren bei Blair Waldorfs
Mutter zum Essen eingeladen. Serena und ihre Eltern waren auch da«, erzählte
Chuck. »Und spitz ist gar kein Ausdruck. Die Kleine ist das versauteste
Luder, das mir je über den Weg gelaufen ist.« Chuck nahm noch einen Zug von
seiner Zigarette.
    »Im Ernst?«, fragte Jeffrey.
    »Na, aber hallo. Zum Beispiel
hab ich rausgekriegt, dass sie schon seit der Zehnten mit Nate Archibald
vögelt. Und auf dem Internat hat sie noch dazugelernt. Die hat nichts anbrennen
lassen. Deshalb ist sie auch geflogen.«
    »Vergiss es, Alter«, sagte
Roger. »Deswegen wirst du doch nicht geschmissen.«
    »Wenn du über jeden Typen Buch
führst, den du geknallt hast, und die Jungs dann auch noch mit demselben Stoff
versorgst, von dem du selbst abhängig bist, schon. Ihre Eltern mussten
hinfahren und sie abholen. Die auf dem Internat sind einfach nicht mehr mit
ihr fertig geworden.« Chuck steigerte sich regelrecht in Rage. Sein Gesicht
lief rot an und beim Reden sprühten Spucketröpfchen.
    »Angesteckt soll sie sich auch
haben«, fuhr er fort. »Tripper oder was weiß ich. Jemand hat sie im East
Village beobachtet, wie sie zu so nem Spezialarzt rein ist. Sie hatte eine
Perücke auf.«
    Chucks Freunde schüttelten die
Köpfe und stießen ungläubige Grunzlaute aus.
    Das war der größte Bockmist,
den Dan je gehört hatte. Serena war keine Schlampe. Sie war rein und perfekt.
War sie doch? Oder?
    Tja, das wird sich erst noch
erweisen müssen.
    »Habt ihr eigentlich von
dieser Vogelaktion gehört?«, fragte Roger die anderen. »Geht ihr da hin?«
    »Welche Vogelaktion?«, fragte
Jeffrey.
    »Meinst du diese
Wohltätigkeitsparty zur Rettung der Wanderfalken im Central Park?«, erkundigte
sich Chuck. »Doch, davon hat Blair mir was erzählt. Die machen das in dem leer
stehenden Gebäude, wo früher Barneys drin war.« Er zog an seiner Zigarette.
»Mensch, Alter, da gehen doch alle hin.«
    Alle schloss Dan natürlich nicht
mit ein, Serena van der Woodsen dafür aber definitiv.
    »Diese Woche verschicken sie
die Einladungen«, erzählte Roger. »Das Ganze läuft unter irgendeinem saublöden
Namen. So eine typische Weiberidee. Ah, wie war das noch mal?«
    »Riss on the Lips«, sagte Chuck und trat mit
seinen widerlichen handgenähten Schuhen von Church s of England die Zigarette
aus. »Das wird die Riss on the Lips- Party.«
    »Ach ja, genau.« Jeffrey
nickte. »Aber ich wette, es bleibt nicht bloß beim Küssen.« Er feixte. »Vor
allem wenn Serena auch kommt.«
    Die Jungs lachten wiehernd und
beglückwünschten sich gegenseitig zu ihrem Wahnsinnshumor.
    Dan hatte genug gehört. Er
warf seine Kippe nur Zentimeter neben Chucks Schuhen auf den Gehweg und ging
zum Eingang der Schule. Als er an den drei Jungs vorbeikam, drehte er ihnen
den Kopf zu, spitzte die Lippen und machte ein schmatzendes Geräusch, als würde
er jedem einen fetten Kuss auf den Mund drücken. Dann ging er ins Schulgebäude
und ließ die Tür krachend hinter sich zufallen.
    Küsst
euch doch selbst, Arschgeigen.

 
    in jeder
Vogelscheuche schlägt das herz einer unheilbaren romantikerin
    »Mir geht es vor allem um die
Spannung zwischen den beiden«, erklärte Vanessa Abrams den Teilnehmerinnen des
Fortgeschrittenenkurses »Filme machen« an der Constance-Billard-Schule. Sie
stand vor der Klasse, um das Konzept für ihren Kurzfilm zu präsentieren. »Ich
filme sie nachts. Sie sitzen auf einer

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