Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten
deinem Partner einen Brief: Was mich an dir entzückt und bezaubert! Womit du mich begeisterst! Was du an Schatz und Reichtum in mein Leben bringst!
Von Bedeutung ist auch, die Blockade aufzulösen, die lautet: Ich muss immer zuerst dafür sorgen, dass es dem andern gutgeht. Sexualität hat nämlich ganz viel mit der eigenen Lust zu tun. Damit stelle ich nicht in Abrede, dass jeder von uns die Verantwortung für eine erfüllende Sexualität in unserer Beziehung trägt. Auch nicht, dass jeder von uns dafür verantwortlich ist, unseren Partner als Frau oder als Mann zu sättigen. Denn wir wollen ja nicht, dass es ein anderer tut. Also ist es von Bedeutung, dass wir mit der sexuellen Abhängigkeit unseres Partners sehr bewusst und sensibel umgehen.
Gleichzeitig und nicht als Gegensatz dazu ist es für das Gelingen unserer Beziehung unabdingbar notwendig, dass wir unsere Lust auf unseren Partner richten. Wenn wir sie wie auch immer dem Partner vorenthalten, zerstören wir über kurz oder lang unsere Beziehung. Dafür müssen wir sie aber zeigen, unseren Partner mit unserer Lust, unseren
Gelüsten konfrontieren. Und oft entzünden wir damit seine Lust. Wenn nicht und wenn immer wieder nicht, gibt es ein tieferes Problem.
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Ich bin dran, du bist dran: Wer von beiden anfängt, könnt ihr mit einer Münze entscheiden oder mit Würfeln. Der Aktive bestimmt eine Woche lang, was in eurem Sexleben geschieht. Wann es stattfindet, was im Einzelnen passieren soll und auch wo – im Bett, in der Badewanne, wo auch immer. Bitte deinen Partner um Dinge, die du bisher nicht fragen mochtest, dirigier ihn, bestimm, was dir gefällt!
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Verboten ist eine Diskussion über die Wünsche oder Widerstand. Überflüssig zu betonen, dass der Partner weder gequält noch verletzt oder gedemütigt werden darf. Es handelt sich um ein Liebesspiel!
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In der nächsten Woche ist der andere aktiv.
Diese Erfahrung ermöglicht es, dass erstens wenigstens einer von beiden aktiv wird, auf seine Kosten kommt – und der andere bekommt zumindest ein Geschenk: Sein Partner offenbart ihm nämlich, wie er sexuell »tickt«, was er gerne gibt und was er selbst am liebsten mag. Dieses Spiel ist sehr effektiv bei »eingeschlafenen« Paaren. Es kann immer wieder gespielt werden
Kommunikation
Kommunikation und Sexualität hängen unmittelbar zusammen. In unserer Kultur sind wir infolge jüdisch-christlicher Tradition zu Analphabeten der Erotik geworden. Es fehlt eine Sprache der Liebe, der Sexualität, die wir privat und öffentlich angemessen verwenden können. Stattdessen herrscht Schweigen. Darin mag ein Grund für den hohen Konsum an Mediensex und anderer Pornographie liegen. Es
ist eine schweigende und einsame Angelegenheit, im Großen und Ganzen entsetzlich prüde.
Wir können über alles offen reden, aber nicht über Sex, sagen viele Paare. Aber es passiert auch, dass einer das Risiko eingeht, dem andern ein bestimmtes sexuelles Bedürfnis zu offenbaren – und es geschieht nichts. Das bewirkt ein scheußlich ohnmächtiges Gefühl. Wie soll dann etwas besser werden?
Am schlimmsten ist schweigender Widerstand. Dann weiterzufragen, zu versuchen, genaue Antworten zu bekommen, stellt eine enorme Anforderung für den Abgewiesenen dar. Aber es ist wichtig herauszukriegen, was eigentlich das Problem ist. Vielleicht liegt es an früheren schlechten Erfahrungen. Oder der Partner fühlt sich irgendwie unzureichend. In den meisten Fällen gibt es ganz konkrete Gründe. Zum Beispiel, warum ein Partner Cunnilingus ablehnt. Wenn die Gründe bekannt sind, können sie meistens behoben werden. Wenn du deinem Partner wiederholt deine Bedürfnisse mitgeteilt hast und er sie vom Tisch wischt oder schweigend übergeht, wenn du ihm deutlich gemacht hast, dass es dir wirklich wichtig ist, und er dich keiner Antwort wert hält, kann es für dich gesünder sein, dich zu trennen.
Orgasmusprobleme zum Beispiel sind an sich kein Grund zur Krise, aber wenn nicht drüber geredet werden kann, wird es ein Konflikt. Und wenn – was eigentlich nicht häufig vorkommt – ein Partner sich weigert, die sexuellen Praktiken auszuüben, die dem anderen helfen, einen Orgasmus zu bekommen, dann gibt es ein wirkliches Problem, das in seiner Schärfe erkannt und benannt werden muss.
Partner, die auch über sexuelles Erleben miteinander sprechen können, haben viel eher das Gefühl, dass ihre Beziehung eine Perspektive hat. Sie fühlen sich angenommen und haben die Chance, ihr
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