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Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Ist es nicht schoen, gemein zu sein

Titel: Ist es nicht schoen, gemein zu sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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»Dann probier ich
mal weiter an. Wir sehen uns ja am Montag.«
    Sie zog den Vorhang zu, den
Maureen aber sofort wieder aufriss. »Sehr hübsch.« Sie nickte beifällig, als
sie Jenny in dem Neon-Kleid sah. »Das steht Ihnen ausgezeichnet.«
    Jenny verzog das Gesicht.
»Gibt es das auch in Schwarz?«
    Zwischen Maureens Augen
erschien eine steile Falte. »Für Schwarz sind Sie zu jung.«
    Jenny starrte trotzig zurück,
reichte Maureen den Haufen ausgemusterter Kleider nach draußen und zog ihr mit
einem entschiedenen Bück den Vorhang vor der Nase zu. »Danke für Ihre Hilfe«,
rief sie. Sie streifte das orange Kleid ab, hakte ihren BH auf und griff nach
einem Stretchkleid aus schwarzem Satin, das sie sich selbst ausgesucht hatte.
    Als sie sich das Kleid über
den Kopf zog, glitt es wie seidenweiches Wasser an ihrem barbusigen Körper
hinab. Sie hob den Blick, sah in den Spiegel, und die kleine Jenny Humph- rey
war verschwunden. Vor ihr stand eine gefährlich verruchte Sexgöttin.
    Fehlten nur noch hohe, spitze
Sandaletten, ein String- tanga sowie eine Lage Chanel Vamp auf den Lippen und voilä.
Kein Mädchen ist je zu jung für Schwarz.

 
    frühstückseier
     
    Am späten Sonntagvormittag
drängelten sich auf der breiten Treppe des Metropolitan Museum of Art die
Besucher. Vorwiegend Touristen, aber es waren auch viele New Yorker darunter,
die kurz vorbeischauten, um sich hinterher im Bekanntenkreis kultiviert und
kunstsinnig geben zu können.
    In der Ägyptischen Abteilung
fand in diesem Moment ein Sonntagsbrunch für die Freunde und Förderer des Museums
mitsamt ihren Familien statt. Die Ägyptische Abteilung ist übrigens die
perfekte Partylocation - überall glitzerndes Gold und Exotik und das
Mondlicht, das dramatisch durch die gläsernen Wände ins Innere scheint. Aber
für einen Brunch war sie der denkbar ungeeignetste Ort. Bäucherlachs, Eier und
mumifizierte ägyptische Pharaonen passen einfach nicht zusammen. Außerdem
strahlte die Morgensonne so brutal hell durch die schräge Glaskonstruktion,
dass sich selbst der sanfteste Kater automatisch verzehnfachte.
    Wer hat Brunch eigentlich
erfunden? Es gibt nur einen
    Ort, an dem man sich an einem
Sonntagvormittag aufhalten sollte - im Bett.
    Der Museumssaal war mit großen
runden Tischen und frisch geduschten Upper-Eastsidern gefüllt. Eleanor Waldorf,
Cyrus Rose, die van der Woodsens, die Basses sowie die Archibalds samt ihren
dazugehörigen Sprösslingen saßen an einem Tisch. Blair saß zwischen Cyrus Bose
und ihrer Mutter und guckte mürrisch.
    Nate war seit Freitag
abwechselnd bekifft, betrunken oder weggetreten gewesen und sah dementsprechend
zerknittert und verschlafen aus. Serena hatte eines der neuen Outfits an, die
sie tags zuvor mit ihrer Mutter gekauft hatte, und war außerdem beim Frisör
gewesen. Das stufig geschnittene Haar fiel ihr in weichen Wellen ums Gesicht.
Sie war sogar noch schöner als sonst, aber auch sehr nervös und zittrig, weil
sie schon die sechste Tasse Kaffee intus hatte. Nur Chuck schlürfte zufrieden
seine Bloody Mary und schien bester Laune.
    Cyrus zerteilte sein
Lachs-Lauch-Omelett in zwei Hälften und belegte einen Pumpernickelbagel damit.
»Ah, Eier! Endlich! Ich hatte einen solchen Heißhunger auf Eier«, stöhnte er
und biss gierig hinein. »Kennt ihr das, wenn euer Körper euch sagt, was er
braucht?«, fragte er niemand Bestimmten. »Meiner schreit: Eier, Eier, Eier!«
    Und meiner schreit: »Halt die
Schnauze!«, dachte Blair.
    Sie schob ihm ihren Teller
hin. »Hier, mein Omelett kannst du auch haben. Ich hasse Eier.«
    Cyrus schob den Teller zurück.
»Nein, du wächst noch. Du brauchst sie nötiger als ich.«
    »Da hat er Becht, Blair«,
mischte sich ihre Mutter ein. »Iss deine Eier. Sie sind gut für dich.«
    »Genau. Eier sorgen ja auch
dafür, dass die Haare schön glänzen«, fügte Misty Bass hinzu.
    Blair schüttelte den Kopf.
»Ich ess aber keine abgetriebenen Hühner«, sagte sie trotzig. »Davon wird mir
schlecht.«
    Chuck langte quer über den
Tisch nach dem Teller. »Ich ess sie gern für dich.«
    »Ich bitte dich, Chuck!«,
sagte seine Mutter warnend. »Beiß dich zusammen.«
    »Aber Blair will sie nicht«,
sagte Chuck. »Stimmt doch, oder?«
    Blair reichte ihm den Teller
hinüber, wobei sie ausdrücklich weder Nate noch Serena anguckte, die rechts
und links von Chuck saßen.
    Serena war damit beschäftigt,
ihr Omelett in kleine Quadrate in der Größe von Scrabble-Spielsteinen zu
zerschneiden und sie zu

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