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Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Titel: Ist es nicht schoen, gemein zu sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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die Augen und
blies in ihren Kakao. »Müssen sie auch nicht. Wir sammeln Geld für die. Das Ganze ist eine
Wohltätigkeitsveranstaltung. Vergessen?«
    Kati wickelte mit dem
Zeigefinger eine Strähne ihres blonden krausen Haars auf. »Wie sieht so ein
Wanderfalke überhaupt aus?«, fragte sie. »Ist das so eine Art Specht?«
    »Nein, ich glaub, die sind
größer«, sagte Tina. »Und fressen andere Tiere. Kaninchen, Mäuse und so.«
    »Kotz«, sagte Kati.
    »Ich hab erst vor ein paar
Tagen was über Wanderfalken gelesen«, sagte Isabel versonnen. »Wo war das
bloß?«
    Bei gossipgirl.net vielleicht?
    »Die sind fast ausgestorben«,
warf Blair ein, die gerade die Gästeliste durchging. Insgesamt standen
dreihundertsechzehn Namen darauf. Alles Leute in ihrem Alter. Keine Eltern —
zum Glück.
    Automatisch wanderte ihr Blick
zu einem Namen, der ganz am Ende der Liste stand: Serena van der Woodsen. Als
Adresse war ihre Zimmernummer im Internat in New Hampshire angegeben. Blair
legte die Liste auf den Tisch zurück, ohne etwas an der Adresse zu ändern.
    »Also, an der Druckerei können
wir nicht sparen, dann müssen wir das Geld eben woanders wieder reinkriegen«,
erklärte sie bestimmt. »Ich kann ja mal mit denen bei Ta- kashimaya reden und
sagen, sie sollen Lilien nehmen statt Orchideen und das mit den Pfauenfedern in
den Vasen ganz sein lassen.«
    »Die Einladungen könnte ich
euch doch machen«, sagte eine leise, klare Stimme hinter ihnen. »Umsonst.«
    Die vier Mädchen fuhren herum.
    Ach, guck mal, die Kleine aus
der Neunten, dachte Blair. Ginny oder wie sie heißt. Hat die nicht auch die
Liederhefte in der Schule gemacht?
    »Ich könnte sie noch heute
Abend alle mit der Hand schreiben und morgen auf die Post bringen. Dann müsstet
ihr nur für das Material zahlen, aber ich kenne einen Laden, wo edles Papier
gar nicht so teuer ist«, sagte Jenny Humphrey.
    »Die hat eine
Superhandschrift«, flüsterte Kati Tina zu. »Sie hat auch die Liederhefte an
unserer Schule geschrieben. Echt gut.«
    »Ja.« Isabel nickte. »Die sind
ziemlich cool.«
    Jenny lief rot an und starrte
auf den glänzenden Linoleumboden des Cafes, während sie auf Blairs
Entscheidung wartete. Sie wusste, dass sie das letzte Wort hatte.
    »Und das würdest du echt
umsonst machen?«, fragte Blair misstrauisch.
    Jenny sah ihr in die Augen.
»Ich dachte, wenn ich die Einladungen mache, könnte ich vielleicht auch auf
die Party kommen?«
    Blair wog in Gedanken Plus-
und Minuspunkte gegeneinander ab. Pluspunkte: Sie bekamen Einladungen, die
nicht nur etwas ganz Besonderes, sondern - noch besser - absolut kostenlos
waren, sodass sie nicht an der Blumendeko sparen mussten. Minuspunkte:
eigentlich keine.
    Sie musterte die kleine Ginny
von Kopf bis Fuß. Ihr niedliches Helferlein mit dem Atombusen. Sie war der
geborene Opfertyp und auf der Party absolut fehl am Platz... aber stören würde
sie auch nicht.
    »Gut. Dann schreib dir gleich
selbst eine Einladung. Du kannst ja auch noch jemanden mitbringen«, sagte Blair
und drückte Jenny die Gästeliste in die Hand.
    Wie großherzig.
    Sobald Jenny von Blair alle
notwendigen Infos bekommen hatte, stürzte sie mit hochroten Wangen aus dem
Cafe. Sie musste sich beeilen, gleich machten die Geschäfte zu. Die Gästeliste
war länger als erwartet, und sie würde die ganze Nacht schuften müssen, um alle
Einladungen zu schreiben - aber dafür durfte sie auf die Party. Das war die
Hauptsache.
    Ha! Sie konnte es kaum
erwarten, Dan davon zu erzählen. Der würde ausflippen. Und sie würde ihn zwingen,
mit ihr auf die Party zu gehen, ob er wollte oder nicht.

 
    vom winde verweht. und verschmäht
     
    Zwei Martinis und drei
verknipste Filme der Remi-Brothers später sprang Serena vor dem Gebäude der
Constance-Bil- lard-Schule aus einem Taxi und rannte die Stufen zur Aula
hinauf, wo die Probe der Theater-AG bereits voll im Gange war. Wie üblich kam
sie eine halbe Stunde zu spät.
    Die fröhlichen Klänge eines
alten Klassikers von den Talking Heads, den jemand auf dem Klavier klimperte,
hallten durch die Gänge. Als Serena die Tür zur Aula aufdrückte, sah sie ihren
alten Bekannten Ralph Bottoms III. auf der Bühne stehen, wo er mit todernster
Miene zur Melodie von Burning down the House »Burning down the South« sang
und anhand des aufgeklebten Schnurrbarts und der Uniform unschwer als Rhett
Butler zu identifizieren war. Ralph war in den zwei Jahren, die sie ihn nicht
gesehen hatte, dicklich geworden und hatte eine

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