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Ist Schon in Ordnung

Ist Schon in Ordnung

Titel: Ist Schon in Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Glück gibt es Trond und Jan, aber Jan ist krank, und Trond ist auf dem Klo, und das schon ziemlich lange.Trond ist der Balletttänzer der Halle, er ist sehr wendig, ihm fällt alles spielend leicht, seine Witze sind so trocken wie die Luft, in der wir arbeiten, und er neigt dazu, auf dem Klo zu sein, wenn das Papier reißt.
    Ich rutsche das Geländer der Galerietreppe hinunter und kann gerade noch das Papier durchtrennen, bevor das Feuer die tonnenschwere Rolle erfasst, und schon sprinte ich wieder nach oben. Nachdem das Gas abgestellt ist, ist es nicht schwer, die Kontrolle über die Flammen zu erlangen. Ich ziehe das restliche Papier heraus, fege eine glühende Bahn von hundert Metern Länge zusammen und werfe den ganzen Mist in den Container für feuergefährlichen Abfall.
    Ich bürste Ruß von meinen Arbeitsklamotten, meine Unterarme fühlen sich trocken an wie alte Pappe, ich bin sehr müde, ich schwitze und friere und setze mich auf die unterste Treppenstufe und drehe mir eine Zigarette. Es ist nicht möglich, allein eine neue Papierbahn einzufädeln.
    Maggi kommt in ihrem hellblauen Mantel und mit Notizbuch vorbei. Sie ist fünfundvierzig, frisch geschieden und immer freundlich.
    »Bist du etwa allein?«, fragt sie.
    Ich antworte nicht, und sie fragt:
    »Brauchst du was aus dem Laden?«, und hat den Bleistift gezückt. Es ist ihre Aufgabe, Besorgungen zu machen, die Kaffeemaschine aufzufüllen und gute Stimmung zu verbreiten.
    »Tabak und Zigarettenpapier. Rizla.« Sie geht weiter, während sie meine Wünsche notiert, kehrt mir den Rücken zu, winkt und verschwindet. Ich drehe mir mit steifen Fingern aus den letzten Tabakresten eine Zigarette. Die Zigarette gerät zur Trompete, aber sie lässt sich anzünden, und in dem Moment kommt der Werkmeister in die Halle, seinMantel ist kreideweiß, und er bleibt vor mir stehen und sieht auf die Uhr, als wäre sie eine ganz neue Erfindung.
    »Sag mal, Sletten, bist du nicht schon lange genug hier, um zu wissen, dass die Pause um elf beginnt und nicht um zehn?«
    Ich stehe auf und drücke die Zigarette auf dem Boden zwischen uns aus.
    »Außerdem stehen hier in der Halle ein paar durchaus brauchbare Aschenbecher herum. Ich weiß nicht, ob sie dir schon aufgefallen sind.« Er macht auf dem Absatz kehrt, bürstet sich unsichtbaren Staub vom Mantel, er hat eine große kahle Stelle am Hinterkopf, und seine Hand geht automatisch nach oben, um sie zu bedecken, dann verschwindet er aus der Tür am anderen Ende der Halle. Die Tür knallt, und es knallt und rauscht in meinem Kopf, denn dort geht mein Vater, wie ich ihn vor fünf Jahren gesehen habe, als er das letzte Mal zu Hause war. Es war Sonntagvormittag, und wir hatten ihn seit zwei Wochen nicht gesehen, plötzlich geht die Tür auf, und er kommt herein, hat dieselben Kleider am Leib, mit denen er vor vierzehn Tagen gegangen war.
    »Hallo«, sage ich vorsichtig, aber er antwortet nicht, sondern geht an mir vorbei die Treppe hinauf, mit starrem Blick, und ich merke, wie seine Jacke riecht, sein Körper riecht, er riecht nach Lagerfeuer und Wald und fernen Sonntagen mit Sonnenschein, der Geruch ist hier im Haus nur stark und ungewohnt. Er hat sich seitdem nicht mehr rasiert, sich vielleicht auch nicht mehr gewaschen, und ich kann sehen, dass sein Gesicht voller grauer Bartflecken ist, von denen ich nicht wusste, dass es sie gibt. Ich drehe mich um, und meine Mutter steht in der Tür zur Stube, sie sagt nichts und starrt die Treppe hinauf, ich starre die Treppehinauf. Wir hören ihn im Schlafzimmer, er holt den Bergans-Rucksack aus dem Schrank, zieht die Nachttischschublade heraus, und wir wissen, was er dort hat, die Polizei hat sie nie gefunden, und es klirrt, als er sie in den Rucksack fallen lässt. Meine Mutter murmelt etwas, was ich nicht verstehe, und er dort oben stopft noch mehr in den Rucksack, und dann kommt er die Treppe wieder herunter. Ich halte die Luft an, ich atme nicht, meine Mutter atmet nicht, und dann ist er draußen und knallt die Tür hinter sich zu, es knallt in meinem Kopf, und er hat mich nicht ein einziges Mal angeschaut.
    Ich laufe zum Fenster in der Stube und sehe ihn auf dem Kiesweg zum Tor. Auf der Straße bleibt er stehen und dreht sich um, er greift in den Rucksack, holt die Pistole heraus und schießt auf das Haus, es ist wie Donner und Blitz. Die Kugel geht durch das Küchenfenster und trifft den Schrank über der Spüle, bohrt sich in die Wand dahinter, die nur aus Pressspanplatten besteht,

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