Ist Unsere Liebe Noch Zu Retten
Jahre zusammen seid. Körperlich und seelisch einander wirklich nahezukommen und zu lieben, lustvoll und leidenschaftlich, das ist immer wieder voller Zauber und Wunder. Es gibt keinen Menschen, der nicht die Sehnsucht nach inniger Verschmelzung in sich trägt, sei sie auch noch so tief zugeschüttet und vergraben, von Schmerzen verdrängt.
Während ich mir über dieses Kapitel Gedanken mache, bin ich in Pondicherry in Südindien. Gestern habe ich in dem schönen Garten im Ashram-Guesthouse »Garden of Positive Vibrations« Yoga gemacht. Es hat mich beglückt, mich mit der Natur zu verbinden, meinen Körper zu spüren, Zeit zu haben. Nicht mal eben schnell die Übungen »abzureißen«, sondern sie in einer schönen Umgebung mit allen Sinnen zu genießen. Danach habe ich daran gedacht, wie einfach das Glück gelockt werden kann. Alles, was mich glücklich macht, ist kostenlos:
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Sexualität mit ganz viel Zeit zum Ausprobieren genießen, wo mein Körper richtig aufwachen und ich bis ganz tief in mir Glück und Lust fühlen kann.
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Tanzen – berührt werden von einem Mann, von Musik, in eine Bewegung kommen, die die Grenzen auflöst, Verbindung
spüren, anschmiegen, gehalten werden, die Begrenztheit des Ich auflösen, verschmelzen.
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Schreiben, Neues schaffen, ausdrücken, was in mir ist, meine Intuition laut werden lassen, alles um mich herum vergessen.
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Spielen, miteinander spielerisch in einem intensiven Kontakt sein, wo gelacht wird, konzentriert, gekämpft und wo Nähe entsteht.
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Gespräche führen, die tief gehen, die nicht aufhören, wenn sie berühren, die weitergehen, von denen ich berührt und bewegt werde, wo Nähe entsteht durch eine Offenheit und Ehrlichkeit, die weiter geht als die Maske.
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Sport treiben, der mich verbindet. Mit der Luft, der Natur, einem Fluss in mir, wo ich in eine Einheit komme.
Ja, eigentlich hat alles, was glücklich macht, mit intensivem Fühlen, mit Nähe und Überschreiten der Ich-Grenzen zu tun. So kommt Flow zustande.
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Was macht dich glücklich?
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Deinen Körper?
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Deine Seele?
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Deinen Geist?
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Was macht dich in deiner Partnerschaft besonders glücklich?
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Gibt es Ersatzbefriedigungen, denen du nachgehst, die sich vielleicht sogar zu einer Sucht entwickelt haben?
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Was kannst du als wirkliche Befriedigung an die Stelle des Ersatzes nehmen? Wie kannst du dafür sorgen?
Immer wieder höre ich: Unser Sex ist eigentlich okay, aber irgendwas fehlt. Bei den meisten Paaren liegt es nicht daran, dass sie etwas verkehrt oder ungenügend machen, sondern dass ihre Gefühle nicht damit in Einklang sind. Es geht nicht um irgendeine neue Variante, sondern um mehr Gefühl! Wenn Paare leidenschaftlich miteinander Sex haben, ist es
völlig egal, was getan wird, der Sex wird einfach als wundervoll erlebt. Leidenschaft und Sinnlichkeit, das ist die Grundlage für guten Sex. Wenn ihr eure sensitiven Seiten entdeckt, verflüchtigt sich das Gefühl von Routine.
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Erprobt das Ritual der sieben Nächte: Sieben Abende lang nehmt ihr euch eine Stunde lang Zeit füreinander.
Nacht: Der passive Partner steht da und lässt sich ganz allmählich vom aktiven entkleiden. Der aktive ist vollkommen auf diesen Vorgang konzentriert, entblättert seinen Partner aufmerksam, langsam, Stück für Stück. Nimm dir dafür eine halbe Stunde Zeit. Der Körper des andern wird nur beim Auskleiden berührt, es erfolgt keine sexuelle Stimulierung, nur leichte wahrnehmende Berührungen. Danach wird gewechselt.
Nacht: ihr setzt euch Rücken an Rücken leicht bekleidet oder nackt hin und findet einen gemeinsamen Atemrhythmus. Achtet darauf, dass ihr euch im Rücken Halt gebt, dass ihr bequem sitzt. Macht das fünfzehn Minuten lang. Nun wechselt den Atemrhythmus: Während einer einatmet, atmet der andere aus. Auch das wieder fünfzehn Minuten lang. Und nun gebt euch durch leichte oder stärkere Bewegungen des Rückens und des Beckens eine Rückenmassage. Auch wieder fünfzehn Minuten. Kommt gemeinsam zur Ruhe, indem ihr einfach nur sitzt und die Nähe und den Rücken des anderen spürt.
Nacht: Setzt euch nackt voreinander hin und schaut euch fünfzehn Minuten lang in die Augen. Dann wandert mit den Augen über den Körper des andern, als würdet ihr ihn mit euren Augen streicheln. Verweilt beim Geschlecht, betrachtet es genau.
Nacht: Erkundet den Körper des andern mit den Händen und den Augen. Berührt den Körper eures Partners mit euren Fingern, der ganzen
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