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Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Titel: Ist es nicht schoen, gemein zu sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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küsste sie auf den Nacken, der andere kniete vor
ihr und umschlang ihre Knie. Die anderen Ausstellungsbesucher verrenkten sich
die Hälse, um einen Blick auf das neue »It-Girl« zu erhaschen.
    In New York will jeder berühmt
sein. Oder wenigstens jemanden Berühmten sehen, um hinterher damit anzugeben.
    Der Klatschreporter der New York Times kannte Serenas Gesicht von
diversen Partys aus den letzten Jahren, aber zur Sicherheit musste er noch
einmal nachfragen: »Serena van der Woodsen, oder?« Er sah von seinem Notizblock
auf.
    Serena errötete und nickte.
Sie war es gewöhnt, erkannt zu werden.
    »Du musst unbedingt Modell für uns stehen«,
stöhnte einer der Brüder und küsste ihr die Hand.
    »Unbedingt«, bekräftigte der
andere und fütterte sie mit einer Olive.
    Serena lachte. »Klar«, sagte
sie. »Mach ich glatt.« Obwohl sie keine Ahnung hatte, wozu sie eigentlich
zustimmte.
    Einer der Remi-Brothers
deutete auf eine Tür mit der Aufschrift »Privat« im hinteren Teil der Galerie.
»Wir sehen uns dann gleich da drinnen«, sagte er. »Und keine Angst, wir sind
beide schwul.«
    Serena kicherte und nahm einen
großen Schluck von ihrem Martini. Meinten die das etwa ernst?
    Der andere Bruder gab ihr
einen Klaps auf den Po. »Nur nicht nervös werden. Du bist absolut umwerfend, du
musst dir wirklich keine Gedanken machen. Geh doch schon mal vor. Wir kommen in
einer Minute nach.«
    Serena zögerte. Wenn auch nur
einen Moment lang. Mit Leuten wie Christina Aguilera und Joaquin Phoenix konnte
sie es aufnehmen. Kein Problem. Sie reckte das Kinn und ging zielstrebig auf
die Tür mit dem Schild »Privat« zu.
    In diesem Augenblick kam ein
Vertreter einer Organisation, die sich um die Verbreitung von Kunst im
öffentlichen Raum kümmerte, mit einer Mitarbeiterin der New Yorker
Verkehrsbetriebe auf die Brüder zu, um sie auf ein geplantes
Avantgarde-Kunstprojekt anzusprechen. Die Idee bestand darin, Poster der
Remi-Brothers im gesamten Stadtgebiet auf Bussen, in U-Bahnen und auf Taxis
anzubringen.
    »Tolle Sache«, fanden die
Brüder. »Wenn Sie einen Moment warten - wir haben gerade ein neues Modell
gefunden. Das Foto könnten wir Ihnen dann sogar exklusiv zur Verfügung
stellen!«
    »Ach, wie wird es denn
heißen?«, fragte die Frau von den Verkehrsbetrieben neugierig.
    »Serena«, antworteten die Remi-Brothers
wie aus einem Munde.

 
    ein soziales gewissen
ist ein sanftes ruhekissen
     
    »Ich hab eine Druckerei
gefunden, die unsere Einladungen bis morgen Nachmittag drucken und per Kurier
bis Freitagmorgen ausliefern könnte«, verkündete Isabel voller Stolz auf ihre
Tüchtigkeit.
    »Aber das wird schweineteuer!
Wenn wir das machen, müssen wir das Geld woanders einsparen. Du weißt ja, wie
viel allein die Blumen bei Takashimaya kosten.«
    Die Orga-Gruppe, bestehend aus
Blair, Isabel, Kati und Tina Ford von der Seaton-Arms-Schule, hatte sich am
Mittwochnachmittag, gleich nachdem alle ihre AGs und sonstigen
außerschulischen Aktivitäten hinter sich gebracht hatten, im 3 Guys Coffee Shop
in einer Sitznische zusammengefunden, um bei Pommes Frites und dampfend heißer
Schokolade die letzten Vorbereitungen für die Kiss on the Lips-Party zu treffen.
    Das drängendste Problem
bestand darin, dass die Party bereits in neun Tagen stattfinden sollte, bislang
aber noch keine einzige Einladung verschickt worden war. Eigentlich waren die
Karten schon vor Wochen gedruckt worden, aber aufgrund irgendwelcher
Terminüberschneidungen konnten sie nun doch nicht im neuen In-Restaurant The
Park in Lo- wer Chelsea feiern, sondern mussten in die Räume der kürzlich
geschlossenen Filiale von Barneys, Ecke 17. Straße und Seventh Avenue,
ausweichen, wodurch die alten Einladungskarten nicht mehr zu gebrauchen waren.
Den Mädchen blieb nicht mehr viel Zeit. Die neuen Einladungen mussten raus -
und zwar schleunigst, andernfalls würde es überhaupt keine Party geben.
    »Aber die Blumen können wir
wirklich nur bei Takashi- maya besorgen. Ach komm, Blair! So schöne Blumen wie die
hat keiner. Und so viel teurer sind sie auch nicht«, rief Tina hysterisch.
    »Sind sie doch«, sagte Blair
störrisch. »Es gibt tausend andere Läden, wo wir die Blumen holen können.«
    »Vielleicht können wir ja die
Leute von der Wanderfalken-Stiftung fragen, ob sie uns was zuschießen?«,
schlug Isabel vor. Sie nahm sich eine Fritte, tauchte sie in Ketchup und schob
sie sich in den Mund. »Die haben bis jetzt noch fast gar nichts gemacht.«
    Blair verdrehte

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