IT Wissensmanagement
Informationen auch unmittelbar ein Entgelt zu entrichten ist. Im Vorfeld der Publizierung wird meist ein mehrstufiger Prozess aus Konzeption, Überarbeitung, Validierung und Endredaktion durchlaufen.
Das Internet dürfte in diesem Segment die größte, ja eine nahezu unerschöpfliche, Informationsquelle darstellen. Zu den gesuchten Themen finden sich jede Art und Qualität von Informationen, z. B. (nicht vollständig):
Produktwebseiten von Herstellern mit Anleitungen und Tutorials
Newsgroups und Diskussionsforen
Private und kommerzielle Webseiten
Blogs von Autoren
Onlineinformationen von Verlagen und Fachzeitschriften
Newsletter
Weitere wichtige Informationsquellen sind Schulungen, Konferenzen und Seminare. Hier werden aufbereitete Informationen in kompakter Form geboten. Im Idealfall sind sie auf den Erfahrungshorizont des Interessierten zugeschnitten.
Kann man Wissen produzieren?
Die Antwort muss hier Ja lauten, denn sonst würden wir noch auf den Bäumen sitzen. Spaß beiseite. Die Unternehmung bzw. Organisation kann Individuen unterstützen und den Rahmen für die Generierung von neuem Wissen bereitstellen. Bekannt dafür ist das Modell von Nonka und Takeuchi [2], das davon ausgeht, dass Wissen durch die soziale Interaktion von implizitem und explizitem Wissen entsteht. Man spricht auch von Wissenskonvertierung. Betrachten Sie dazu Abbildung 2 , die auch als Spirale des Wissens bezeichnet wird. Zu den Feldern der Matrix sind folgende Aussagen zu treffen:
Implizit zu implizit (Sozialisation): Dies findet bei direktem Wissensaustausch zwischen Personen statt. Dazu gehört z.B. die Vermittlung technischer Fähigkeiten, wie das Erlernen der Grundzüge einer neuen Programmiersprache.
Implizit zu explizit (Explikation): Durch die Dokumentation von Wissen wird implizites Wissen für alle zugänglich. Dies geschieht z.B. bei der Erstellung eines Konzepts. Der Vorgang der Explikation ist der Schlüssel zur Wissensgenerierung. Ein Beispiel: Der Softwarearchitekt entwirft einen ersten konzeptionellen Ansatz der neuen Software.
Explizit zu explizit (Kombination): Neues explizites Wissen wird durch Zusammenfassung bereits bekannten expliziten Wissens erzeugt. Das Gesamtwissen der Unternehmung vergrößert sich jedoch nicht, lediglich die Form der Darstellung. Beispielsweise gehört bei einem neuen Projekt das Erstellen eines ersten Prototyps in diese Phase (Kombination bestehender Modulelemente zu einem neuen Produktansatz).
Explizit zu implizit: Das dokumentierte Wissen wird beim Einzelnen verarbeitet. Es entspricht dem „Learning by Doing“-Prinzip. Die Umsetzung von Teilen des Konzepts durch einen einzelnen Mitarbeiter, z. B. bei der Programmierung eines Moduls kann, als Beispiel genannt werden.
Abbildung 2: Die Spirale des Wissens nach Nonka und Takeuchi [2]
Durch ein mehrfaches Durchlaufen der so genannten Spirale des Wissens werden aus den wiederholten Übergängen von implizitem zu explizitem Wissen (und umgekehrt) neue Erkenntnisse für die Unternehmung bereitgestellt, d. h. es wird organisatorisches Wissen erzeugt. Allgemein kann formuliert werden, dass der Prozess des Wissenserwerbs vom Anfänger bis zum Experten umfassend und mehrstufig ist. Bekannt ist beispielsweise das Fünf-Stufen-Modell von Dreyfus und Dreyfus [3]. Die Stufen lauten: Anfänger, fortgeschrittener Anfänger, Kompetenzniveau, Meister und Experte.
Und was hat das mit Programmieren zu tun?
Eine ganze Menge. Sind sie verantwortlich für die Qualifikationen in ihrem Team? Dann denken Sie bei den anstehenden Entscheidungen zur Weiterbildung – z. B. bei der Auswahl von Seminaren – mal an diese Wissensspirale. So wird beispielsweise der Newcomer von der Universität eine Zeit brauchen, bis er sich in die letzen „Geheimnisse“ des .NET Frameworks eingearbeitet hat. Erst das Wissen um das Ganze – also das Verständnis im Zusammenhang – ermöglicht es, qualitativ bessere Lösungen zu erzeugen. Die heutigen Programmiersprachen bieten eine Vielzahl von Ansätzen, um die Problemstellung zu lösen. Gefragt ist jedoch nicht irgendeine Lösung, sondern eine gute Lösung. Denn der Code soll bestmöglich zu warten sein, die Fehlerquote soll minimiert werden und nach Möglichkeit sollte den Quellcode auch ein anderer Entwickler verstehen. Dazu braucht man Experten. Diese kommen intuitiv schneller zum Ziel und wählen dabei (unbewusst) den besseren Weg.
1.1Wissen verwalten – Wissensmanagement
Was ist Wissensmanagement und welche
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