Istanbul
Fischrestaurant mit noch größerer, windgeschützter Terrasse, nur durch ein kleines Sträßlein (nicht durch die viel befahrene Küstenstraße) vom Bosporus getrennt. Für das Gebotene äußerst preiswert: Meze (darunter viele mit leckeren Meeresfrüchten) 2–5 €, Fisch nach Gewicht. Tel. 2620411,Haydar Aliyev Cad. 18 (ca. 1,5 km nördl. von Tarabya beim Leuchtturm).
In Sarıyer
Aquarius , Fischlokal unmittelbar am Fischerhafen von Sarıyer. Der Fang wandert hier vom Boot direkt in die Vitrine. Man bezahlt nach Gewicht (faire Preise), Meze ab 2 €, mit Meeresfrüchten ab 3 €. Dachterrasse. Tel. 2713434.
Kadıköy
Markttrubel in Kadıköy
Sehenswert auch ohne kunsthistorische Highlights: Kadıköy ist der pulsierendste Stadtteil auf der asiatischen Seite.
Kleine bunte Gassen, lustige Studentenkneipen, farbenfrohe Marktzeilen und schicke Boutiquen zeichnen das Bild dieses modernen Stadtteils, der auf ein paar gemütliche Schlenderstunden einlädt. Kadıköy ist westlich geprägt – ganz im Gegensatz zum benachbarten konservativen Üsküdar, für das Moscheen und im wahrsten Sinne des Wortes zugeknöpfte Frauen charakteristisch sind. Wer hingegen in Kadıköy Moscheen sucht, wird Kirchen finden. Sie sind das Erbe der Armenier, heute die größte nichtmuslimische Minderheit İstanbuls. Ihre Zahl wird auf rund 50.000 geschätzt. Im 18. Jh. ließen sie sich bevorzugt hier nieder.
Besiedelt war die Gegend um Kadıköy jedoch schon viel, viel früher, nämlich bereits im 7. Jh. v. Chr., also noch vor der Gründung Byzantions. Damals hieß es Chalkedon. Erst im 16. Jh. erhielt das Dorf seinen heutigen Namen: Süleyman der Prächtige übergab es seinem obersten Richter (türk. kadı), und so wurde aus dem „Land der Blinden“ ein „Dorf des Richters“.
Im Südosten schließt sich der Stadtteil Fenerbahçe an, oder besser die „Republik Fenerbahçe“, wie türkische Fußballfans ihn liebevoll nennen. Fenerbahçe hat aber mehr zu bieten als nur ein großes Stadion und erfolgreiche Kicker. Die kilometerlange Bağdat Caddesi , früher Ausgangspunkt der Karawanen nach Bagdad, dient heute als noble Flaniermeile – architektonische Raffinesse besitzt sie jedoch nicht. Und Fenerbahçes schicke Cafés und Restaurants an der Marina am Marmarameer sind beliebte Treffpunkte im Sommer. Hier genießt man einen schönen Blick auf die Prinzeninseln und hat dabei eher das Gefühl, an einem mondänen Mittelmeerhafen zu sitzen, als in einer Millionenstadt Urlaub zu machen.
Kadıköy
Spaziergang
Für all jene, die auf der europäischen Seite İstanbuls wohnen, beginnt ein Ausflug nach Kadıköy mit der Fährpassage über den Bosporus. Unterwegs heben sich drei monumentale Gebäude aus der Silhouette des asiatischen İstanbul ab. Im Norden Kadıköys (vom Fährschiff aus linker Hand) sticht die Selimiye-Kaserne (Selimiye Kışlası) ins Auge. Mit ihren charakteristischen Ecktürmen erinnert sie ein wenig an einen Klosterkomplex. Während des Krimkrieges (1854–56) diente das Gebäude als Lazarett, in dem die berühmte englische Krankenschwester Florence Nightingale Verwundete pflegte. Durch fürsorgliche Betreuung und Verbesserung der hygienischen Verhältnisse gelang es ihr, die Sterberate der verletzten Soldaten um 90 Prozent zu reduzieren. Heute erinnert ein kleines Museum in der Kaserne an sie. Es kann allerdings nur nach schriftlicher Anmeldung besichtigt werden – faxen Sie Ihren Pass, Ihre Telefonnummer und das gewünschte Datum an 0216/33331009.
Etwas weiter südlich fällt der orientalisch anmutende Bau der Marmara-Universität (Marmara Üniversitesi) mit seinen stilisierten Minaretten ins Auge. Den Entwurf dazu lieferte der italienische ArchitektRaimondo d'Aronco, der die Stadt am Bosporus auch mit vielen Art-nouveau-Bauten bereicherte. Die juristische und die medizinische Fakultät haben darin ihren Sitz.
Und noch bevor das Schiff in Kadıköy anlegt, passiert man den unmittelbar am Ufer des Marmarameers gelegenen neoklassizistischen Bahnhof Haydarpaşa (Haydarpaşa Garı), der ein wenig einem Rheinschloss nachempfunden scheint. 1908 wurde er eröffnet. Das bescheidene Präsent KaiserWilhelms II. konzipierten die deutschen Architekten Otto Ritter und Helmuth Conu. Abenteurer können von hier nach Teheran und vielleicht auch irgendwann einmal wieder nach Bagdad starten – eine Reise, die drei Tage dauert. Die Schalterhalle und das charmant-altmodische Bahnhofsrestaurant sind sehenswert.
Das
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